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ihm kommissionsweise vertriebenen Medikamente. Private Anzeigen finden sich nicht.

Eine größere Bedeutung für das Anzeigewesen hatten die „Dreßdnischen Merkwürdigkeiten,“ die Crell bis 1742[1] herausgab und die infolge des geringen Preises, 3 Pf. für das Stück, auf weitere Verbreitung rechnen konnten. Dieses Journal erschien seit Januar 1729 monatlich, seit 1730 halbmonatlich, 4 Seiten stark unter dem Titel:

„Kern Dreßdnischer Merckwürdigkeiten vom Jahre MDCCXXIX. in Zwölff Monathen Allen Liebhabern der Sächsischen Historie und andern Curiosis ordentlich eröffnet. Dresden, zu finden im Mohrenthalischen Bücher- und Disputation-Laden auf der Frauen-Gasse im Merbitzischen Hause neben den Brot-Bäncken.“

Die einzelnen Blätter sind mit fortlaufender Seitenzahl, Monat und Jahr bezeichnet. Die Nachrichten wurden unter den betreffenden Tagen chronologisch zusammengestellt.

Bereits für 1727 und 1728 hatte Crell in zwei Oktavheften von 16 und 22 Seiten Dresdner Merkwürdigkeiten nach Tagen und Monaten chronologisch zusammengestellt unter dem Titel:

Memorabilium Dresdensium Prodomus. Oder Dreßdnischer Merkwürdigkeiten Vortrab. Worinnen alles was sich in der Königl. und Churfl. Sächß. Residentz Dreßden im Jahr 1727. Denckwürdiges ereignet, der Posteritaet zum besten kürtzl. und historice communiciret worden, von ICCandern. Dreßden, zu finden in P. G. Mohrenthalischen Bücher- und Disputations-Laden auf der Frauen-Gaß.“

Entsprechend lautet der Titel des zweiten Heftes. – 1732 erschien bei Mohrenthal eine weitere Bearbeitung der Dresdner Lokalgeschichte, welche die Jahre 1700 bis 1728 enthielt. Auch seit 1729 war der Inhalt eine chronologische Sammlung von Dresdner Lokalnachrichten geblieben. Auffällig sind die vielen Anzeigen. Am Ende der einzelnen Blätter finden sich Angaben über die im letzten Monat Geborenen, Getauften und Getrauten nebst der Anzahl der unehelich Geborenen. Die erste Anzeige ist eine Bücheranzeige des Herausgebers. Seit 1730 finden sich auch


  1. Vgl. Curiosa Saxonica. 1759. S. 71.