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Artikel „Alvensleben, Gebhard von“ von Rochus von Liliencron in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 376–377, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Alvensleben,_Gebhard_von&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 10:28 Uhr UTC)
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Alvensleben: Gebhard v. A., Staatsmann, geb. auf Schloß Beeskow, getauft 6. Jan. 1619, † zu Neuhaldensleben 1. Oct. 1681. Nachdem er durch Privatunterricht zum Juristen geschult war und 1644–46 Reisen durch die Niederlande und Frankreich gemacht hatte, während deren er auch seine jurist. Studien zu Orleans und Leyden fortsetzte, trat er in den Dienst des Herzogs August von Sachsen, Administrators von Magdeburg. 1649 zum Hof- und Justizrath ernannt, ward er zunächst nach Nürnberg zu den Friedensexecutionstractaten [377] geschickt. 1652 vertrat er seinen Herrn zu Wien. Wichtiger war seine beamtliche Thätigkeit daheim, wo er 1655 zum Geheimerath und 1659 zum Amtshauptmann von Giebichenstein ernannt ward. 1668 zog er sich jedoch ins Privatleben zurück, wie es scheint, weil er die Art mißbilligte, in der sein Herr sich durch den westphäl. Frieden von den Bedingungen seiner Capitulation entbunden erachtete. Er ließ sich daher auch weder durch die Bitten des Herzogs noch der Landstände zum Wiedereintritt bewegen. Dagegen hat er später noch mehrfache geschäftliche Aufträge für die Herzöge von Braunschweig und Mecklenburg und für Herzog Christian von Sachsen-Merseburg übernommen.

Seine Muße füllte der rastlos thätige Mann mit historischen und anderen Studien aus, aus denen 46 Bände handschriftlicher Aufzeichnungen hervorgingen, welche sich im Besitz der Familie befinden. Das wichtigste darunter ist eine topogr. histor. Beschreibung des Erzstiftes Magdeburg und eine „Stemmatographia Alvenslebiana.“ Auch eine handschriftliche Sammlung von 2408 geistlichen Liedern, unter denen, da A. die Gewohnheit hatte, gehörte Predigten in Lieder zu fassen, auch manches eigene Lied sein mag. Unter dem Namen des „Ausjagenden“ war er seit 1647 Mitglied der fruchtbringenden Gesellschaft. Es ist für die Zeit bezeichnend, daß ihn bei seinem Tode 48 Freunde in Klagegedichten feierten.

Wohlbrück, Gesch. Nachrichten v. d. Geschlechte v. Alvensleben III. 171 ff.