Seite:Heft23VereinGeschichteDresden1912.pdf/47

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Das erste Blatt bringt die Ereignisse von 4 Tagen und zwar: „Sonnabends den 17. April 1728. Sonntags den 18. April. Montags den 19. April. Dienstags den 20. April.“

Das andere Blatt ist die nächste Ausgabe und enthält die Fortsetzung: „Mittwochs den 21. April 1728. Donnerstags den 22. April. Freitags den 23. April.“

Die Nachrichten stehen unmittelbar hinter den einzelnen Tagen. Die Blätter haben keine Ordnungsnummer. Der Inhalt entspricht dem oben wiedergegebenen Verzeichnis.

Einen weiteren Einblick in dieses Crell’sche Blatt gewährt eine Handschrift der Kgl. öff. Bibl. in Dresden[1]: „Diarium Dresdense 1728 u. 29.“ Sie enthält (mit einigen Lücken) die tageweise Aufzählung Dresdner und auswärtiger Begebenheiten vom Donnerstag, den 1. Januar 1728 bis Freitag, den 1. April 1729. Auch die zwei oben erwähnten Blätter sind, mit einigen geringfügigen Kürzungen, wortgetreu wiedergegeben. Es handelt sich, wie eine Vergleichung der beiden Handschriften ergibt, um eine (von verschiedenen Händen bewirkte) Abschrift der Crellschen Blätter, wohl gleich nach ihrem Erscheinen. Vom Inhalt dieser Nachschrift gilt das von den beiden Blättern oben Gesagte. Den breitesten Raum nehmen die Nachrichten vom Hofe ein. Der Verfasser war recht gut unterrichtet. Mitteilungen über den Fortgang der Arbeiten an der Elbbrücke, der Frauenkirche und anderen öffentlichen Gebäuden sind häufig, ebenso Anzeigen oder Voranzeigen von Bücher- und Möbelauktionen und deren Erfolg. Reklamehaft wird einmal bemerkt: „und werden viele Sachen um billigen Preiß erstanden“.[2] Auch sonst fehlen Notizen wirtschaftlicher Art nicht. Der schlechte Geschäftsgang der Leipziger Neujahrsmesse (1728), das Marktschiff, der Schiffsverkehr nach Hamburg, die Ankunft von Getreideschiffen und die Zufuhr anderer Lebensmittel „zu Wasser und zu Lande“ werden erwähnt. Ebenso fehlen nicht Mitteilungen über den „großen Strietzel Marckt“, Uhrenlotterien und „glücks Boutiquen von Silber Werck und anderen Kostbarkeiten“. Bemerkungen über das Wetter, Nachrichten von den Beratungen der Landstände und auswärtigen Werbungen


  1. Msc. Dresd. K. 368, 156 Bll. 4º.
  2. a. a. O., Bl. 153.