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Artikel „Böhm, Andreas“ von Karl Bernhardi in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 61–62, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:B%C3%B6hm,_Andreas&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 17:23 Uhr UTC)
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Böhm: Andreas B., geb. 17. Nov. 1720, † 16. Juli 1790; Professor der Philosophie und der Mathematik an der Universität zu Gießen, war ein Schüler und Anhänger des bekannten Philosophen Christian Wolff, und erwarb sich durch scharfsinnige Anwendung der mathematischen Methode auf die verschiedenen Zweige des Wissens bei seinen Zeitgenossen ungewöhnlichen Beifall. Zu Darmstadt geboren, wo sein Vater, Johann Michael Böhm, Concertmeister war, bezog er, kaum siebenzehn Jahre alt, die Universität Marburg und besuchte vorzugsweise die Vorlesungen Wolff’s bis zu dessen im Jahr 1740 erfolgten Abgange von dort. Nachdem er in demselben Jahre Doctor der Philosophie in Marburg geworden war, begann er alsbald Vorlesungen daselbst zu halten und blieb an dieser Universität bis er im J. 1744 als ordentlicher Professor der [62] Logik und Metaphysik nach Gießen berufen wurde. Seine zahlreichen Schriften haben in Folge der fortgeschrittenen Wissenschaft für die Gegenwart meist ihre frühere Bedeutung verloren, aber die vielen Auszeichnungen, welche ihm bei seinen Lebzeiten zu Theil wurden – der Landgraf ernannte ihn zum wirklichen Bergrath, zum Inspector der Universität, zum Professor primarius und im J. 1778 zum wirklichen Geheimen Rath, und die gelehrten Gesellschaften zu Erfurt, zu Frankfurt a. O., zu Gießen und zu Vlissingen nahmen ihn als Mitglied auf – liefern den Beweis, daß damals seine Wirksamkeit allgemeine Anerkennung fand.

Strieder I. 479 und Wendheim’s Philos. Bibl. II. S. 87.