Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Althaus, Theodor“ von Ferdinand Frensdorff in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 366–367, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Althaus,_Theodor&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 10:12 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Althofer, Christoph
Band 1 (1875), S. 366–367 (Quelle).
Theodor Althaus bei Wikisource
Theodor Althaus in der Wikipedia
Theodor Althaus in Wikidata
GND-Nummer 118644882
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|366|367|Althaus, Theodor|Ferdinand Frensdorff|ADB:Althaus, Theodor}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118644882}}    

Althaus: Theodor A., politischer Schriftsteller, geb. zu Detmold 22. Oct. 1822, † zu Gotha 2. April 1852. Aeltester Sohn des Generalsuperintendenten A. und durch seine Mutter Enkel des Bischofs Dräseke, widmete er sich in Bonn, Jena und Berlin dem Studium der Theologie und Philosophie. Auch seine schriftstellerische Thätigkeit in den Jahren 1846 und 47, in zahlreichen Artikeln der Weserzeitung und ihres Sonntagsblattes niedergelegt, galt vorzugsweise der kirchlichen Bewegung. Mit dem März 1848 widmete er sich ganz der Tagespresse und der Politik: erst in Bremen, wo aber die von ihm redigirte Bremer Zeitung in Folge seines Radikalismus keinen Boden gewinnen konnte, dann in Hannover, wo sie als Zeitung für Norddeutschland wiedererstand und sich mehr der Vertretung der concreten nationalen Aufgaben annahm. Die Reichsverfassungskämpfe des J. 1849 rissen A. in ihren Strudel. Sein Leitartikel vom 13. Mai, der, wenn auch ohne allen Erfolg, zur Einsetzung eines Landesausschusses für Durchführung der Deutschen Reichsverfassung aufrief, zog ihm eine Verurtheilung zu zweijährigem Staatsgefängniß wegen Aufforderung zum Staatsverrath zu. Im Nov. 1849 nach Hildesheim abgeführt, wurde er im Mai 1850 begnadigt. Das aus dieser Zeit stammende Buch: „Aus dem Gefängniß“ (Bremen 1850) enthält neben Poesien und politischen Charakteristiken das idealdemokratische Programm des Autors, das auf Socialismus und humanen Universalismus hinausläuft. Eine Stelle als Lehrer der freien Gemeinde zu Hamburg konnte er in Folge seiner Ausweisung nicht antreten. Für [367] körperliche Leiden, die durch die Haft verschlimmert waren, Heilung suchend, starb er in Gotha.

Weserzeitung v. 13. Mai, Zeitung f. Norddeutschl. v. 13., Berl. Nationalzeitung v. 22. April 1852. Briefwechsel und Gespräche Alex. v. Humboldt’s mit einem jungen Freunde (Friedrich A., Bruder von Th. A.), Berlin 1861.