« Kapitel B 16 Beschreibung des Oberamts Aalen Kapitel B 18 »
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Unter-Kochen,


Gem. II. Kl. mit 1529 Einw. a. Unter-Kochen, Pfarrd. 1145 Einw., wor. 30 evang. b. Birkhof, 10 Einw. c. Drahtzug, Hs., 2 evang. Einw. d. Erlenbau, Hs., 10 Einw. e. Eisenhammerwerk, W., 131 Einw., wor. 48 evang. f. Glashütte, W., 47 Einw. g. Grauleshöfe, W., 15 Einw., wor. 6 evang. h. Himmlingen, W., 102 Einw. i. Hirschhof, H., 4 Einw. k. Hohenberg, W., 24 Einw. l. Klause, Hs., 4 Einw., m. Läuterhäusle, Hs., 3 Einw. n. Neubau, H., 6 Einw. o. Neues Hammerwerk, 3 Einw. p. Pulvermühle, 8 Einw. q. Sägmühle, M., 6 Einw. r. Stefansweiler, M., 2 Einw. s. Ziegelhütte, 7 Einw. – Kath. Pfarrei; die Parz. k. und n. sind Filiale der kath. Pfarrei Waldhausen, O.A. Neresheim. Die evang. Einwohner der Gemeinde sind nach Aalen eingepfarrt.

In der Hauptsache etwas südöstlich von Aalen bildet der Bezirk die östliche Gränze des Oberamts, gegen die Schultheißereien Waldhausen | und Ebnat im O.A. Neresheim, südlich von Ober-Kochen, westlich von Aalen, nördlich von Wasser-Alfingen und Hofen umschlossen. Der Kocher, dessen beide Stammbäche nächst Unter-Kochen sich vereinigen, bildet mit seinem Thal eine Scheidelinie, neben welcher rechts und links die Alp sich erhebt, der kleinere westliche Theil des Bezirks gehört dem Aalbuch an und zwar seinem äußersten Ausläufer, dem sogen. Langert; der weit größere östliche Theil aber dem Hertsfeld und seinen Abhängen, auf dessen Rücken nur 2 unbedeutende Höfe sich finden.

Durch das Kocherthal zieht die Aalen-Heidenheimer Poststraße, von welcher bei Unter-Kochen die neue Neresheimer Chaussee sich abzweigt, außer welcher noch ein paar Vicinalstraßen von Aalen über Himmlingen und eine ältere beim Läuterhäusle vorbei auf das Hertsfeld führen.

Die Luft ist gewöhnlich trocken und ziemlich mild im Thale, nur auf der Höhe nebelig und rauh. Wasser, das im Thale überall reichlich vorhanden ist, fehlt auf den höher gelegenen Orten nicht ganz, selbst auf dem Plateau des Hertsfeldes (Neubau, Hohenberg).

Die Bewohner beschäftigen sich vorzugsweise mit Ackerbau und Viehzucht, doch zeichnet sich der Bezirk durch zahlreiche industrielle Etablissements aus, welche die Wasserkraft des Kochers benützen. Weitere Nebenverdienste gewähren die Arbeiten im Wald. Auf den Höhen der Alp finden sich 143 Morgen Wechselfeld. Im übrigen ist der Boden – obgleich fast überall schwer und steinig, doch fruchtbar, im weißen Jura mehr kalkhaltig, auf dem Oolith mehr sandig, doch fehlt es auch an Lehmböden nicht. Dreifelderwirthschaft herrscht, jedoch wird auch der größere Theil der Brache eingebaut. Gebaut werden hauptsächlich Dinkel, Roggen, Gerste und Haber, etwas Waizen und neuerer Zeit auch einiger Reps. Der durchschnittliche Fruchtertrag mag seyn vom Morgen 5 Scheffel. Der durchschnittliche Werth eines Morgen Ackers ist circa 150 fl. Viel höher im Preise stehen (circa 600 fl.) die Wiesen, welche alle zweimädig sind und großenteils können bewässert werden. Ihr durchschnittlicher Ertrag ist circa 25 Ctr. Heu und Öhmd. Bei den vielen Waiden ist aber Stallfütterung noch wenig durchgeführt und nur das früher bestandene Einzelnwaiden wurde neuerer Zeit aufgehoben. Beim Rindvieh ist die „Woachten-Race“ die beliebteste. Die Pferdezucht, auch Bienenzucht sind unbedeutend, Schafhalter gibt es gar keine, wohl aber zahlreiche Geisen. Für Obstkultur geschieht neuerdings mehr als früher. Noch bestehen mehrfache ganze Bauernhöfe, welche ihren Eigenthümern Wohlhabenheit sichern, im Ganzen jedoch ist Grund und Boden auch hier sehr | zerstückelt und trotz der mancherlei Nebenverdienste sind die Vermögensverhältnisse des größeren Theils der Einwohner ziemlich dürftig.

Innerhalb der Schultheißerei bilden Glashütte und Himmlingen je mit einigen Parzellen f. k. n. und h. g. i. – besondere Gemeindeverbände.

Die Gesammtgemeinde hat – durch Straßenbauten, eine Kapitalschuld von 5000 fl. Die Realrechte, aus Wald, Haiden und sonstigen Grundstücken bestehend, gehören einer Anzahl Privatbesitzer und zerfallen in 90 Rechtsantheile.

Der ganze Bezirk bildete eine Parochie, welche ohne Zweifel zu den ältesten gehört und einst von sehr bedeutendem Umfange gewesen ist. Ober-Kochen und höchst wahrscheinlich auch Aalen gehörten einst dazu; erst 1812 sind die Höfe auf dem Hertsfeld nebst Simmisweiler und Bernloh (früher zum Amte Kochenburg gehörig), Brastelburg und Geiselwang nach Waldhausen gewiesen worden, Röthhard nach Wasseralfingen, der größere Theil der Schultheißerei Unter-Rombach sammt den Hüttenhöfen aber nach Dewangen. Hauptsächlich die Katholiken in Armenweiler, Unter-Rombach und Neßlau, sowie in Aalen selbst sind jetzt noch auswärtige Filialisten.

Der Zehnte von Kochen wird im Jahr 1200 als ellwangisch genannt, findet sich aber später im Besitz der weltlichen Herrschaft. 1340 verkaufte z. B. Walther Hack einen Laienzehnten (d. h. einen Theil desselben) in Unter-Kochen an Ellwangen um 46 Pfund. Das Amt Kochenburg bezog den großen und Erdbirnzehnten in Unter-Kochen und den nächsten Zubehörden, Glashütte, Hohenberg, Neubau, außerdem die Pfarrei den kleinen und Blutzehnten. In Himmlingen und Hirschhof war aller Zehnte nach Morgen zwischen der Pfarrei und Herrschaft getheilt, auf den Grauleshöfen zu 1/3 und 2/3 zwischen Pfarrei und Stiftungspflege. Auch den Heuzehnten hat die Pfarrei von mehreren Parzellen, mehrere sind frei davon, etliche auch vom Blutzehnten. Grundgefälle bezogen die Herrschaft – jetzt das Kameralamt – die Pfarrei und Kaplanei und die Stiftungspflegen zu Unter-Kochen und Aalen (diese in Himmlingen und Hirschhof). Alles ist zur Ablösung angemeldet.

a) Unter-Kochen, dermalen Sitz eines K. Kameralamts, ein ansehnliches (seiner Zeit mit Schranken versehenes) Dorf, liegt 1 St. südlich von Aalen, in den beiden Thälern des weißen und schwarzen Kochers, ziemlich weitläufig gebaut, mit vielen stattlichen Häusern. Zum Theil ziehen sich die Häuser an dem Hügelvorsprunge hinauf, auf dessen Spitze die Pfarrkirche mit den Schul- und Pfarrhäusern steht, umsäumt von großen Linden, unter welchen eine freundliche | Aussicht auf das Dorf und seine Umgebungen, sowie nach Aalen hin sich öffnet.

Die Kirche zur heil. Maria ist, mit Ausnahme des ursprünglich gothischen Chors und Thurms, 1765 (mit 12.000 fl.) neu aufgebaut worden und gehört in jeder Beziehung zu den schönsten Kirchen der Gegend.

In die daneben stehende gothische Kapelle zur heil. Barbara (deren Altar 1429 eingeweiht war) ist 1853 ein Schullokal eingebaut worden. An beide schließt sich rückwärts der 1821 und 1847 erweiterte Kirchhof an.

Die Baulast, auch beim Pfarrhause, liegt der Stiftungspflege ob, welche bei 14.000 fl. Vermögen an einem Deficit von circa 3000 fl. leidet.

Eine Thurmglocke, angeblich vom Jahr 906, hat Bernhard Lachmann 1506 gegossen; ein paar andere sind älter. 1328 wurde die Pfarrei dem Kloster Ellwangen einverleibt. Es waren da auch mehrere Kaplaneien, indem von einem Mittelmesser die Rede ist. Späterhin gingen dieselben ein und es ist die St. Katharinen-Kaplanei dem jeweiligen Dom-Custos in Ellwangen als Nebenpfründe zugetheilt worden. Pfarrer Huber stiftete nun 1709 wieder mit 4000 fl. eine Frühmeßpfründe (in erster Linie für Glieder seiner Familie) und neuerdings ist auch die Katharinen-Kaplaneipflege restituirt worden, so daß jetzt ein Vikar neben einem Kaplane angestellt ist.

Im Jahr 1147 treten auf Rudolf et frater ejus Rodeger de Cohen. Der Ort dürfte, wie Lauterburg, der Grafschaft Dillingen zugehört haben und zwar gleichfalls der Donauwörther Linie. Noch 1240 hat hier die Gemahlin des Münzmeisters Konrad in Donauwörth ein Gut an Ellwangen verkauft. Den politischen Mittelpunkt bildete jedenfalls das Schloß Kochenburg, ob dem Läuterhäuschen, auf einem Vorsprung der Bergecke zwischen den Thalschluchten des weißen Kochers und Heselbachs gelegen. Im Jahr 1300 erwartete der Abt von Ellwangen die Restitution der Burg von einem Grafen – wahrscheinlich von Oettingen; denn von diesen Grafen ging die Burg später noch zu Lehen. Im Nutzbesitz aber waren die Herren v. Ahelfingen, von welchen 1317 Ritter Konrad seine Burg „unter dem Berg zu Kochenberg“ und was er hat im Dorf zu Kochen, wie er und seine Vordern es hergebracht haben, – verwechselte an Ellwangen gegen die Burg Eybach. Von dieser Zeit an saß hier gewöhnlich ein ellwang. Obervogt. 1397 wurde sie bei einer Sparung dem Abt Albrecht Hack angewiesen; Johann v. Hürnheim, der erste Propst, nahm nach seiner Amtsresignation hier seinen Sitz von 1461–80. Im | Lauf der Zeilen war das Schloß sehr schadhaft geworden; es wurde deßwegen im Jahr 1627 von Grund auf neu erbaut mit einem Kosten von 8034 fl., 140′ lang, 129′ breit, mit im ersten Gaden 4′ dicken Mauern, dann 3′ dick. Doch während des 30jährigen Kriegs noch wurde die Burg wieder zerstört und schon seit 1649 zu andern Bauwesen Steine davon genommen. Es haben sich deßwegen nur wenige Mauerreste erhalten; das besonders versteinte „Schloßbaufeld“ dahinter ist jetzt Wald.

Doch war nicht die ganze Markung Unter-Kochen von jeher eine Zubehör dieser Burg; selbst die Ahelfingen hatten sich manches vorbehalten, wie denn Ulrich v. Ywach 1335 Wald und Äcker um 26 Pfund an Ellwangen verkaufte. In Unter-Kochen selbst blühte die Familie genannt Malse (ein Widderkopf mit großen gekrümmten Hörnern im Siegel) 1335–1465. Von ihnen und von Walther v. Hürnheim, von letzterem im Jahr 1457, erkaufte Ellwangen einzelne Güter. Jedenfalls seit Mitte des 16. Jahrhunderts war die Propstei im Besitz des ganzen Bezirkes mit aller Obrigkeit. Das Hochgericht stand auf der Gränze zwischen Bernloher und Simmisweiler Markung, ging jedoch später ab, weil nur noch in Ellwangen selbst peinlich gerichtet wurde.

Nach der Zerstörung Kochenburgs wurde in Unter-Kochen ein Amthaus gebaut, – ein neues, jetzt die Kameralverwaltung, im vorigen Jahrhundert. Von industriellen Etablissements sind zu nennen: 1) die Kunstmühle am schwarzen Kocher, bis 1777 Mahlmühle, 1797 Schleif- und Balliermühle, 1810 Drahtzug, 1831 mechanische Werkstätte, nachher Wollenspinnerei, seit 1840 Kunstmühle, mit neuem, größerem Kanal u. s. w.; 2) Am weißen Kocher liegt seit 1839 die 1852 abgebrannte Schöpfpapiermühle und 3) seit 1845 eine gegenwärtig nicht betriebene Stärkefabrik. Am äußersten Ende des Dorfes, den weißen Kocher aufwärts, stehen die stattlichen Gebäude der 4) Papierfabrik; ursprünglich herrschaftlich, wurde sie (vor 1613) verpachtet und vom letzten Beständer Bullinger erkauft 1741 als Erblehen. Durch gutes Papier wurde diese Mühle ziemlich renomirt. 1837–38 wurde eine Maschine zu endlosem Papier eingerichtet. Gegenwärtig betreibt eine Gesellschaft die Fabrik. In einer Schlucht des Langerts, an einem Quellbächlein, steht 5) eine Stiftfabrik, ursprünglich Sägmühle, verbunden mit einem Drahtzug.

b) Birkhof, 1/4 Stunde nördlich von Unter-Kochen. Der „Birkach-Hof“ war einst in den Händen von Aalener Geschlechtern (Klebsattel 1401); eine Hälfte und später auch die zweite erwarb die Pfarrkirchenpflege zu Unter-Kochen.

| c) Drahtzug, ein einzelnes Haus, 1/2 Stunde von Unter-Kochen; zunächst bei der Erlauhütte steht, noch auf Unter-Kochener Markung, das Wohnhaus eines Laboranten, auf welchem bis 1851 Wirthschaft betrieben wurde. In der Nähe, „auf dem Bohl“, soll ein Hochgericht der Herrschaft Ahelfingen (?) gestanden seyn.

d) Erlenbau, ein Haus, 1/2 Stunde von Unter-Kochen, am Kocher abwärts Aalen zu, seit 1843 gebaut, um für die Papierfabrik ein paar weitere Holländer aufstellen zu können, woher der Volksname „Lumpenmühle“ kommt. 1849–50 ist ein Drahtzug sammt Stiftmaschinen hier eingerichtet worden.

e) Das K. Walzwerk, früher Eisenhammerwerk, 1/4 Stunde von Unter-Kochen, am weißen Kocher, zerfiel früher in die untere und obere Schmidte; zwischen beiden stund, am Einfluß des Heselbachs, die Hochmühle, eine Mahl-, Gyps- und Ölmühle. Die – untere – Hammerschmidte hat 1559–60 Herzog Christof errichtet. Im Jahr 1590 wurde weiter oben ein Hochofen erbaut, 1678 aber abgebrochen und ein Klein-Hammerwerk errichtet. Zu Verstärkung der Wasserkraft erkaufte man die Hochmühle 1810–11, bei welcher dann 1821 ein Walz- und Schneidwerk, hauptsächlich für Faßreifeisen ist errichtet worden. Dasselbe dient jetzt als Schlosserwerkstätte und Dreherei, seit 1836–39 mit der Wasserkraft des Kleinhammers ein großes Stabeisenwalzwerk errichtet wurde, zuerst mit Torf-, mit Holz-, neuestens auch mit Steinkohlen-Feuerung; für das Holz sind circa 12 Vortrockenöfen im Gange.

In Folge neuerer Bestimmungen über die K. Eisenwerke sollte Unter-Kochen ausschließlich als Walzwerk betrieben werden; es wurde der Puddelofen von Wasseralfingen in’s bisherige Großhammerwerk versetzt, 2 neue Puddelöfen gebaut und das Walzwerk vergrößert 1849–50.

f) Glashütte, ein Weiler, 3/8 Stunden von Unter-Kochen, im engen, tiefeingeschnittenen Heselbachthale.

1508 erlaubte der Propst von Ellwangen einem Alexander Glaser im Heselbach eine Glashütte und Behausung zu bauen. Dabei wurden die nächstgelegenen Walddistrikte („Glashau“) zum Bezug des Holzes angewiesen – gegen eine jährliche Herrengült von 6 rh. fl. u. s. w. – Im 30jährigen Krieg ging diese Hütte ein, wurde 1641 reparirt und stand in herrschaftlicher Administration 1652–60, scheint aber bald nachher eingegangen zu seyn.

g) Die Grauleshöfe, ein Weiler, 5/8 Stunden von Unter-Kochen, liegt nächst der neuhergestellten Vicinalstraße auf das Hertsfeld. Das Gut gehörte zur Kocherburg und wurde 1655 verkauft; | über die obrigkeitlichen Rechte aber stritten sich Aalen, Ellwangen und Öttingen. Einen Hof zu Minder-Himmlingen hatte 1350 die Bürgerschaft in Aalen gegeben zu Stiftung einer Frühmesse in der Stadtkirche.

h) Himmlingen, ein Weiler, 1/2 Stunde von Unter-Kochen, liegt zunächst am Fuße der Gebirgswand in der Mulde des Taufbachs und Steigbachs, an welchem eine oberschlächtige Mahlmühle 1833 erbaut wurde. Die drei Orte Himmlingen, Grauleshöfe und Hirschhof, alle drei auf der Oolith-Terrasse des Hertsfeldes, ziemlich nahe beisammen gelegen, hießen ursprünglich Himmlingen, und zwar Groß-, Mindern- und Klein-Himmlingen.

Sehr complicirt waren einst die Besitzverhältnisse des erstgenannten Weilers. Er bestand aus 9 Gütern, über welche Aalen in Folge eines Kaiserl. Vogtei-Privilegiums über Groß-Himmlingen die hohe Obrigkeit ansprach, ohne dieselbe durchsetzen zu können. Vielmehr übte 1) die Propstei und 2) das Kapitel Ellwangen, 3) die Reichsstadt je über den Einen Unterthanen, welcher ihnen steuerbar war, die volle Obrigkeit. 4) Von den 6 andern Unterthanen bezog das Kapitel Gülten, Aalen aber Dienste und Steuern und übte die Vogtei. Die Gemeindeherrlichkeit, Fraisch und Landeshoheit blieben im Streit, ja längere Zeit machte auch Öttingen, Namens seines Landgerichts, Anspruch darauf. Aalen gab 1662 eine Weilerordnung.

Die Kapelle zur heil. Maria Magdalena ist schon 1479 und wieder 1666 reparirt worden.

i) Der Hirschhof, über dem Hirschbachthale gelegen, 3/4 St. von Unter-Kochen, wurde im 16. Jahrhundert auf einer Viehwaide gegründet als ein der Stadt Aalen gültbarer, leibfälliger Hof; Ellwangen sprach die hohe Obrigkeit an.

k) Hohenberg, ein Weiler, 1 Stunde von Unter-Kochen, auf einer die ganze Gegend überschauenden Kuppe des Hertsfeldes gelegen, gehörte zur Unter-Kochener Kirchenpflege und bestand schon im 15. Jahrhundert als Hof.

l) Klause, ein Haus am Fuße des Kocherbergs, 3/8 Stunden von Unter-Kochen, nächst bei m). Hier hatte sich einst ein Klausner angesiedelt, dessen Häuschen späterhin einem Hausgenossen eingeräumt wurde.

m) Das Läuterhäusle, 1/4 Stunde von Unter-Kochen, unter der Kocherburg, nahe bei den Gebäuden des K. Hüttenwerks, wurde von diesem 1837 erkauft, dingliche Schildwirthschaftsgerechtigkeit erworben und ist seitdem als Werkswirthschaft verpachtet. Der Name | kommt von einem hier gestandenen „Läuterfeuer“ des alten Hammerwerks, nicht der Glashütte.

n) Neubau, gleichfalls ein alter Hof auf dem Hertsfelde, 1 St. von Unter-Kochen; der ursprüngliche Name war „auf dem Absatz“. Die frühere benachbarte Exclave Ettenberg s. bei Waldhausen, O.A. Neresheim.

o) Neues Hammerwerk, auch Neu-Kochen, 1/4 Stunde flußabwärts von Unter-Kochen, am linken Kocherufer, eine 1841 von den Gebrüdern Sutor am „Bohl“ gegründete Hammerschmidte mit Wohnhaus und Laborantenhaus.

p) Die Pulvermühle, 3/8 Stunden von Unter-Kochen, in der engen Thalschlucht des weißen Kochers, ist im vorigen Jahrhundert errichtet worden und hatte das Unglück aufzufliegen – 1800, 1816, 1817, 1828, 1837, 1839, 1852, wobei mehrere Menschen umgekommen sind. Das Werk wurde neuerlich erweitert.

q) Die Sägmühle, 1/5 Stunde von Unter-Kochen, am schwarzen Kocher aufwärts, zunächst der Chaussee; hier ist 1843 und 1844 auch eine Mahlmühle errichtet worden. Diese und die Mühle r) nennt das Volk gewöhnlich nach den jeweiligen Besitzern.

r) Die Stefansweiler Mühle, 1/4 St. von Unter-Kochen, noch weiter am schwarzen Kocher aufwärts, wurde 1841 als Mahl- und Säg- sammt Ölmühle errichtet. Hier in der Nähe stand einst Stefansweiler, (jetzt noch eine besondere Markung), z. B. 1441 genannt. Im 30jährigen Kriege soll der Weiler untergegangen seyn.

s) Ziegelhütte – eine an der Chaussee nach Aalen, 5 Minuten vom Dorf entlegene, 1835 errichtete neue Ziegelhütte; die ältere liegt jenseits des Kochers.




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