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des Nachts sah. Das für die Nacht bestimmte war ein Glasauge. Ob dieser seltene Gaul nur die Dunkel der Nacht, nicht aber auch die der Zukunft habe durchblicken können, davon schweigt die Geschichte.

Von eigentlichen Fabriken ist mir in Mitau nichts bekannt geworden. Indessen könnte man die ansehnliche Niederlage an fertigen Sätteln und Riemerwerk aller Art, die Herr Alberti zu Kauf stellt, beynahe dahin rechnen. Auch wird von einem andern geschickten Künstler sehr guter Saffian hier verfertigt[1].

Einer ausgezeichnet ehrenvollen Erwähnung verdient noch die Buchdruckerey der Herren Steffenhagen und Sohn. Sie ist vielleicht die beste Officin im Norden, hat einen sehr beträchtlichen Vorrath der schönsten Typen aller Art, druckt in den mehrsten Sprachen und beschäftigt vier Pressen ununterbrochen. Erst ganz neuerlich ist sie auch mit einer Notendruckerey vermehrt worden[2].

  1. Nicht weniger verdienen die vortreflichen Tischlerarbeiten in Mahagony, welche die Herren Papendieck, Carlwitz und Schmidt liefern, und wovon sie gewöhnlich große Quantitäten zum Verkauf in Bereitschaft haben, bemerkt zu werden; so wie auch Herrn Klasons Arbeiten in Bronze, seine Lüstres, Girandolen etc., den geschmackvollsten ausländischen Artikeln dieser Art an die Seite gestellt werden können. —
  2. Die Kuronia für 1807 und 1808 enthält bereits schöne Proben aus derselben.
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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 433. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/448&oldid=- (Version vom 12.12.2020)