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Auf jedes Baumes Zweigen
Das Blatt erfühle ich,
Und Frühlings-Blüthen steigen
Süß duftend auch für mich,
Und weiß ich auch nicht welche
Die schönste Blüth — die Kelche
An süssen Düften reich,
Im Dunkeln blühn sie gleich. —

Die Hand kann ihn nicht reichen
Den Weg — doch tröstend gab
Ihn mühsam zu durchschleichen
Mir die Natur den Stab.
Da find ich meine Stege
Auch auf verworrnem Wege,
Wenn gleich mit Noth und Müh,
Doch unterscheid ich sie.

Herr Elverfeldt, Pastor zu Appricken, hat das Verdienst, zuerst das Talent des Naturdichters Indrick entdeckt zu haben, und es macht dem Herzen und Kopfe dieses würdigen Mannes gleiche Ehre, daß in seiner durch seinen Unterricht gebildeten Gemeine es auch nur möglich werden konnte, daß der in Indrick erwachte Genius, sich nicht in rauhen, unvernehmlichen Tönen verlor,

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/140&oldid=- (Version vom 14.2.2021)