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sich in einer Viertelstunde selbst schön frisiren können, besonders diejenigen, welche wenig Haar haben, können sie gut gebrauchen. Sie sind von allen Couleuren der Haare zu haben, und können 3 bis 4 Wochen getragen werden, ohne daß sie Nachts beym Schlafen Schaden leiden; sie schließen schön und sind überaus leicht.

2. Eine veritable approbirte Pomade, die Haare wachsend zu machen; wie auch

3. Sohlen in die Schuh zu legen, welche sehr weich sind und beym Podagra gute Dienste thun.“

Seit 1782 erschienen die „Dresdner Merkwürdigkeiten“ in veränderter Ausstattung in J. G. Bruck’s vorm. Mohrenthalschen Bücherladen. Die chronologische Aufzählung der Begebenheiten fiel weg und das Blatt näherte sich der Zeitungsform. Politisches fehlt nach wie vor. Der Inhalt umfaßt Hof- und Personalnachrichten, Genealogisches, Vermischtes, „Wochenzettel“ mit kirchlichen Nachrichten, „Schulnachrichten“, Torzettel mit torweiser Aufzählung der Fremden. Außerdem bilden Unglücksfälle, Diebstähle, Todesfälle, die Marktpreise von Getreide, Butter, Eiern und Quark und selbst „Theaterartikel“ den Inhalt. Der Anzeigenteil nimmt die letzte halbe oder ganze Seite in Anspruch und ist schon ziemlich modern: Der Kaufmann Pietzsch preist seinen „auf russische Art zubereiteten Heringssallat“ und allerlei Nahrungsmittel an. Sehr oft finden sich Anzeigen von Wanzenmitteln, Schönheitsmitteln und Tapeten. Auch amtliche Bekanntmachungen des Rats und des Kurfürstlichen Sanitätskollegiums werden veröffentlicht. Wann die ersten entgeltlichen Anzeigen beginnen, ist ebensowenig feststellbar wie die Höhe der Anzeigenpreise.

Die Dresdner Merkwürdigkeiten waren 1783 eingegangen. Als einen Ersatz gab der Dresdner Chronist Hasche das „Magazin der Sächsischen Geschichte“ heraus. (Dresden, auf Kosten des Verfassers). Monatlich erschien 1 Stück im Umfang von drei, später vier Bogen in 8°. In der Vorrede schrieb der Verfasser:

„Und da jetzt die Dresdner Merkwürdigkeiten völlig eingegangen sind, so will ich im letzten Bogen jeden Monats diesen Mangel durch Mitteilung der wichtigsten Veränderungen in nöthiger Auswahl ersetzen.“

Dieses Magazin erschien von 1784 bis 1791 und ist eine