Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Roßschweif“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 983
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Roßschweif. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 983. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ro%C3%9Fschweif (Version vom 29.04.2024)

[983] Roßschweif (türk. Tugh), in der Türkei ehemals Zeichen der höchsten militärischen Würden, bestehend in einem Pferdeschweif, der wallend von einem vergoldeten halben Mond an einer oben in eine vergoldete Kugel auslaufenden Stange herabhing. Nur der Sultan, der Großwesir und die Paschas erhielten diese Auszeichnung, und zwar wurde ihnen der R. entweder im Krieg vorgetragen, oder vor ihrem Zelt aufgesteckt. Der Sultan hatte sechs Roßschweife, der Großwesir und die Paschas von dem Rang des letztern drei, die Paschas zweiten Ranges zwei, die des dritten Ranges einen. Nach Einführung der regulären Armee ist dieses militärische Abzeichen ganz außer Gebrauch gekommen, aber desto mehr unter den Türken Turkistans anzutreffen. Der Tugh entspringt einer der ältesten Sitten des turanischen Volkes, das den Gebrauch der Fahne erst später von den Persern und Arabern entlehnt hat.