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Artikel „Axen, Otto von“ von Otto Beneke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 706, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Axen,_Otto_von&oldid=- (Version vom 9. November 2024, 01:42 Uhr UTC)
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Axen: Otto v. A., geb. den 26. Juni 1757 zu Hamburg, † 7. Dec. 1831, ein Bruder der Dichterin Christina Westphalen, geb. von Axen, aus einer alten Bürgerfamilie dieser Stadt, Kaufmann und Inhaber einer s. Z. wohlbekannten Handlung von Kunst- und Industrie-Erzeugnissen aller Art. Als Autodidakt nicht nur mit praktischen Wissenschaften, sondern auch mit Litteratur und Philosophie sich beschäftigend, erlangte der geistvolle Mann eine für seine Verhältnisse ungewöhnliche Bildungsstufe, die ihn vor vielen seiner vaterstädtischen Zeit- und Berufsgenossen auszeichnete. Sein eifriger Patriotismus, gegründet auf Kenntniß der republikanischen Verfassung Hamburgs, führte ihn schon früh zur regsten Thätigkeit für die öffentlichen Angelegenheiten im Staats-, Kirchen- wie Gemeindeleben, durch welche Wirksamkeit wie durch die ihm eigene Humanität er sich die Achtung und Zuneigung seiner Mitbürger erwarb. Aus Liebe zur Vaterstadt übernahm er auch zur Zeit der französischen Gewaltherrschaft verschiedene lästige Municipalämter, z. B. als einer der Maires der Stadt, bei welcher Gelegenheit er den ihm für Verwaltung sämmtlicher Hospitäler zugedachten Ehrenlegions-Orden ablehnte. Während der Belagerung Hamburgs 1813–14 lebte er im nahen Altona, und suchte als Präsident eines Hülfsvereins die Nothstände der vertriebenen Hamburger zu lindern. Gleich nach Hamburgs Befreiung (1814) in das nach damaliger Verfassung erste bürgerschaftliche Collegium (der Oberalten) gewählt, erwarb er sich während langjähriger Führung dieses Ehrenamtes die allgemeinste Anerkennung.

Als Freimaurer erlangte er die Würde eines Großmeisters oder Meisters vom Stuhl, und verwaltete mit seinem Freunde, dem Senator und Bürgermeister Bartels, die wohlthätigen Kranken-Institute des Ordens.

Auch für das Theater seiner Vaterstadt war er thätig; und als sein Freund, der große Mime Friedr. Ludw. Schröder die Direction in Herzfeld’s Hände niederlegte, trat von A. dem letzteren für einige Jahre hülfreich zur Seite, um diese einst so berühmte Kunstanstalt vor dem Ruin zu bewahren. – Vgl. Hamburger Nachrichten vom 9. December 1831, auch K. A. Böttger’s Litt. Zustände und Zeitgenossen (1838) Bd. 2. S. 38–47.