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kommen vor. Zahlreich sind die Hinweise auf öffentliche Bekanntmachungen. Von Interesse sind die Angaben über die Quellen der lokalen und besonders der auswärtigen Nachrichten. Da heißt es z. B.: „Wie das Bruit gehet . . . , Wie die Rede geht . . . , Heute Abends vernahm man aus Freyberg . . . , Aus Leipzig verlautet . . , Vermöge eines Brieffes aus der Nieder-Lausitz . . . , Aus der Stadt Mühlberg hört man . . . , Man siehet allhier aus denen publiquen Zeitungen . . . , Gestern überkam die Nachricht . . . , durch Reisende ist man berüchtigt . . . , Wegen . . .  siehet man nunmehro allhier eine gedruckte Relation . . . , Wie aus denen eingelauffenen Nouvellen zu ersehen . .“. – Die von Marperger seit 1727 herausgegebenen Miscellanea curiosa,[1] 3. und 4. „Sammlung“, werden unterm 7. Juni und 11. Juli 1728 angezeigt. Crells Remarquable curieuse Briefe sind dreimal, sein Kern Dreßdnischer Merkwürdigkeiten (vom Januar 1729) einmal erwähnt. Aber auch andere Druckschriften werden angekündigt, darunter solche der „Höcklischen Buchhandlung“.

Seinem Inhalte nach gleicht das Diarium Dresdense bis auf die noch fehlenden Anzeigen dem bereits erwähnten, seit 1730 erscheinenden, anfangs ebenfalls von Crell redigierten, ersten Dresdner Intelligenzblatte. Die mit der gedruckten Zeitung beginnende Zensur brachte allerdings ein bedenkliches Zusammenschmelzen des Inhaltes mit sich, den das Hilschersche Blatt auch nie wettmachen konnte. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelangten die „Dreßdnischen Politischen Anzeigen“, wie das Intelligenzblatt später hieß, auf die Stufe des alten Crellschen Blattes.

Das Diarium findet sich nach 1729 noch einmal erwähnt und zwar im 2. Oktoberheft der ebenfalls von Crell herausgegebenen „Dreßdnischen Merckwürdigkeiten“ vom Jahre 1733 (S. 88). Die Anzeige lautet: „Das geschriebene Diarium Dresdense ist wöchentlich zweymal bei dem Meublen-Proclam. Crelln Quartaliter vor 8 Gr. Praenumeration zu bekommen, und kan man sich nur im Mohrenthalischen Laden melden.“ Wie lange es noch bestanden hat, ließ sich nicht feststellen.

Zu den geschriebenen Zeitungen gehören noch die von Micrander 1730 herausgegebenen „Poetischen Remarquen über die


  1. Vgl. Anhang I. b. B. 1.