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andere als Bücheranzeigen, so z. B. im ersten Stück desselben Jahres: „bei nur ermeldten Mohrenthaln sind auch in Commission zu verkauffen eine Medicin nebst ausführl. Beschreibung, eine Miltz-eröffnende Essenz, Pulver wider die Schärffe, Fieber-Essentz, Magen-Balsam und ein sehr gutes Fluß-Wund- und Heil-Pflaster.“ Bald treten die Anzeigen auch vom Herausgebervermerk getrennt auf. Medizinen, für welche Mohrenthal den Alleinvertrieb hatte, werden immer wieder angezeigt. Im zweiten Jahrgang (1730) findet sich ein 16zeiliges Inserat des Berg-Gießhübler Johann-Georgen- und Friedrichsbades. Ein selbständiger Anzeigenteil bildet sich in den ersten Jahren des Bestehens aus. Neben den Anzeigen des Herausgebers finden sich solche über neue „Inventionen“, so z. B. einen neuen Ofen. Sehr häufig wird das Erscheinen der Wöchentl. Dresdner Frag- und Anzeigen erwähnt, die bei Hilscher oder bei Crell zu haben sind (1730). Seit 1732 werden sie im Grießbachschen Adreßkomptoir und bei Mohrenthal ausgegeben. 1733 wird das Diarium Dresdense angezeigt. Die „Frag- und Anzeigen“ werden seit 1735 nicht mehr genannt. Vom Jahre 1731 an finden sich Notizen über Crells Möbelauktionen, die aber zunächst nicht als (bezahlte) Anzeigen zu betrachten sind. Mohrenthal benutzte das Blatt zu umfangreichen Annoncen. Bis zu 4 Seiten umfassen seine Anzeigen von Büchern und Medikamenten. Crell kündigte in der Folge seine Auktionen regelmäßig in diesem Journale an und ließ die Kataloge dazu im Mohrenthalschen Laden ausgeben. In den 30er und 40er Jahren inserieren auch die Buchhändler Hilscher und Gerlach in den „Dresdner Merkwürdigkeiten“. Im Anfang der 50er Jahre kommen zu den zahlreichen Auktionsanzeigen die Lotterieanzeigen. Vom September 1760 an war das Blatt „zu finden in dem ehemaligen Mohrenthalischen, nunmehr George Rochens Bücher- und Disputationsladen auf der großen Frauengasse“. Die folgenden Jahrgänge bringen nichts besonderes. 1778 werden Dreßdner Nachtlichter als Spezialität und „ein neumodisch türkischer Coffe“ angezeigt. Auch die Medikamente fehlen nicht. Der Anzeigenteil erreicht zuweilen einen Umfang von 3½, Seiten, so im Jahre 1781. Unter anderem heißt es:

„In Endesbenannten Laden sind zu bekommen:

1. Die neuesten Frißuren für Damen, vermöge welcher sie