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Artikel „Altomonte“ von Karl Weiß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 372, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Altomonte&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 13:21 Uhr UTC)
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Altomonte, eigentlich Hohenberg. Eine Künstlerfamilie, welche in Oesterreich zu Ende des 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts einen weitverbreiteten Ruf genoß. Martin Altomonte, Historienmaler, geb. 8. Mai 1657 zu Neapel, † 14. Sept. 1745 im Cistercienser-Stifte Heiligenkreuz in Niederösterreich, verlebte seine Jugend theils in Italien, theils am Hofe des Königs Johann Sobieski von Polen. Avianus, der Beichtvater des Letzteren, war es auch, welcher A. bestimmte, seinen deutschen Namen Hohenberg abzulegen und denselben zu italienisiren, damit er mehr Glück mit seinen Arbeiten mache. Im Auftrage des Königs malte er ein großes Bild über den Entsatz Wiens von den Türken (1683), wobei Sobieski eine hervorragende Rolle gespielt hatte. Als Gegenstück führte er sodann das Bild: „Hauptsturm der Türken auf die Löwelbastei“ aus. Durch ein drittes Bild: „Der polnische Landtag“ begründete er seinen Ruf. Im J. 1703 kam A. nach Wien an die neue Maler- und Bildhauerakademie und malte hier eine große Anzahl Altarblätter für verschiedene Städte in Nieder- und Oberösterreich und Salzburg. – Sein Sohn ist der Historienmaler Bartholomäus Altomonte, geb. zu Warschau 24. Febr. 1702; † zu Linz 12. Sept. 1779, wie sein Vater als Frescomaler und durch seine Altarblätter in zahlreichen österreichischen Kirchen berühmt. Nach Vollendung seiner Studien ließ er sich in Linz nieder, wo er bis zu seinem Tode verweilte. Vater und Sohn zeichneten sich durch ihre glückliche Compositionsgabe und ihre große Technik als Frescomaler aus; in ihrer Darstellungsweise gehörten sie den italienischen Manieristen ihrer Zeit an. – Andreas Altomonte, wahrscheinlich ein zweiter Sohn von Martin, war in Wien zwischen 1728–1763 als Ingenieur und Hoftheaterzeichner thätig.

Derselben Familie dürfte auch Ferdinand v. Hohenberg angehören, welcher in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Professor der Architektur an der Wiener Akademie thätig und einer der entschiedensten Anhänger des Classicismus in der Baukunst war. Er baute die schöne Gloriette in Schönbrunn und den Fries’schen Pallast in Wien. Näheres über seine Lebensumstände ist bisher nicht bekannt geworden. – (Vgl. Meyer’s N. Künstlerlex.)