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und Zufriedenheit seines Lehrmeisters, dem er durch seine Zeichnungen und eigne Invention, ungemein nützlich und folglich doppelt wehrt war, welcher ihn auch am 21 April 1742 lossprach, oder wie man sonst zu reden pflegt, ihm ausgelernt gab. Ob nun gleich Walther nicht im Stande war, seinem Lehrmeister das bedungene Lehrgeld sogleich zu bezahlen, so entließ ihn dieser doch, weil er merkte, daß der junge Mann vor Begierde brenne, sich anderwärts noch mehr in seiner Kunst zu vervollkommenen, und die edle Denkart seines Schülers zu gut kannte, als daß er auch nur einen Augenblick hätte zweifeln können, er werde ihn, so bald als es nur möglich wäre, bis auf den letzten Heller bezahlen. Keßler irrte sich wirklich nicht. Denn kaum war ein Jahr verflossen, so schickte ihm Walther sein ganzes Lehrgeld, welches er sich an seinem Geburtsort, bey dem damahligen Glasschneider Johann Friedrich Hartleb, der zugleich Schulmeister des Orts war, verdient hatte. Unterdessen hatte sich sein guter Ruf schon weit verbreitet, und verschaffte ihm, ehe er es vermuthete, eine sehr vortheilhafte Condition bey dem damahligen, im Dienst des Herrn Marggrafen Friedrichs zu Bayreut stehenden Steinschneider

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Anonym: Von Koburgischen Künstlern in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Von_Koburgischen_K%C3%BCnstlern.pdf/7&oldid=- (Version vom 1.8.2018)