Seite:Heft23VereinGeschichteDresden1912.pdf/51

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Der unter 1. genannte „neuerscheinende Postillon“ ist in der Vorrede zum ersten Bande des „Kern-Chronikon“ (1726) von Crell erwähnt, der um diese Zeit den neuerscheinenden Postillon herausgab. Das Blatt wird 1759 von einem Freunde des Herausgebers, in „M. Johann Rudolph Marci, Pastoris zu Mühlstädt, Send-Schreiben an J. C. Crelln in Dresden, von gelehrten Crelliis“ unter den Schriften Crells aufgezählt[1]: „Der neu-erscheinende Postillion, worinnen die merckwürdigen Begebenheiten und Sollennitäten des Dreßdner Hofes enthalten, in 24. eintzeln Bogen oder Felleisen. Dreßden, 1720. seqq. bey J. C. Stöseln in 8vo.“

Wenn das Blatt, wie oben angegeben, tatsächlich seit 1700 erschienen ist, hätte sich also dessen Charakter nicht unwesentlich verändert. Es wäre aus einer politischen Zeitung ein Lokalblatt geworden. Wie lange es erschienen ist, steht nicht fest. Von Crell kann es nicht vor 1720 herausgegeben worden sein. Gewiß ist nur soviel, daß es 1726 von ihm noch fortgeführt wurde. Wie der Titel erkennen läßt, erschien das Blatt halbmonatlich.

Auf die unter 2. genannte Zeitung weist ein Inserat in den Curiosa Saxonica hin, in welchem es heißt, daß das seit 1729 (monatlich) erscheinende Blatt auch im nächsten 1752. Jahr fortgesetzt werden wird. Es erschien bei Mohrenthal in Dresden.

Die übrigen Blätter sind in einer weiter unten noch zu erwähnenden Zeitung „Das Neueste von der Zeit“ genannt. Im Jahrgang 1730 wird bemerkt:

„Zugleich werden auch bey Gelegenheit ans Licht treten
die Cronen von Europa, oder sonderbare historische
Lebens-Denckwürdigkeiten derer noch itzo lebenden
Regenten der Erden;

Ingleichen die Annehmlichkeiten von Europa, oder
sonderbare curieuse historische Beschreibung . . .
den Anfang aber auf das 1731. Jahr wird eine
Einleitung in das Neueste der Zeit
machen, welche den itzigen Staat von Europa kürtzlich
darstellet.“

Sämtliche Blätter wurden von Mohrenthal herausgegeben. In derselben Zeitung (1730) wird angezeigt:


  1. Curiosa Saxonica. 1759. S. 69.