Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Abel, Caspar“ von Karl Friedrich Ludwig Goedeke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 12, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Abel,_Caspar&oldid=- (Version vom 3. November 2024, 22:39 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Abel, Bernhard
Nächster>>>
Abel, Friedrich von
Band 1 (1875), S. 12 (Quelle).
Caspar Abel bei Wikisource
Caspar Abel in der Wikipedia
Caspar Abel in Wikidata
GND-Nummer 116001739
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|12|12|Abel, Caspar|Karl Friedrich Ludwig Goedeke|ADB:Abel, Caspar}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116001739}}    

Abel: Caspar A., Theolog, Historiker und Dichter, geb. 14. Juli 1676 zu Hindenburg in der Altmark, Sohn eines Predigers, wurde in Braunschweig und Helmstädt für den geistlichen Stand ausgebildet und erhielt, nachdem er seit 1696 Rector in Osterburg in der Altmark und seit 1698 an der Johannisschule zu Halberstadt thätig gewesen, im J. 1718 die Predigerstelle zu Westdorf bei Aschersleben, wo er nach dem dortigen Kirchenbuch 11. Jan. 1763 starb. Schon 1748 war ihm Joh. Gottfr. Bürger, der Vater des Dichters, als Adjunct beigegeben, hielt aber, um Abel’s Einkommen nicht zu schmälern, erst 15. Jan. 1764 seinen Anzug. Abel’s Neigung ging von Jugend an auf historische Studien. Seine „Preußische und Brandenburgische Reichs- und Staatshistorie“, 1710. 2 Bde. 8°, verm. 1735, und seine „Preuß. und Brandenburgische Staatsgeographie“, 1711. 2 Bde. 8°, verm. 1735, Zusätze 1747, wurden sehr geschätzt. In seinen „Deutschen und Sächsischen Alterthümern“, 1729–1732. 3 Bde. 8°, suchte er im Geschmack der Zeit die dunkle Urgeschichte der Völker durch erträumte Etymologien aufzuhellen, doch ist der dritte Theil: „Sammlung etlicher noch nicht gedruckten alten Chroniken“, für die Localgeschichte noch jetzt brauchbar; ebenso seine „Stift-, Stadt- und Landchronica des Fürstenthums Halberstadt“, 1754. 4°. Seine Gedichte, wie „Jubelfest der Brandenburgischen Unterthanen“, 1700, „Abbildung eines rechtschaffnen Predigers“, 1710, etc. sind in patriotischem, moralischem Geiste, mehr rhetorisch als poetisch. Er übersetzte Ovid’s Heroiden, 1704, 1723, und Boileau’s Satiren, 1729–32. 2 Bde., nachdem er eine Auswahl beider schon 1714 sammt eignen Gedichten ähnlichen Charakters als „Auserlesene satirische Gedichte“ hatte erscheinen lassen, in denen er sich von dem Schwulste Lohenstein’s frei erhielt. Genauere Nachrichten gab J. Fr. Temme in einer kleinen Schrift über ihn (Blankenb. 1765. 4°).