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27. Gemeinde Weckrieden,
bestehend aus 6 Parcellen mit 517 Einwohnern.
Die natürliche Lage des Bezirkes gleicht jenem von Thüngenthal, indem er gleichfalls der thüngenthaler Hochebene angehört, jedoch in der Richtung von Süden nach Nordwesten von dem Bühlerthal begrenzt ist. Außer einigen unbedeutenden Zuflüssen der Bühler hat er kein Gewässer. Die Länge und Breite beträgt | etwa je 11/2 Stunden. Die Hauptstraße von Hall über Ilshofen nach Crailsheim führt durch Weckrieden, Veinau und Bühlerzimmern und hat bei Veinau eine Verbindung mit Ramsbach und Wolpertsdorf, von wo eine Vicinalstraße nach Thüngenthal führt. Eine neugebaute Vicinalstraße verbindet Altenhausen nicht nur mit Hall und Thüngenthal, sondern auch mit Hessenthal. Der Boden ist, wie schon erwähnt, fruchtbar und Viehzucht und Ackerbau bilden die Nahrungsquellen, der Rindviehstand ist sehr bedeutend (s. o. S. 75). Tüchtige Landwirthe befinden sich in Wolpertsdorf und Ramsbach. Die Einwohner sind, mit wenigen Ausnahmen in Weckrieden, wohlhabend.

Die Gemeinde ist dem Forstamte Comburg zugetheilt. Die großen Zehenten stehen überall von Comburg her dem Staate zu, nur Bühlerzimmern ausgenommen, wo ihn einige haller Privaten beziehen. Die kleinen Zehenten erhebt zu Weckrieden die Stadtpflege Hall; in Altenhausen der Staat; den von Bühlerzimmern hat der Ort erkauft; von den übrigen Parcellen genießt ihn der Pfarrer zu Thüngenthal. Die Blutzehenten zu Weckrieden sind 1840 vom Staat um 672 fl. abgekauft worden. Die übrigen Gefälle besitzen der Staat, die Stadtpflege, der Hospital und die Armenverwaltung, Hall und einige haller Privaten. An den Rechten des Staats hat die Gemeinde seit 1817 für 4967 fl. 9 kr. Capital abgelöst. Weckrieden ist nach Gelbingen, Bühlerzimmern nach Geislingen eingepfarrt; die übrigen Parcellen sind Filialien von Thüngenthal. Eine Schule ist nicht im Bezirke; die Kinder besuchen die Schulen der Mutterorte. Bis 1802 gehörten sämmtliche Parcellen zu dem hallischen Amte Schlicht.

a. Weckrieden, Dorf mit 219 ev. Einw., 20 hallischen Gemeinderechten und 24 M. vertheilten und 373/4 M. unvertheilten Allmanden, liegt östlich 1/2 St. von Hall links an der Straße von Hall nach Crailsheim. Haller angesehene Familien hatten früher viel Bauernhöfe hier inne, welche sie selbst verwalten ließen; sie sind nun aber alle in die Hände von Bauern übergegangen und größtentheils auch zertrümmert worden, was der Gemeinde mehrere ärmere Familien zugezogen hat. Noch aber sind die meisten Gülten in den Händen von haller Privaten. Der Ort hat eine Schildwirthschaft, ein mit einem Thürmchen und Glocke versehenes Gemeinde- und Armen-Haus und ein Hirtenhaus. Auch hat die Gemeinde seit 1836 einen eigenen Kirchhof.

Seiz Schneewasser, Bürger zu Hall, vermacht 1378 einen Hof an St. Jakobsaltar in der Josencapelle zu Hall. Im J. 1394 verkaufte Heinz Gerhard, 1397 Melchior Klunz, 1398 Conz Gyesser und Conz Meckmühl von Hall ihre Höfe an Heinz | Keck, und 1425 Conrad v. Stetten den seinigen an Hans Fuchs. Philipp Rudolph, Bürger zu Hall, verkauft 1369 an Schenk Conrad v. Limpurg einen Hof, den die Stadt Hall 1586 von Limpurg Gaildorf erworben hat. Junker Hans Ludwig von Tegernau, zu Unter-Limpurg gesessen, verkauft 1621 an dieselbe 6 Güter. Gülten erwarb die Reichsstadt 1516 von Caspar Eberhardts Erben, 1541 von Schenk Erasmus v. Limpurg, 1604 von Michael Sannwald, 1576 von Sebastian, Hans und Albrecht v. Crailsheim.

Im J. 1690 lagen auf der Markung drei Seen, wovon zwei gegen Veinau hin.

b. Altenhausen, Weiler mit 33 ev. Einw., 4 hallischen Gemeinderechten und 135/8 M. vertheilten und 31/4 M. unvertheilten Allmanden, liegt 3/4 St. östlich von Weckrieden, an der von Hall nach Thüngenthal führenden Vicinalstraße und ist einer der schönsten Weiler, der sich durch einige massiv aufgeführte Bauerngehöfte auszeichnet. Die Fahrbahn durch denselben ist mit Kandeln versehen.

Altenhausen hatte ehedem eine Veste (ein sog. Wasserhaus von einem Wassergraben umgeben) auf der nordöstlichen Seite des Weilers, wovon noch Spuren vorhanden sind.

Im J. 1314 ist von einem hiesigen Gut, dessen Besitzer Conradus dictus Heneberg ist, als comburgischem Lehen die Rede. Im J. 1343 vergleichen sich Philipps, Rudolph Philipps Sohn v. Eltershofen, und Heinrich v. Schauenburg wegen der Güter zu Altenhausen, und 1481 verkauft Göz v. Bachenstein zwei Höfe nebst dem Burgstadel und See dahier an den Hospital zu Hall, welcher noch im Besitz ist. Vor den Bachenstein saßen die Unmußen (s. o. S. 147) in der Burg zu Altenhausen.

c. Bühlerzimmern, auch bloß Zimmern und Zimmern ob der Steig, früher Bielriethzimmern, Weiler mit 61 Einw., wor. 1 Kath., 8 hallischen Gemeinderechten und 1003/8 M. vertheilten und 523/8 M. unvertheilten Allmanden, liegt links abwärts an der Straße von Hall nach Crailsheim, 5/4 St. nordöstlich von Weckrieden, oberhalb der Cröffelbach-Haller Steige, und hat einige gut gebaute Bauerngehöfte.

Ob die Güter in Cimberen, welche 1090 nach der Schenkung Wignands an Comburg kamen (Menken a. a. O. S. 398), hierher gehören, lassen wir dahingestellt seyn, bemerken aber, daß von den Burgäckern und Burgwiesen, welche zu Schloß Bielrieth gehörten, der größere Theil auf bühlerzimmerer Markung lagen (s. Wolpersdorf). Engelhardt Unmuß verkauft 1360 mit seiner Hausfrau, seiner Schwiegermutter Margarethe v. Bebenburg die Hueb zu Zimmern. Conrad von Hürdelbach verkauft 1401 einen Hof an Comburg, | welchen dieses 1521 an Hall verkauft, wohin auch 1541 Schenk Erasmus v. Limpurg 1 Hof und 1604 Johann Wolfgang und Wilhelm Sannwald Einiges vertauschte.

d. Ramsbach, Weiler mit 41 evang. Einw. und 4 hallischen Gemeinderechten mit 261/4 M. unvertheilten und 10 M. vertheilten Allmanden und Waldungen. Dieser wohlhabende schöne Ort liegt 1 St. nordöstlich von Weckrieden. Unter den Bauern zeichnete sich Caspar Hartmann, der sog. Zecher von Ramsbach, durch seine Originalität und seinen tüchtigen landwirthschaftlichen Betrieb aus.

Schon 1078 finden wir einen Diemo und Burkhard de Ramesbach als Ministerialen der v. Bielrieth (Menken a. a. O. S. 391). Das Geschlecht scheint aber bald ausgestorben zu seyn, denn schon 1375 finden wir die Hürdelbach im Besitz von Ramsbach, indem Hans, Peter und Heinrich v. H. die Hofstatt, den Burgstadel und 4 Güter an Berchtold Lamparter verkaufen. Den einen Theil dieser Besitzung verkauften 1447 die Lamparter an Hans Götz und 1455 befindet sich Hans Geyer im Besitz des andern Theiles. Im J. 1453 verkauft auch Conz Guckenberger an Hans Götz seinen Antheil am Schneidersgütlein; 1486 aber verkauft Conz Hubmann die Eigenschaft und all die Rechte am Gut zu Ramesbach an Heinrich Berler. Schenk Erasmus v. Limpurg aber verkauft 1541 seine Gülten aus 2 Höfen an Hall. Der Hof, den 1360 Engelhardt Unmuß und Elsbeth seine Hausfrau an Margarethe v. Bebenburg übergaben, scheint derjenige zu seyn, der von Ulrich v. Heimberg an Hall, und dann an Hans Götz kam, dessen Besitzungen, sowie die der Berler noch im Besitz von haller Privaten sind.

Die Burg soll ums J. 1450 bis 1460 von dem Adel an der Jagst zerstört worden seyn.

e. Veinau, Weiler mit 98 ev. Einw., 6 Gemeinderechten und 53 M. vertheilten und 151/2 M. unvertheilten Allmanden, liegt 3/4 St. nordöstlich von Weckrieden und hat eine wohleingerichtete Ziegelhütte, die links an der gedachten Straße etwas entfernt von Veinau liegt.

Philipp, Rudolph Philipps Sohn v. Eltershofen, vergleicht sich 1343 mit seiner Schwester Catharine und deren Gatten Heinrich v. Schauenburg, wegen ihrer Güter, und 1360 übergeben Engelhardt Unmuß und Elsbeth seine Hausfrau ihrer Schwieger und Mutter Margarethe v. Bebenburg ihre Höfe; sofort aber verkaufen 1391 Hans, Seitz und Peter, die Schmaltreu, 1396 Hans Klein, der jung und Grete Kleinconz, seine Hausfrau, 1397 Heinrich Keck, 1398 Hans und Conz die Löcher, 1400 Conrad Rudolph v. Erlach ihre Besitzungen an Hans Sieder, und 1432 die Gebrüder | Übelin das Ihrige an Hans und Friedrich Sieder. Im J. 1521 aber verkauften Veit v. Rinderbach, 1541 Schenk Erasmus v. Limpurg und 1608 von Wilhelm und Michael Sannwald, ihre Besitzungen an Hall. Gutta Veldner stiftete 1345 an die Veldnercapelle eine Gült aus einem Hof zu Veinau.

In der Nähe von Veinau, bei dem sog. Streitbusch, stand die Burg der Edlen v. Veinau. Von diesen erscheinen: 1288 Gertrud v. Vinawe, Heinrich v. Michelfelds Wirthin, mit ihren Geschwistern Jutta, Ottilie und Heinrich (Wibel a. a. O. II. S. 179); 1288 Adelheid, Herrn Heinrichs v. Vinawe eheliche Wirthin (Wibel a. a. O. II. S. 180); 1300 Conradus dominus de Vinauwe; 1323 Heinrich v. Vinauwe (Hanselmann a. a. O. S. 281); 1359 Heinrich von Vinau; 1362 Conrad v. Vinaue; 1365 Heinrich v. Vinau der ältere, Conrad v. V. und Gutta dessen Tochter (Wibel a. a. O. I. S. 101 u. II. S. 289); 1391 Conz, zu Forchtenberg gesessen; 1398 Conrad; 1405 Dietrichs Wittwe. Ob sie Eines Geschlechts mit den Edlen von Bielrieth gewesen, dürfen wir unerörtert lassen. Margaretha von Bebenburg, Ehefrau Hans v. Schauenburgs, war eine Schwestertochter Heinrichs Küchenmeisters v. Nordenberg und Besitzers von Bielrieth, und einige Zeit Besitzerin v. Veinau, daher die kaum gedachte Vermuthung entstanden seyn mag. Sicher ist, daß die letztern bereits verschwinden, als die ersten in Urkunden vorkommen, und zwar in Urkunden, die vermuthen lassen, daß sie zu Anfang des 14. Jahrhunderts ihre Besitzungen zu V., welche wir bald darauf im Besitz derer v. Eltershofen finden, verkauften und sich im Gebiet der Grafen v. Hohenlohe ansiedelten, als deren Vasallen wir sie später finden.

Auf der Markung lag wahrscheinlich der abgegangene Ort Hildgardsbrunnen, wo Walther von Bachenstein 1418 ein Gut besaß. Noch jetzt heißt der Zehente von einem besondern Bezirke von 65 M. der „Hiefenzehente.“

f. Wolpertsdorf, 1216 Wolpodesdorf, 1352 Wolprechtesdorf, Weiler mit 65 ev. Einw., 6 hallischen Gemeinderechten und 21/2 V. unvertheilten Allmanden; liegt 1 St. östlich von Weckrieden, in der Nähe des Bergrückens, der sich gegen das Bühlerthal abdacht. Es ist ein wohlhabender Weiler mit einigen ansehnlichen Gebäuden. Ein Hof gehörte bis in die neueste Zeit einer der angesehensten haller Familien, ist aber jetzt in die Hände eines gebildeten Landwirths gekommen, der das Gut selbst verwaltet.

Im J. 1535 verkaufen Eberhard v. Eltershofen, Vogt zu Gröningen, und Anna v. Vohenstein seine Hausfrau ihren Hof an die Stadt Hall. Im J. 1216 finden wir Heinricus, miles de Wolpoldesdorf | und seine Brüder Siefried und Eberhardus und einen Friedericus de W. milites (Wibel a. a. O. III. S. 37). Sie waren ohne Zweifel Dienstleute der Edlen v. Bielrieth, deren Burg sich in dem Wald Au auf der Markung Wolpertsdorf befand. Sie stand südöstlich von Bühlerzimmern auf dem gegen Cröffelbach hinragenden Bergrücken, links von der alten Cröffelbach-Haller Steige. Es sind aber nur noch wenige Mauerreste vorhanden. Diese Edlen v. Bielrieth sind den ältesten adeligen Geschlechtern hiesiger Gegend beizuzählen und hatten ansehnliche Besitzungen. Schon 1057 finden wir einen Adelbrecht de Bielirieth, vir praeclarae ingenuitatis (Wibel a. a. O. III. S. 32), und ein Adelbert v. Bielrieth (wohl derselbe), tritt ins Kloster Comburg ein und verschenkt 1078 neben einem Theil der Burg Bielrieth (oppidi partem) und halb Cröffelbach, Besitzungen zu Neunbronn (Mühle bei Hohenstatt) Geifertshofen, Altenwinden, Treuerzer Sägmühle, Reippersberg, Gebenweiler und Siebeneich, und Dienstleute von Ramsbach an das Kloster Comburg. Ferner finden wir 1098 Ruggerus de Bilrieth, als Zeuge vor vier Grafen v. Lobenhausen; 1156 und 1163 Fridericus, der letztere 1166 im Gefolge der Hohenstaufen (Lang Reg. I. 261); 1198 Ruggerus (Wibel a. a. O. III. S. 34 und 36); 1216 Otto, miles (Wibel a. a. O. III. S. 37); 1225 Agnes de B.; 1268 Fridericus, dictus Scultetus (in Hallis) de B.; 1278, 1282 und 1286 Fridericus und 1280 und 1287 Wolframus der erstere limpurgischer Vasall in Unter-Limpurg (Wibel a. a. O. II. S. 81, 90 u. 92, 94. Menken a. a. O. S. 402 u. 403). Mit diesen scheint das Geschlecht ausgestorben zu seyn. [1] Wolfram v. Bielrieth trat in das Kloster Comburg ein und wurde zu Anfang des 14. Jahrhunderts dessen Abt; auch vermachte er demselben alle seine Besitzungen und darunter einen Theil der Veste Bielrieth und alle Zu- und Eingehörungen; doch wohl ausschließlich der Oberherrlichkeit (Menken a. a. O. S. 382).

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So finden wir nun Comburg im Besitz von ganz Bielrieth und Zugehör. Dieser Gesammtbesitz dauerte jedoch nicht lange, denn schon 1284 erscheinen Schenk Friedrich und Conrad v. Limpurg als Besitzer (Hanselmann Landeshoheit S. 122), wovon der erstere 1287 Burg Bielrieth sammt Zugehör, doch ausschließlich | der Burgmannen, an Lupold, Küchenmeister v. Nordenberg um 1300 Pfd. Heller verkaufte. Im J. 1314 besitzt sie Heinrich von Nordenberg, Lupolds Sohn, und seine Gattin Elisabeth, Schenk Friedrichs v. Limpurg Schwester (Prescher a. a. O. II. S. 384). 1341 und 1345 Walther und 1353 Lupold die Küchenmeister v. Bielrieth; 1359 aber verkaufte Dietrich Küchenmeister, unter Verzichtleistung Hermanns v. Neuenstein auf seine Ansprüche, die Burg mit den Burgmannen, nachdem jene im J. 1323 den Grafen v. Henneberg und ums Jahr 1350 zuvor der Krone Böhmen zu Lehen aufgetragen worden war, an Graf Kraft v. Hohenlohe und mit dieser Veräußerung und einigen andern kleinern (s. Geislingen) verschwinden die Küchenmeister v. Nordenberg aus unserer Gegend. Im Jahr 1381 versetzten sie Kraft und Ulrich v. Hohenlohe für eine Schuld dem Philipp Eberhard v. Eltershofen; 1386 ging sie bei einer Erbtheilung unter den Grafen v. Hohenlohe an Graf Ulrich (von Brauneck) über, welcher sie sofort dem erwähnten v. Eltershofen an Zahlungsstatt überließ, der sie aber 1390 der Stadt Hall nebst allen Zu- und Eingehörungen verkaufte. Sie war noch 1386 mit Burgleuten, Thorwarten und Wächtern versehen. Die Stadt zerstörte sofort, wenn sie es nicht kurz zuvor gethan, die Burg, zog sich aber dadurch eine 3jährige Acht zu, die jedoch 1393 von König Wenzeslaus von Böhmen wieder aufgehoben wurde, nachdem er sich mit der Stadt wegen der ohne Einwilligung des Lehensherrn vollzogenen Zerstörung verglichen hatte (Prescher a. a. O. S. 383). Die 1390 ausgestellten Verzichtsurkunden der Söhne Philipp Eberhards v. Eltershofen, Heinrich und Eitel Eberhardt, und der Grafen Gottfried, Ulrich und Friedrich v. Hohenlohe auf alle ihre Ansprüche, die sie an die Veste Bielrieth nebst Zugehör gehabt hatten, und die 1396 stattgehabte wiederholte Verzichtleistung Ulrichs v. Hohenlohe gaben der neuen Erwerbung der Reichsstadt Hall größere Sicherheit, so daß sie schon 1399, Burgstadel und Capelle sich vorbehaltend, das Amt Bielrieth mit dem Burghof, vielen Gütern zu Cröffelbach und Hopfach, nebst Gericht und Keltern daselbst, zu Wolpertshausen, Atzmansdorf, Ritzeberg und Orlach an Hans v. Morstein und Beringer Nägelin verkaufen konnte, welche sich 1402 wegen ihrer Hälften verglichen und von deren Nachkommen die einzelnen Theile dieses Amtes zu verschiedenen Zeiten wieder veräußert wurden. So erwarb namentlich die Reichsstadt Hall von einem Nachkommen Beringer Nägelin Eberhards (Nagel) v. Eltershofen 1532 wieder das halbe Gericht Cröffelbach nebst Gütern und Gülten etc. Von der gebrochenen Burg wurden die brauchbaren Steine nach und nach anderwärts verwendet, die Capelle zu St. Ulrich mit ihrem Einkommen aber 1445 an St. Georgsaltar in | der Kirche St. Michael in Hall verlegt. Namentlich vermachten 1352 Lupold und Dietrich die Küchenmeister v. Bielrieth an die ewige Messe dorthin 1 Hof zu Wolprechtesdorf, Gülten und Weinberge zu Cröffelbach, ein eigenes Haus zu Bielrieth, in dem Vorhof und Holz, was ein jeglicher Caplan bedarf. Ebendahin stifteten 1369 Kraft v. Hohenlohe und seine eheliche Hausfrau Anna Gülten zu Mittel-Fischach und 1 Gült zu Markertshofen.
  1. In einer kritischen Untersuchung über das Geschlecht der Küchenmeister von Rothenburg und Nordenberg setzt Herr Pfarrer Bauer in Gnadenthal auseinander, daß mit Agnes das alte Dynastengeschlecht der Bielrieth ausgestorben und alle Ritter und andere desselben Namens vom 13. Jahrhundert an einem Ministerialengeschlechte, das sich von der Burg genannt, angehörten und unter den castrensibus oder Burgmannen früher begriffen seyen.


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