Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Alberti, Salomon“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 215, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Alberti,_Salomon&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 17:51 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Alberti, Michael
Nächster>>>
Alberti, Valentin
Band 1 (1875), S. 215 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Salomon Alberti in der Wikipedia
Salomon Alberti in Wikidata
GND-Nummer 100006353
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|215|215|Alberti, Salomon|August Hirsch|ADB:Alberti, Salomon}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100006353}}    

Alberti: Salomon A., Arzt, geb. in Naumburg im Oct. 1540, † 28. März 1600. Nach noch nicht vollendetem ersten Lebensjahre übersiedelte er mit seinen Eltern nach Nürnberg, wo sein Vater schon ein Jahr darnach starb. Bei den sehr beschränkten Mitteln, in welchen die Mutter zurückblieb, nahm sich der Rath der Stadt des Knaben an, sorgte für seinen Unterhalt und seine Schulbildung und ermöglichte es ihm, im J. 1560 behufs medicinischer Studien die Universität Wittenberg zu beziehen. Erst 1574 disputirte A. hier pro doctoratu, wurde 1575 zum Professor der Physik und 1577 zum Professor der Medicin ernannt, in welcher Stellung er 17 Jahre thätig blieb; 1592 folgte er einem Rufe des Herzogs Friedrich Wilhelm, Administrators der kursächsischen Lande, als kurfürstliche Leibarzt in Dresden und bekleidete diese Stelle bis zu seinem Tode. – A. nimmt unter den verdienstvollsten deutschen Anatomen des 16. Jahrhunderts einen ehrenvollen Platz ein; er war nicht nur, wie viele seiner Amtsgenossen, bemüht, sich die großen Leistungen der italienischen Anatomen zu eigen zu machen, sondern er benützte in gewissenhafter Weise die, wie er selbst klagt, ihm sehr sparsam gebotene Gelegenheit zu eigenen Untersuchungen, wofür seine für jene Zeit vortreffliche Arbeit über den Thränenapparat („Disp. de lacrimis“, Wittenberg 1581. 4) und sein vielfach edirtes, lange Zeit hindurch hochgeschätztes Compendium der Anatomie („Historia plerarumque partium corporis humani“, Wittenberg 1583 u. o., erweitert das. 1602 mit eigenen, allerdings etwas rohen Holzschnittten) Zeugniß ablegen. Ein Verzeichniß seiner anatomischen und ziemlich bedeutungslosen pathologischen Schriften findet sich in Biogr. med. I. 109. Er war auch ein guter lateinischer Dichter.

Leichenpredigt und Lebenslauf von Pol. Leyser. Wittenberg 1601.