Christian Friedrich Henrici: Picanders Ernst-Schertzhaffte und Satyrische Gedichte. Teil 3 Der Streit zwischen Phoebus und Pan in einem Dramate aufgeführt | |
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Daß dein Gesang
Pan.
Wie kanst du noch so lange fragen?
Der gantze Wald bewundert meinen Klang;
Das Nymphen Chor
Das mein von mir erfundnes Rohr
Zum Tantzen offters aufgeruffen,
Wird dir von selbsten zugestehn:
Pan singt vor allen andern schön.
Phoeb.
Vor Nymphen bist du recht,
Ist deine Flöthe viel zu schlecht.
Pan.
So bald mein Thon die Lufft erfüllt,
So hüpffen die Berge so tantzet das Wild,
So müssen sich die Zweige biegen.
Geht ein entzücktes Springen für:
Die Vögel setzen sich zu mir
Und wollen von mir singen lernen.
Mom.
Ey! hört mir doch den Pan,
Aria.
Patron, das macht der Wind!
Daß man prahlt und hat kein Geld,
Daß man das vor Wahrheit hält,
Was nur in die Augen fällt,
Daß das Glücke selber blind,
Patron, das macht der Wind!
Christian Friedrich Henrici: Picanders Ernst-Schertzhaffte und Satyrische Gedichte. Teil 3. Johann Theodor Boetius, Leipzig 1732, Seite 502. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Picander_Ernst-Schertzhaffte_und_Satyrische_Gedichte_3.pdf/523&oldid=- (Version vom 1.8.2018)