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übersehen wurde, ist umso seltsamer, als die Dresdner Frag- und Anzeigen erst von 1749 an vollständig erhalten sind. Diese Mitteilungen sind neben den sechs erhalten gebliebenen, im Dresdner Stadtmuseum aufbewahrten Blättern des Hilscherschen Anzeigers[1] die einzigen Quellen aus der frühesten Geschichte der Dresdner Intelligenzblätter und beweisen, daß Crell zunächst an dem Anzeiger Hilschers beteiligt war und erst von 1732 ab ein eigenes Blatt bei Grießbach erscheinen ließ:

„Demnach Ihro Königl. Maj. die wöchentlich Montags und Donnerstags seit den 1. Sept. h. a. im Hilscherischen Buchladen auf der Schloß-Gasse zu bekommen gewesenen so genandten Dreßdner Anzeiger noch fernerweit zu continuiren d. d. Dreßden am 19. September a. c. allergnädigst anbefohlen (!), als können diejenigen, so etwas inseriren zu lassen gesonnen, sich entweder bey dem Buchhändler Gottlob Christian Hilschern in seinem nur mentionirten Laden, oder bey dem Königl. Meublen-Proclamatore, Joh. Christian Crelln, auf der Scheffel-Gasse im Bernhardischen Hause melden, oder schriftlich dero Anbringen einsenden.“[2] Hilschers Frag- und Anzeigen erschienen Montags und Donnerstags, Crells Blatt dagegen Dienstags und Freitags. Beide Blätter verkaufte Mohrenthal, der Verleger der Dresdner Merkwürdigkeiten, kommissionsweise. Gleich im 1. Januarblatt 1732 der Dresdner Merkwürdigkeiten wurde das Intelligenzblatt Crells angezeigt:

Mit Königl. allergnädigster Conzession werden nunmehro wöchentlich Dienstags und Freytags vormittags um 11. Uhr von Joh. Christian Crelln, sowohl im Grießbachschen Adreß-Contoir am Alten-Marckt, als auch im Mohrenthalischen Laden auf der Frauen-Gasse, so genannte Dreßdnische Frag- und Anzeiger von Policey-Commercien- und andern dem Publico dienlichen Sachen, das St. vor 3. pf. verkaufft, und soll damit unausgesetzt continuiret


  1. Nr. I. vom 1. September 1730.
    Nr. XV. vom 19. Oktober 1730.
    Nr. XVI. vom 23. Oktober 1730.
    Nr. XVIII. vom 30. Oktober 1730.
    Nr. XX vom 6. November 1730.
    Nr. XCV. vom 5. Dezember 1740.
  2. Dresdner Merkwürdigkeiten, 2. Sept.-Nr. 1730.