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wie in den meisten politischen Zeitungen des 18. Jahrhunderts. Auch die vorhandenen Akten boten keinen Anhalt über Höhe und Gestaltung dieser Preise. Tarife bestanden nicht. Die freie Vereinbarung ist die Regel gewesen.

8. Moralische Wochenschriften.

Die moralischen Wochenschriften gehören zwar zu den Journalen, aber nicht eigentlich zum Zeitungswesen. Sehr bald nach ihrem Aufkommen wurde diese neue Form in Dresden nachgeahmt. Im Januar 1724 begann der „Hamburger Patriot“, und schon im folgenden Jahre erschien nach diesem Vorbild[1] die erste moralische Wochenschrift in Dresden: Le Socrate de Dresde. In der Zeit des Polizeistaates und der Zensurempfindlichkeit mußte diese politisch indifferente Form als die auserwählte erscheinen. In den Jahren 1725 bis 1776 lassen sich nicht weniger als sieben solcher Wochenschriften in Dresden nachweisen; es sind folgende:

1. Le Socrate de Dresde, d. i. Bescheidene Gedancken eines Christlichen Philosophi Uber allerley Gutes und Böses in der Welt / Seinen lieben Mit-Bürgern Wöchentlich mitgetheilt. [o. O. o. J.; 1725 bei Schwencke in Dresden gedruckt]. 4°.

2. Das Galante und Gelehrte Dreßden. 1735. Dresden, in der Hekelischen Buchhandlung. 8º.

3. Der Dreßdnische Philosophe. Dreßden und Leipzig, in der Hekelischen Buchhandlung. 1737. 8º.

4. Die Braut / Wöchentlich an das Licht gestellet, In Dreßden, 1742. [Dresden, bei Hilscher.] 4º.

5. Vorlesungen für Personen beyderley Geschlechts. Eine Wochenschr. Dresden, in der Hilscherschen Handl. 1774–75. 8º. 4 Bde.

6. Vernünftige Gespräche eines guten Bürgers in der menschlichen Gesellschaft über wichtige Wahrheiten von Gott und sich selbst. Von M. Gözinger. Dresden und Leipzig, 1771, b. Gerlach. 8º.

7. Der Edelmüthige. Eine Wochenschrift. Dresden. 1776. 8º. 1 Bd.


  1. Vgl. Le Socrate de Dresde, 1725. 1. Stück.