Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Adalbert II.“ von Albert Schumann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 65, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Adalbert_II.&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 00:44 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 1 (1875), S. 65 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Adalbert II. von Saarbrücken in der Wikipedia
Adalbert II. von Saarbrücken in Wikidata
GND-Nummer 119496313
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|65|65|Adalbert II.|Albert Schumann|ADB:Adalbert II.}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119496313}}    

Adelbert II.: Adalbert, Neffe und Nachfolger obigen Adalberts I. auf dem Mainzer Erzstuhle während der Jahre 1138–41. Der Oheim scheint dem nach ihm benannten Sohn seines jüngsten Bruders Friedrich eine ganz besondere Zuneigung zugewandt zu haben, denn nach der vom Mainzer Chorherrn Anselm – es ist weder der Bischof von Havelberg, noch der Probst von Maria-Stiegen – verfaßten metrischen Biographie des jüngeren A. wurde er von jenem von frühester Jugend an auf das Sorgfältigste erzogen und jedenfalls noch ziemlich jung zu hohen geistlichen Würden befördert. Ohne die eigentliche Priesterweihe zu besitzen, findet man ihn seit 1128 urkundlich als Propst des Marienstiftes zu Erfurt und des Petersstiftes zu Mainz, und erst in dieser Stellung und wol nach 1133 unternahm er ausgedehnte Reisen und philosophische Studien auf den Schulen zu Hildesheim, Rheims und Paris, wozu ihm der Oheim eine überaus reiche Ausrüstung und die Mittel zu einem glänzenden Leben gewährte. Kaum aus Montpellier, wo er sich noch mit Medicin beschäftigt hatte, in die Heimath zurückgekehrt, entriß ihm zwar der Tod seinen mächtigen Verwandten, doch fand er bald einen nicht minder einflußreichen Gönner in Friedrich von Staufen, dem Gemahl seiner Schwester, dem Bruder des neuen deutschen Königs Konrad III. Dem Ansehen beider hatte es A. daher wol zu danken, daß er nach langen Streitigkeiten unter dem Mainzer Clerus doch am Schlusse der dortigen Ostercurie (1138 Ende April) einstimmig zum Erzbischof designirt und am 29. Mai zu Bamberg, nachdem er Tags vorher vom dortigen Bischof Otto die Priesterweihe erhalten hatte, mit der erzbischöflichen Würde bekleidet wurde. Als Erzkanzler fungirt er in allen während seiner Regierung ausgestellten königlichen Urkunden und wohnte der Ausfertigung einer großen Zahl derselben sogar als Zeuge bei. Auch bei Papst Innocenz II., der A., man weiß nicht aus welchen Gründen, im Sommer 1140 nach Rom citirte, fand er gute Aufnahme. Dem staufischen Geschlechte indeß gegenüber folgte er, wie Otto von Freising bemerkt, den Fußstapfen seines Oheims nur zu treu und lohnte mit Undank die ihm erwiesene Gunst. Er begann im Sommer 1141 mit den aufrührerischen sächsischen Fürsten gegen Konrad zu conspiriren und hätte das Unternehmen derselben durch seine längere Theilnahme vielleicht einen anderen Verlauf genommen, wenn ihn nicht am 17. Juli 1141 ein eben so früher als plötzlicher Tod zu Erfurt ereilt hätte. Sein Leichnam wurde mit großem Pomp nach Mainz übergeführt und in der Godehardscapelle dort beigesetzt. – Anselmi Vita Adelberti II. Moguntini (Jaffé, Biblioth. Rer. Germanic. III. 565 s.).