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vielmahln Blut gesetzet; . . sie haben deßwegen gedruckte Zettul affigiren lassen, auch täglich bey öffentlichen Trommel-Schlag zu Pferde auf denen Gassen mit Vorhertragung Rappiers, Dusacken, und Fahnen auszuruffen, daß sie mit allen und jeden dieser freyen Fecht- und Feder-Kunst zugethanen Personen es anzunehmen gesonnen. . .“

Nur allmählich gewöhnte sich das Publikum an die Zeitungsanzeigen. Noch im Anfang des 19. Jahrhunderts (1803) mußten die „Dresdner Anzeigen“ immer wieder um Benutzung zu Bekanntmachungen bitten. Seit 1804 erschienen sie zweimal wöchentlich und bemerkten hierzu:

„Daraus ergiebt sich, besonders für Dresden und die umliegende Gegend der große Vortheil, daß die eingehenden Avertissements oft den folgenden Tag schon gedruckt seyn können, wodurch nicht nur die Zeither als Nothhülfen gebrauchten unzulänglichen und doch kostspieligen Thor-Anschläge vermieden, sondern auch viele Interessante Notizen zu rechter Zeit bekannt gemacht werden können.“

Die geringe Benutzung der Dresdner Journale und auch des Intelligenzblattes lag hauptsächlich an den zu langen Erscheinungsfristen. Am Anfang des Jahres 1812 schreibt der Herausgeber der Dresdner Anzeigen:

„Nach jahrelanger Anstrengung gelang es uns, die Dresdner Anzeigen, welche noch im Jahre 1804 Einmal wöchentlich erschienen, im Jahre 1811 zum Erstenmale täglich herauszugeben. Der Zweck, welcher diese Unternehmung zur Folge hatte, entsprach der Einrichtung gänzlich. Durch schnelles Verbreiten der zur Kenntniß des Publikums zu bringenden Nachrichten bekamen wir immer einige Artikel mehr, welche damals, als diese Blätter nur wöchentlich ausgegeben wurden, gar nicht aufgenommen werden konnten, so daß solche entweder gänzlich unterbleiben oder an die Thore und Ecken angeschlagen werden mußten, welches doch nicht hinlänglich befriedigte, da wir nicht alle, und täglich ausgehen, oder gewohnt sind, unsere Neuigkeiten dort herzuholen.“

2. Der wirtschaftliche Güteraustausch vor dem Beginn
der Zeitungen.

Die Entstehung der Annoncenpreise wird erst dann erklärlich, wenn man einen Blick auf den wirtschaftlichen Güteraustausch am