Seite:De Alemannia XXI 234.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Anschlag verkündet ist, aus der Stadt sich ruhig zu entfernen und in ihre Heimat zu verfügen.

Zugleich mit der Mitteilung dieser Verordnung gab die Kuratel am 14. Sept. Nachricht von der erhaltenen Zusicherung, dass die neue Organisation der Universität so beschleunigt werden solle, dass die Vorlesungen wieder zur gewöhnlichen Zeit beginnen können[1] und weder die Lehrer noch die Studirenden, noch die Bürgerschaft durch die Maßregel der Schließung besonderen Nachteil leiden würden. Die Verkündigung wurde alsbald ad valvas angeschlagen und eine Kommission eingesetzt, um Mittel und Wege zu beraten, „in der gesetzlichen Bahn dasjenige zu erhalten, was, wenn die Tatsachen, worauf die Maßregeln der Schließung der Universität (inmitten der Ferien) allein gegründet seyn können, gehörig aufgeklärt sind, eine gerechte und weise Regirung der Gerechtigkeit und dem öffentlichen Wohl angemessen zu seyn selbst erachten werde.“ Diese Kommission ließ durch eines ihrer Mitglieder, Zell, eine Adresse an den Großherzog aufsetzen, in welcher gebeten wurde, einen außerordentlichen Kommissär nach Freiburg zu senden, um eine eingehende Untersuchung aller Tatsachen gemeinschaftlich mit dem Kurator zu bewerkstelligen und zu beschleunigen, „damit der Druck der vorläufigen außerordentlichen Maßregel, welche der Natur der Sache nach Unschuldige, ohne alles vorhergegangene Verhör treffen müsste, gewiss ganz den höchsten Intentionen Ew. K. H. selbst gemäß, in möglichster Bälde wieder aufhören möge.“ Mit dieser Schrift reisten gleich in der Frühe des andern Tages (17. Sept.) der Prorektor Baumgärtner und die Professoren Schreiber, Duttlinger, Beck und Zell selbst nach Karlsruhe, um auch mündlich dem Großherzog und seinen Räten und Ministern „die große Angelegenheit der Universität“ vorzutragen. Aus dem Bericht, den sie am 22. Sept. über ihren Empfang gaben, ging nach der Ansicht des Konsistoriums so viel hervor, „dass man die Deputation nicht ungern gesehen


  1. Hocherfreut durch diese Versicherung beschloss auch die Stadtbehörde Freiburg, am 19. Sept. eine Abordnung von Mitgliedern des Gemeinderats und des Bürgerausschusses nach Karlsruhe zu schicken, um dem Großherzog den Dank für dieses wolwollende Versprechen auszudrücken und um recht baldige Erfüllung desselben zu bitten.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_234.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)