Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen IV. Section/H02

Heft 1 des Erzgebirgischer Kreis Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen von Gustav Adolf Poenicke
Heft 2 der Section Erzgebirgischer Kreis
Heft 3 des Erzgebirgischer Kreis
Die Beschreibungen sind auch als Einzeltexte verfügbar unter:
  1. Schweinsburg
  2. Frankenhausen
  3. Schiedel
  4. Neuschönfels


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Schweinsburg.


In dem herrlichen Pleissengrunde erhebt sich auf einem steilen Hügel das Schloss Schweinsburg, mit seinen hellen Mauern weit hinaus schauend in die liebliche Aue, welche in bunter Abwechselung von grünen Wiesen, fruchtbaren Feldern und dunklen Waldungen zwischen den Höhen des Voigtlandes hervortretend sich nach Altenburgs Ebenen hindehnt. Das Schloss, im Jahre 1743 neu erbaut, ruht grösstentheils auf den Grundmauern der alten Burg, und enthält ein Hauptgebäude mit daran stossendem kürzeren Flügel, in welchem Letzteren sich die sehenswerthe Kapelle befindet. Der mächtige Thurm mit seinen uralten ungeheuern Mauern ist ein Ueberbleibsel des alten Schlosses und enthält einen Salon, nach welchem vom Hofe herauf eine Freitreppe führt. Ausserdem enthält Schweinsburg ein hübsches modernes Wohnhaus und einen alten gethürmten Bau, der ein Ueberrest der Vorzeit ist und zu ökonomischen Zwecken benutzt wird. Nahe beim Schlosse stehen die Wirthschaftsgebäude und eine Mühle, neben der eine Brücke über die Pleisse führt.

Erst seit dem fünfzehnten Jahrhundert führt Schweinsburg seinen jetzigen Namen; in den ältesten Zeiten hiess es die Burg Crimmitzschau, und so weit die Geschichte des nahegelegenen Städtchens Crimmitzschau zurück geht, kennt man auch die Geschichte des Schlosses, indem Stadt und Schloss bis zum Jahre 1765 stets einem Herrn gehörten. Die ältesten Besitzer Crimmitzschau’s werden im dreizehnten Jahrhundert, wo die Gegend noch kaiserliches Gebiet war, genannt – sie hiessen damals nach dem Schlosse „Herren von Crimptschawe,“ gehörten indessen vermuthlich zur Familie der Herren von Schönburg. Der erste Herr von Crimmitzschau wird in einer Urkunde vom 1210 erwähnt, und im Jahr 1212 beschwor ein Heinrich von Crematzowe einen Vergleich zwischen Kaiser Otto IV. und dem Markgrafen Dietrich zu Meissen. Derselbe Heinrich war 1221 kaiserlicher Statthalter des Pleissnerlandes, und unterzeichnete in diesem Jahre eine Urkunde, worin Bernhard und Conrad von Kamenz dem Kloster Buch ihr Erbtheil in Lastau verkaufen. Nach der Sitte damaliger Zeit that Heinrich von Crimmitzschau ein Gelübde, nach Rom zu wallfahren, um dort in der Kirche St. Pauli und Petri zu beten, und hatte bereits alle Anstalten getroffen, seine Absicht in Ausführung zu bringen, als er einen Besuch des Bischofs von Naumburg empfing, der ihn dringend bat, wegen der Abwesenheit des Kaisers, der auf seinem Römerzuge begriffen war, im Vaterlande zu bleiben und dem Himmel ein anderes Opfer zu bringen. Heinrich fügte sich den Bitten Bischof Engelhards und anderer vornehmen Leute nicht ungern, baute aber zur Erfüllung seiner frommen Verpflichtung auf Anrathen des Bischofs, zu dessen Sprengel das Pleissnerland gehörte, nicht weit von der Stadt Crimmitzschau, auf die Stelle, wo bisher ein kleines, dem heiligen Martin geweihtes Kirchlein stand, mit Einwilligung seiner sieben Söhne ein Kloster Canonicorum Regularium S. Augustini.

Dieser Heinrich wird im Jahre 1223 urkundlich das letzte Mal erwähnt, wo in seiner und Bischof Engelhards Gegenwart ein Altenburger Bürger dem Marienstifte daselbst drei Hufen Feld übergab.

Von Heinrichs sieben Söhnen war Günther im Jahre 1223 Statthalter des Pleissnerlandes und trat 1273 in den deutschen Orden. Tzymo von Kirmaschowe kommt in einem Diplom von 1270 als Zeuge vor, und Ulrich von Kirmaschowe unterzeichnete 1271 einen Vergleich des Burggrafen Erkenbert von Starkenberg mit dem Kloster Grünberg. Ulrichs Todesjahr ist nicht bekannt, im Necrologio Chemnizense ist nur gesagt: VIII Id. Octob. Depositio Ulrici militis de Krimaczhou et uxoris ejus Sophie. Der letzte Herr von Crimmitzschau hiess Heinrich, und soll als Kanzler des Königs Johann von Böhmen bei seinem Gebieter in grossem Ansehen gestanden haben.

Mit dem Anfange des vierzehnten Jahrhunderts waren Schloss und Stadt Crimmitzschau Eigenthum der Herren von Schönburg; es ist indessen nicht unwahrscheinlich, dass die Güter der Herren von Crimmitzschau an eine andere Linie ihrer Familie gelangten, die sich von Schönburg nannte. Fricz von Schonenburg befand sich 1301 im Besitz von Crimmitzschau. Von ihm spricht eine Urkunde des Klosters Frankenhausen, worin eine gewisse Gertrud den Nonnen Zinsen im Dorfe Leitelshain überliess. Im Jahre 1305 schenkte dieser Fritz von Schönburg, der theils auf der Schweinsburg, theils auf dem Schlosse Lichtenstein hauste, dem Kloster Frankenhausen das Patronatrecht über die Kirche zu Zschernitzsch, und 1306 leistete er den verbündeten Städten Altenburg, Chemnitz und Zwickau – die zu jener Zeit mit den Markgrafen von Meissen um ihre Unabhängigkeit kämpften – die schriftliche Zusage, ihnen keinen Schaden zuzufügen. Die Städte schlossen später mit Fritz von Schönburg einen Bund, dass sie einander gegen alle Feinde beistehen wollten.

Im Jahre 1317 wird ein Frizko von Schönburg auf Crimmitzschau erwähnt, und 1322 Friedrich von Schönburg, welcher dem Kloster vier Schillinge Pfennige jährlicher Einkünfte verkaufte, und 1328 übergab Fritzko von Schönburg seine Ansprüche auf die Mühle zu Podelwitz bei Weissenfels dem Kloster Beutitz. 1322 treten Hermann und Friedrich von Schönburg, zwei Brüder, als Zeugen einer Vereinigung zwischen dem Abte des Klosters Buch und dem Probste des Klosters Sornzig auf, wobei Hermann, obgleich sein Vater noch lebte, Herr von Crimmitzschau genannt wird. Friedrich von Schönburg, der Vater, Herr in Crymatschow, übergab 1333 dem Convent zu Beutitz ein Lehn Feld und sieben Acker in Corbetha.

[10] Dieser Friedrich von Schönburg, Herr auf Crimatzau, hatte im Jahre 1335 mit mehreren reichen und angesehenen Herren der Ritterschaft gegen den damaligen Landesherrn, Friedrich den Ernsthaften, einen Sohn Friedrichs mit der gebissenen Wange, einen Bund geschlossen, und ihn sogar mit Waffengewalt angegriffen. In einer noch vorhandenen Urkunde befiehlt Kaiser Ludwig der Baier, des Markgrafen Schwiegervater, dem Herrn von Schönburg auf Crimatzaw sehr ernstlich, sich jeder Gewaltthat gegen den Landesfürsten zu enthalten. Friedrich starb 1338, worauf sein Sohn Hermann ihm im ungetheilten Besitz der Güter folgte, und 1349 dem Kloster zu Crimmitzschau alle bisher genossenen Zinsen bestätigte. Sein Bruder Friedrich wird in einem Diplom genannt, worin Burggraf Hermann von Golfin wegen des Gutes Polssnitz dem Markgrafen Friedrich von Meissen verspricht, im Laufe des Jahres 1347 die Summe von hundert Schock breiter Groschen als Lehnsgeld zu entrichten, widrigenfalls der Markgraf befugt sein solle, das Gut Polssnitz dem Edelen Mann Friedrichen von Schönenburg dem Jüngeren von Crimmazschau, oder dem gestrengen Ritter Thymen von Hunnenrode einzuräumen. Hermann, Friedrich und ein dritter Bruder, Dietrich von Schönburg hatten im Jahre 1340 einen Vergleich vollzogen, wonach sie die väterlichen Güter gemeinschaftlich zu verwalten beschlossen; als aber nach einigen Jahren Dietrich in den geistlichen Stand trat, und nach den Bedingungen des Uebereinkommens seine Rechte auf die Güter an einen seiner Brüder abtreten musste, so übergab er dieselben an Friedrich, wodurch zwischen diesem und seinem älteren Bruder Hermann ein heftiger Zwist entstand, der im Jahre 1355 durch ein Machtwort des Kaisers Karl IV. entschieden wurde. Bei einer hierauf erfolgten Gütertheilung bekam Friedrich Glauchau und Lichtenstein; Hermann aber behielt Crimmitzschau, Meerane und Waldenburg. Letzterer errichtete 1360 einen Vertrag mit dem Kloster Frankenhausen wegen der Gerichte zu Grünberg und lieh seinem Bruder Friedrich gegen Verpfändung der fünf Dörfer Friedrichsdorf, Henrichsdorf, die beiden Grünberg und die Yetze sechzig Schock Meissner Groschen, wobei die Ritter von Weissbach und der Burggraf von Starkenberg als Zeuge zugegen waren. Hermann starb 1364 und hinterliess drei Söhne, Hermann, Herrn auf Crimmitzschau, Bernhard, Herrn zum Hassenstein und Sigismund. Letzterer gelangte nach Hermanns 1385 erfolgtem Tode zu dem Besitz von Crimmitzschau, und wird in einer Urkunde von 1390 erwähnt, wo Heinrich von der Gabelenz auf einige Güter und Zinsen verzichtet, welche er zum Vortheil des Klosters zu Crimmitzschau verkaufte und von Sigismunden zur Lehn hatte. Im Jahre 1396 bestätigte Sigismund einen Kauf, den Dietrich Sifirsdorf, Richter in Crimmitzschau mit Hannsen von Forchheim um zweiundzwanzig Schock gute Cruziger Groschen zu Gunsten der Kirche St. Laurentii abschloss. Sigismund starb 1413 ohne Nachkommen und war somit der letzte Herr des Crimmitzschauer Stammes. Seine Güter fielen als offenes Lehn an den Markgrafen von Meissen; nur Meerane blieb der Wittwe, welche sich nachher an Heinrich Reuss von Plauen vermählte, als Leibgeding.

Den grössten Theil des funfzehnten Jahrhunderts hindurch gehörten Schloss und Stadt Crimmitzschau dem Markgrafen von Meissen und späteren Churfürsten von Sachsen. Markgraf Wilhelm bestätigte der Stadt 1414 ihre Rechte und Freiheiten, ertheilte ihr ein Weichbild und wies sie in zweifelhaften Fällen nach Altenburg. Bei der Theilung der Sächsischen Länder zwischen den Söhnen Friedrichs des Streitbaren bekam Churfürst Friedrich der Sanftmüthige Sachsen und Meissen, das Osterland und Voigtland, mithin auch Crimmitzschau, welchem er 1453 gleichfalls alle von seinem Oheim Wilhelm zugesicherten Rechte und Freiheiten bestätigte; 1456 befanden sich die Stadt und das Schloss jedoch im Besitz Heinrichs, Herrn von Reuss, der in Crimmitzschau einen Richter hielt. Beweis dafür liefern zwei noch jetzt vorhandene Urkunden, in deren einer von 1457 gesagt wird, dass Hanns Müller gen Krimitschaw vor unsers genedigen Herren Reussen Gerichte gekommen sei. Wann und wodurch der Ort an die Reussen und von diesen wieder späterhin an die Churfürsten gekommen sei, lässt sich historisch nicht nachweisen, doch ist es wahrscheinlich, dass es durch Tausch geschah, denn eine alte schriftliche Nachricht sagt, die Sächsischen Fürsten hätten dem Reuss für Crimmitzschau die Engelsburg in Böhmen abgetreten. Die Herrschaft der Reusse dauerte indessen nur wenige Jahre, denn schon 1462 wird eines Hans von Metzsch Erwähnung gethan, der Amtmann auf dem Crimmitzschauer Schlosse war. Auch die fürstlichen Brüder Ernst und Albrecht bestätigten Crimmitzschaus bisherige Rechte (1464) und im Jahre 1472 kommt Hans von Metzsch in einem Vertrage wiederum als churfürstlicher Amtmann vor. Ihm hatten die beiden Fürsten Ernst und Albrecht Stadt, Schloss und Amt Crimmitzschau für 7500 rheinische Gülden verpfändet.

Hans von Metzsch behielt die Herrschaft bis zum Jahre 1474, wo sie Hans Federangel, ein reicher Bürger in Zwickau, für eine gleiche Pfandsumme übernahm, doch war er verpflichtet dem Landesherrn das Oeffnungsrecht zu überlassen, und wenn eines der einbezirkten Lehn- und Rittergüter lediges Lehn wurde, sollte der Inhaber des Amtes, Städtleins und Schlosses, solches bis zum Wiedererkauf an sich behalten und unter gedachter Wiederkaufssumme nutzen und brauchen. Wahrscheinlich bewirkte Federangel die Wiedereinlösung, und erhielt die noch jetzt im Schweinburger Schlosse aufbewahrte Wiederkaufsverschreibung, welche vom Sonnabend nach Kilian 1474 datirt ist. In Urkunden wird Federangel Capitaneus in Castro Crymptzschaw genannt.

Das Kloster der Regulerherren, welches 1222 Heinrich von Crimmitzschau wegen eines gethanen Gelübdes gründete, war niemals recht in Aufnahme gekommen. Innerliche Fehden, sowie die Einfälle der Hussiten und während des Bruderkrieges Herzog Wilhelms von Thüringen wilde Kriegesschaaren, hatten die Gebäude des Klosters theils gänzlich vernichtet, theils in einen so traurigen Zustand versetzt, dass bei dem geringen Einkommen des Convents an eine Herstellung derselben nicht zu denken war und das Kloster seiner Auflösung entgegen ging. Da fügte es sich, dass Margarethe, Churfürst Friedrichs des Sanftmüthigen Wittwe, ein neues Kloster zu gründen beschloss, und mit Federangels Beistand die Mönche des verfallenen Klosters dahinbrachte, dass sie dasselbe unter nicht ungünstigen Bedingungen abtraten, und der Churfürstin gestatteten, an der Stelle des alten ein neues Kloster, Carthäuser-Ordens zu erbauen. Hans Federangel musste sich verpflichten einen der Augustinermönche als Kaplan auf das Schloss Schweinsburg zu nehmen, und im Jahre 1481 war das neue Kloster soweit hergestellt, dass es von den aus Erfurt herbeigerufenen Mönchen bezogen werden konnte. Anfänglich hiess das Kloster: das Haus der Verklärung Jesu Christi des Thales St. Martin an der Pleisse, später nannte man es einfach die Carthause oder auch das Kloster [11] Crimmitzschau. Ausserdem was die Churfürstin zur Stiftung des Kloster hergegeben, wurden die Mönche desselben aus Federangels Mitteln erhalten, der zu diesem Zwecke einige beträchtliche Kapitale auf ewige Zeiten deponirte. Nach Federangels, um das Jahr 1487 erfolgtem Tode, gelangte Crimmitzschau in den Besitz seines Schwagers, Kilian Schicker, doch muss der Churfürst den Pfandschilling noch vor 1495 an Schicker zurückgezahlt haben, denn in diesem Jahre wird der Ritter Ehrenfried von Ende als Amtmann von Crimmitzschau genannt.

Bis 1524 blieb Ehrenfried von Ende churfürstlicher Amtmann, in diesem Jahre aber beliehen ihn die Gebrüder Churfürst Johann Friedrich und Herzog Johann von Sachsen mit Schloss, Stadt und Amt Crimmitzschau, wie es Federangel innegehabt und vermehrt, gegen Vorbehalt der Wiedereinlösung gegen die Summe von 1970 Gülden. Federangel hatte die Herrschaft mit dem damaligen Vorwerke Lauterbach und einem Bauerngute zu Schiedel vermehrt, weshalb der Pfandschilling um 460 Gülden erhöht war. Jedoch schon im Jahre 1527 überliess Ehrenfried von Ende die Güter mit Bewilligung des Churfürsten dem Reichsfreiherrn Hans von Weissbach, der 1550 starb und drei unmündige Söhne hinterliess, Hermann, Hans und Wolf, während deren Minderjährigkeit Hans Pflugk Hildebrand von Einsiedel und Dietrich Stange die Vormundschaft über dieselben und die Verwaltung ihrer väterlichen Güter führten. Im Jahre 1555 wurden die jungen Herren von Weissbach mit den Gütern belehnt und theilten dieselben in der Folge dergestalt, dass Hermann das Schloss Schweinsburg nebst Zubehör, Hans die Stadt Crimmitzschau mit Schiedel und Wolf Thurm erhielt. Späterhin verkaufte Hans Crimmitzschau an seinen Bruder Hermann und zog nach Eckstädt, somit waren Schloss und Stadt Crimmitzschau wieder vereinigt.

Hermann starb 1571 und hinterliess fünf Söhne und zwei Töchter, von denen Letztere sehr jung mit Tode abgingen. Einer der Söhne, Wolf, wurde nur fünf Jahre alt, ein anderer fand seinen Tod in Frankreich; von den Uebrigen erbte Hans Ernst von seinem Oheim Wolf das Gut Thurm, Hans und Hermann aber Schweinsburg und Crimmitzschau nebst Schiedel, Hans ausserdem noch Lauterbach. Im Jahre 1583 verkauften Hans und Hermann ihre Güter, mit Ausnahme des Vorwerks Lauterbach, an Hildebrand von Einsiedel, der 1586 vom Churfürsten Christian und 1592 vom Administrator Friedrich Wilhelm die Lehn empfing. Nach Hildebrand von Einsiedels Absterben (1503) wurde Andreas Pflugk sowohl für sich wie auch als Vormund der unmündigen Brüder Haubold und Heinrich Hildebrand von Einsiedel nebst seinem Mitvormunde Heinrich von Friesen gehuldigt.

Zu Anfang des siebzehnten Jahrhunderts finden wir Stadt und Schloss Crimmitzschau im Besitz des Hofmarschalls und Obersten Bernhard von Starschedel, der das Besitzthum auf neun Jahr widerkäuflich an Haubold von Starschedel, seinen Schwiegersohn, verpfändete; da Letzterer indessen schon nach einigen Jahren starb, so fiel das Pfand 1633 an Bernhardt von Starschedel zurück; dem 1647 im Besitze Crimmitzschaus[WS 1] der Amtshauptmann von Zwickau und Werdau, sowie Obrist zu Ross und Fuss, Carl Bose, folgte. Diesen beerbten im Jahre 1657 seine vier Söhne, welche die Güter friedlich theilten, wobei Schweinsburg nebst Crimmitzschau Carl Christian Bose zu Theil wurde, der jedoch bald starb. Von den noch lebenden drei Brüdern gelangte Crimmitzschau sammt dem Schlosse an Friedrich Carl Bose, Fürstlich Sächsisch Altenburgischen Kammerjunker, und nach diesem von einen seiner Söhne, den Appellationsrath Carl Gottfried Bose, welcher es zu Ende des siebzehnten Jahrhunderts seinem Bruder, dem Hausmarschall des Herzogs zu Sachsen-Eisenberg und Amtshauptmann zu Camburg, verkaufte. Dieser veräusserte Crimmitzschau 1715 an die Geheimräthin Sophie von Schleinitz, nach deren Tode es ihre Mitbelehnten, die Brüder von Bose und von Görne erbten, diese aber überliessen das Gut 1721 dem Sächsischen Obristlieutenant von der Garde du Corps Hans August von Berbisdorf. Nach dessen Ableben nahm der älteste seiner Söhne, Adolf August von Berbisdorf von Crimmitzschau Besitz, wegen Minderjährigkeit desselben verwaltete es jedoch sein Onkel, der Kammerherr von Planitz, bis 1759. Fünf Jahre nachher überliess Adolf August von Berbisdorf, der jetzt Domherr in Merseburg war, Schloss und Stadt käuflich seiner Mutter, und diese verkaufte 1765 die Stadt Crimmitzschau nebst Zubehör an den Besitzer von Schiedel, den Kaufmann Seyfarth, für 9000 Thaler, wodurch Schweinsburg bis auf die jetzige Zeit von der Stadt getrennt blieb. Im neunzehnten Jahrhundert war Schweinsburg Eigenthum eines Herrn Christian Friedrich Meinhold, dessen Sohn, Herr Referendar Robert Meinhold zu Dresden es noch jetzt besitzt.

Wie schon erwähnt, war Schweinsburg in den ältesten Zeiten ein festes mit Thürmen, Mauern und Gräben wohlverwahrtes Schloss, hinter dessen aufgezogener Zugbrücke man in gefährlicher Zeit ziemliche Sicherheit zu finden hoffen konnte. Als die Herren von Schönburg in Besitz der Stadt und des Schlosses gelangten, setzten sie wegen ihrer häufigen Abwesenheit Burgmannen oder Voigte auf das Schloss, welche dasselbe bewachen und vertheidigen mussten. Im Jahre 1305 werden Hermann von Oelsnitz, Heinrich von Cowitz und Erich von Gablenz als solche Burgmannen genannt und 1349 kommen in einer Confirmation für das Kloster Crimmitzschau Ranfoldus de Olsen, Nicolaus de Tanna, Hannus de Cowitz und Conze Iongus als Castellane vor. In einer Urkunde des Klosters Frankenhausen geschieht eines Conrad Trützschler Erwähnung mit dem Zusatze „unser Burgmann uff dem Husse.“ Dabei hatten die um das Schloss wohnenden Männer die Verpflichtung, bei drohender Gefahr sich auf dasselbe zu begeben und unter dem Befehl des Burgvoigts zu stellen; auch mussten einige Leute aus Neukirchen diesen Dienst verrichten. Diese Vertheidiger führten den Namen „Schlosserer“ und ein Mönch des Klosters Crimmitschau hatte die Obliegenheit die Schlosserer vor dem beginnenden Kampfe mit den Sakramenten der Kirche zu versehen und zu muthiger Ausdauer bei der Vertheidigung zu ermahnen. Die Stadt Crimmitzschau hatten nebst dem Kloster und verschiedenen andern Häusern auf dem Schlosse das Jus praesidii, oder das Recht, in Kriegszeiten die beste Habe auf dasselbe zu flüchten, wofür der Crimmitzschauer Rath eine Tonne Häringe und ein Stück graues Tuch zu liefern verpflichtet war; Andere, namentlich das Dorf Rudelswalde gaben eine Quantität Hafer, mit dem man wahrscheinlich die Pferde der Besatzung fütterte.

Woher das Schloss Crimmitzschau den Namen Schweinsburg erhielt, ist nicht mit Gewissheit nachzuweisen. Es wird zunächst zu Ende des fünfzehnten Jahrhunderts so genannt, und da das Schloss kurz vor jener Zeit, sammt der Umgegend, ein fürstlisches Amt gewesen war, so liegt die Wahrscheinlichkeit sehr nahe, dass der Landesherr in der nahen Waldung – Harth – worin damals eine grosse Menge Schwarzwild hauste, häufige Jagden anstellte, und [12] die Crimmitzschauer Burg dabei als Jagdschloss benutzte. Ein Platz beim Schlosse, die Stecherei genannt, beweist dass einst in Schweinsburg[WS 2] auch ritterliche Spiele getrieben wurden, und der Mönchsgang erinnert an den Burgpfaffen, welcher den Gottesdienst in der Schlosskapelle abzuhalten hatte. Unter Carl Boses Herrschaft wurde der Gottesdienst wieder in gehörige Ordnung gebracht und dem Pfarrer zu Neukirchen dafür eine Besoldung ausgesetzt, auch liess Carl Bose am Weihnachtstage 1655 drei Glocken im Schlossthurme aufhängen.

Das Schloss Schweinsburg hat 121 Unterthanen, davon befinden sich 40 Mann in Schweinsburg, 3 Mann in Neukirchen, 8 Mann in Culten, 14 Mann in Kleinhessen, 6 Mann in Naundorf, 1 Mann in Gablenz, 14 Mann in Leitelshain, 5 Mann in Thonhausen, 3 Mann in der Kniegasse und 22 Mann in Wahlen, ausserdem besitzt es die Gerichte über die drei Mühlen in Crimmitzschau, die Walkmühle in der Kniegasse, das Ziegelgut und die Meisterei. Zu dem Rittergute gehört die Fischerei in der Pleisse, die Collatur über Kirche und Schule zu Neukirchen und das Filial Kleinbernsdorf. Es hat eine bedeutende Schäferei mit weit ausgedehnten Triften, eine Kalkhütte, bedeutende Waldung in der Harth und etwa 200 Scheffel Aussaat. Das Dorf besteht aus vierzig und einigen Wohnhäusern mit etwa 200 Bewohnern.

Otto Moser, Redact.     




Frankenhausen.


In dem mit so vielen Naturreizen geschmückten Pleissenthale liegt an der Strasse von Crimmitzschau nach Altenburg, durchschnitten von der Sächsisch-Bairischen Staatseisenbahn der Grenzort Frankenhausen mit einem ausserordentlich bedeutenden Rittergute. Erst seit drei Jahrhunderten ist Frankenhausen ein Rittersitz, vorher war es ein Nonnenkloster Cisterzienserordens, welches unter dem Bischof von Naumburg stand, zu dessen Sprengel das Pleissnerland grösstentheils gehörte.

Die Zeit der Gründung des Klosters, welches bis zum Ende des dreizehnten Jahrhunderts in Grünberg stand, und erst dann nach Frankenhausen versetzt wurde, verliert sich im Dunkel der Vergangenheit, und ebenso wenig lässt sich die Behauptung beweisen, dass Burggraf Erkenbrecht von Starkenberg, der im Jahre 1254 das Dorf Crossen bei Zwickau an das Kloster Grünberg schenkte, dessen Stifter sei. Die ältesten urkundlichen Nachrichten über das Kloster gehen bis 1271 zurück, wo Burggraf Erkenbrecht demselben einige Güter des längst verschwundenen Dorfes Friedrichsdorf überliess. Als erste bekannte Aebtissin wird Kunigundis erwähnt, von der 1286 ein Zwickauer Bürger, Gottfried von Slöwitz, einen Jahrestag erkaufte, das heisst eine Summe Geldes an das Kloster zahlte, damit an einem gewissen Tage Seelenmessen für ihn und seine Hausfrau gelesen würden. 1296 war Agnes Aebtissin; von ihr ist noch eine Urkunde vorhanden, worin sie nebst dem Probst Eberhard und dem Convent dem Pleban Hermann von Staleburg oder Stollberg für dessen von Hoyersdorf zu beziehende Einkünfte einen Jahrestag eignet, und 1297 verkaufte die Aebtissin des Weissenfelser Klosters an den Convent zu Frankenhausen eine Mark jährlichen Zinses, welchen Helene, des Markgrafen von Meissen Dietrichs des Weisen Wittwe, an Ersteres gezahlt hatte. Dieser Markgraf Dietrich, ein Bruder Albrechts des Unartigen, hatte seinen Sitz auf der Burg Landsberg bei Halle, wo er auch 1283 starb, und war der Stifter des Klosters zu Weissenfels, dem er ausserordentlich viel Gutes erzeigte, auch zwei seiner Töchter in demselben unterbrachte, wovon die älteste, Sophie, Aebtissin wurde. Während die Aebtissin, Agnes, dem Kloster zu Frankenhausen vorstand, empfing dasselbe vom Burggrafen Albert von Starkenberg alle Güter, die er in Grünberg besass, und Hermann von Schönburg, Herr auf Crimmitzschau, bezeugte, dass Albert wirklich Eigenthümer der Güter gewesen sei. Zu gleicher Zeit ertheilte der Bischof von Basel dem Convent zu Frankenhausen Indulgenzien, wodurch diejenigen, welche dem Kloster Schenkungen machten, einen bestimmten Ablass erhielten. Zur Anschaffung von Büchern kaufte 1301 eine gewisse Gertrude dem Kloster Lehn und Zinse von zwei Männern in Lutoldishain, und 1305 verlieh Friedrich von Schönburg demselben sein Patronatsrecht über die Kirche des Dorfes Scirntzsch oder Zschernitzsch, welche Schenkung 1306 Bischof Ulrich von Naumburg bestätigte.

Im Jahre 1325 übergab Bischof Heinrich von Naumburg dem Kloster Frankenhausen die Kirche zu Grünberg. In der Urkunde wird gesagt, es geschähe diese Schenkung deshalb, weil durch die Räubereien der nahewohnenden Uebelthäter die Einkünfte der Nonnen so gering wären, dass sie sich durch ihrer Hände Arbeit ernähren müssten und deshalb vielfach von ihren heiligen Pflichten abgehalten würden. Kunigunde von Haugwitz war 1348 Aebtissin, von ihr rührt eine Quittung her, welche Adelheid Rywinstorf über eine Mark geschenkten jährlichen Zinses empfing. Heinrich Reuss von Plauen zu Ronneburg überliess 1365 dem Kloster dritthalb Mark jährlichen Zinses im Dorfe Zschernitzsch, wovon drei Nonnen, Agnes von Olsen, Margarethe von Weissenbach und Catharine von Werda bis zu ihrem Tode den Genuss haben sollten; dafür mussten alljährlich Vigilien und Messen für die Seelen Heinrichs von Weissbach, Heinrichs von Eichicht, Conrads von Einsiedel und seine Hausfrau, sowie seine Töchter Katharina und Gertrud, gelesen werden.

Um das Jahr 1388 war Anna von Borndorf Aebtissin, und Kunze Oelzen Priorin, zu welcher Zeit die Nonne Elisabeth Gryssin zehn Schock zum Andenken ihrer Aeltern und Freunde, sowie ihrer selbst aussetzte. Einen Theil dieses Geldes sollten nach ihrem Tode Elze und Kele von Nabdenitz, ebenfalls Nonnen, erhalten, und nach deren Ableben eine Kellnerin, später aber das Kloster, die Nutzniessung desselben haben. Anna von Borndorf scheint 1388 gestorben zu sein, denn noch im nämlichen Jahre wird Clara von Waldenburg als Aebtissin genannt, sowie 1394 Kune von der Heyde, unter deren Herrschaft Ilse von Dobeneck, eine Küsterin, vom Kloster ein halb Schock Groschen Freiberger Münze erkauft. Im Jahre 1410 wurde das Kloster von einer [13] Feuersbrunst heimgesucht, die es gänzlich zerstörte; zur Förderung des Wiederaufbaus ertheilte der Bischof Gerhard von Naumburg denen, welche durch Schenkungen dazu beitrugen, Indulgenzen.

Ilse von Kaufungen war 1437 Aebtissin, als Herzog Sigismund von Sachsen das Kloster mit drei Schocken Groschen auf dem Dorfe Grünberg belehnte, welche zuvor Hildebrand Trebis gehabt, und 1443 Conrad und Heinrich von Kaufungen den Nonnen Elisabeth und Margarethen von Kayn fünf Gulden Zins in Waldsachsen verkauften. 1444 wird Anna Rumpf als Aebtissin genannt und Anna von Haselbach als Priorin; 1465 war Elisabeth Gryss Aebtissin und Elisabeth Cosweda Priorin. Wie bereits im Jahre 1360 verglich sich der Amtmann von Crimmitzschau, Hans Federangel, 1482 nochmals mit dem Kloster Frankenhausen wegen der Gerichte.

In den Jahren 1494 und 1500 erscheint als Aebtissin Margarethe von Kayn, der Heinrich von Ende auf Ponitz 25 Groschen Jahreszins, und später vier Thaler Gulden Zins verkaufte. Drei ihrer Nonnen, Gertrud, Elisabeth und Ottilie des Geschlechts von Zschocher, eigneten der Küsterei eine Anzahl Schaafe, von deren Wolle zehn Groschen zu frommen Zwecken abgegeben, und das Uebrige der Küsterei zur Disposition gestellt werden sollte. Der Convent bestand damals, ausser der Aebtissin, aus Elisabeth von Zedtwitz, Priorin; Gertrud Zschocher, Küsterin; Helene von Uttenhof, Kellnerin; Katharina von Sczweytzschen, Sangmeisterin.

Eine Urkunde vom Jahre 1504 beweist, dass das Kloster damals die Obergerichte im Dorfe Frankenhausen, sowie über Dietrich Stangens Leute ausübte. Heinrich von Breitenbach in Priebel verkaufte 1505 dem Kloster funfzehn Gulden vier Groschen Zinsen in Priebel, und Johannes von Weissenbach in Weissbach zehn Gulden fünf Groschen im Dorf Heyersdorf; 1506 übergab der Convent diesem Herrn von Weissbach hundert Schaafe um vier Stein Wolle jährlichen Pachtes, und 1510 verglichen Nickel Tilemann, Canonicus des Stiftes Zeitz, und Caspar von Lipsdorf das Kloster mit einigen Unterthanen zu Wahlen, wegen des Abzugsgeldes. Die Aebtissin Gertrude von Zschocher erkaufte 1516 von dem Bürger Puster in Zeitz einige Zinsen, und 1518, wo Helene von Uttenhof Aebtissin war, verglich sich der Convent wegen gewisser Zinsen mit Dietrich von Breitenbach und dessen Schwägerin, Heinrichs von Breitenbach Wittwe. Die letzte vorhandene Urkunde dieser Aebtissin datirt vom Jahre 1521, wo Conrad und Carl von Trützschler auf Schiedel vom Kloster vierundzwanzig Gulden sieben Groschen vier Pfennige liehen, und dafür zwanzig Groschen und zwei Hühner Zins, sowie zwei Tage Erndtearbeit auf den Klosterfeldern zusicherten. Aus diesem Allen geht hervor, dass das Kloster Frankenhausen an Gütern und Gerechtigkeiten, sowie an Erbzinsen ziemlich reich war: Letztere bestanden in der für damalige Zeiten sehr beträchtlichen Jahreseinnahme von 100 Gulden 6 Groschen 2 Pfennigen.

Die Reformation brachte dem Kloster schon im Jahre 1526 den Untergang, wo ein besonders dazu verordneter churfürstlicher Verwalter die Administration der Güter übernahm und den Befehl erhielt: einigen alten hülflosen Nonnen bis an ihr Lebensende den nöthigen Lebensunterhalt zu reichen. Von den jungen Nonnen entschlossen sich mehrere zur Ehe, wie Margarethe Dölen, die Sebastian Seldner, ein Bürger in Crimmitzschau heirathete, und Margarethe Holläuferin, die Wolf Kollers, Bürgers in Schmölln Hausfrau wurde. Der Pastor Biedermann in Neukirchen wählte sich ebenfalls eine Frankenhäuser Nonne zum Ehegespons; sie hiess Euphemia von der Pforten.

Frankenhausen blieb nicht lange Kammergut, es wurde um das Jahr 1584[VL 1] dem Ritter Wilhelm Thumshirn verliehen, einem tapferen Kriegsmanne, der Kaiser Karl V. in Italien gegen König Franz I. von Frankreich beistand, bei der Erstürmung Roms im Jahre 1527 durch seine ungemeine Kühnheit sich die Mauerkrone und den Ritterschlag erwarb und später dem Schmalkaldischen Bunde diente. Nach vielen tapferen Kriegsthaten, und nachdem er in der unglücklichen Schlacht bei Mühlberg seinem Kriegsherrn, dem Churfürsten Johann Friedrich von Sachsen bis zum letzten Augenblicke treulich beigestanden, bot er sein Schwert und seine Kriegserfahrung dem neuen Churfürsten Moritz an, der den tapferen Obersten später mit dem Kammergute Frankenhausen erblich belehnte. Der Ritter von Thumshirn starb 1551 zu Zwickau, wo er auch begraben liegt. Nach ihm besass das Gut Abraham von Thumshirn, Churfürst Augusts Rath und Hofmeister bei dessen Gemahlin Anna. Derselbe war ein vortrefflicher Landwirth und schrieb ein Werk über die Haushaltung, welches unter dem Titel „Oeconomia oder nothwendiger Unterricht vom Haushalten“ erschien, und auf des Churfürsten Befehl den Verwaltern der Kammergüter zugeschickt wurde. Abraham von Thumshirn starb 1593 als Vater von vier Söhnen und elf Töchtern! – Ihm folgte Wilhelm Dietrich von Thumshirn auf Frankenhausen und Gablenz, der 1631 starb und die Güter seinem Sohne Wilhelm Abraham, Herrn von Frankenhausen, Breunsdorf, Gablenz und Kaufungen hinterliess, einen wissenschaftlich sehr gebildeten Manne, der 1660 mit Tode abging. Frankenhausen gelangte nunmehr an Volmar Dietrich von Zehmen – den Gemahl einer Tochter Wolf Conrads von Thumshirn auf Ponitz – der früher auch Lauterbach besass. Sein Sohn, Georg Ernst, dem auch Carthause und Ponitz gehörte, starb 1724 ohne männliche Nachkommen, und die Güter fielen an seinen Schwiegersohn Carl August Edlen von der Planitz, dessen Sohn Gottlieb Heinrich Edler von der Planitz Sachsen-Gothaischer Kammerherr, Hof- und Justizrath im Jahre 1741 das noch jetzt stehende Herrenhaus zu Frankenhausen erbaute, das Gut aber bald darauf seinem Bruder Carl Gotthelf, Edlen von der Planitz überliess. Von diesem kaufte Frankenhausen 1764 der churfürstlich Sächsiche Kammerrath und Handelsherr David Heinrich Oehmichen in Crimmitzschau, welcher 1797 mit Tode abging, worauf seine Erben im Jahre 1805 das Gut an den Besitzer des Hammerwerks Unterblauenthal, Heinrich Ludwig Hennig, veräusserten, nach dessen 1821 erfolgtem Tode es seine Wittwe bis 1828 besass. Der jetzige Besitzer ist der Freiherr Herr Heinrich von und zu Mannsbach.

Das Rittergut ist, wie schon erwähnt, eins der bedeutendsten Sachsens, und zeichnet sich durch seine Gebäude, Gärten und vortrefflichen Felder, sowie Branntweinbrennerei, Schaafzucht und anderen Branchen der Oekonomie ungemein vortheilhaft aus. Ueber die Dörfer Ober- und Niedergrünberg, Heyersdorf und Gösau, sowie einzelne Güter in nahen Altenburgischen Ortschaften steht ihm die Gerichtsbarkeit, und über Kirche und Schule in Frankenhausen das Patronatsrecht zu. – Die Kirche ist ein uraltes Gebäude, das im Jahre 1729 eine Hauptreparatur erfuhr, im Jahre 1834 eine neue Orgel und 1840 ein neues sehr schönes Geläute erhielt.

Das Dorf Frankenhausen liegt in Mitten üppiger Obstpflanzungen, kaum eine Viertelstunde von der Altenburgischen Grenze entfernt, zwischen den lieblichen Höhen des Pleissengrundes, von denen man eine reizende Aussicht [14] über das Thal geniesst, namentlich von den drei Linden am Sahnwalde und dem sogenannten Weinberge, einer mit Obstbäumen reichbesetzten Anhöhe am westlichen Ende des Dorfes. Dasselbe enthält drei Abtheilungen, mit den Namen Dorf-, Tempel- und Obertempel-Frankenhausen, mit 26 Bauergütern, 72 Häusern und drei Mühlen. Die Einwohnerzahl besteht aus 750 Köpfen, die sich theils von Feldbau und Obstzucht, theils durch Handarbeit auf dem Rittergute und in den umliegenden Fabriken nähren, auch wird in Frankenhausen etwas Leinweberei getrieben. – Vier Feuerstätten gehören unter die Gerichtsbarkeit zu Gablenz, sowie sechs Häuser nebst der Sahnmühle, welche sämmtlich den Obertempel ausmachen, unter das Kitschergericht zu Crimmitzschau.

Otto Moser, Redact.     




Schiedel.


Das Pleissenthal, vor Alters auch Martinsthal genannt, ist eine fast durchgängig breite herrliche Aue, in der zwischen üppigen Wiesen und fruchtbaren Aeckern in ununterbrochener Reihe die Gebäude von nicht weniger als vierzehn Ortschaften sich hinziehen. Das Thal ist von steilen Bergen eingeschlossen, welche jedoch in einer Höhe von funfzig bis achtzig Ellen sich in sanfter Abdachung verbreiten, und grösstentheils mit Fluren oder Laubholzwaldungen bedeckt sind. Eine Anzahl kleiner Bäche durchschneiden das Thal um sich mit den Gewässern der Pleisse zu vereinigen, und bieten dem Freunde der Natur aus der Höhe und Tiefe betrachtet, unerschöpfliche Reize dar, indem das Gepräge der Anmuth in jeder Gruppirung, sowohl beim Totalüberblick wie in den einzelnen Parthieen, vollständig ausgedrückt ist. Die milde Luft und die ungemeine Fruchtbarkeit des Thales tragen nicht wenig dazu bei, dasselbe zu einer der angenehmsten Gegenden unseres Vaterlandes zu erheben.

Nahe an der Mündung des Lauterbachs, an dessen rechtem Ufer sich schöne, zum Theil bewaldete steile Höhen zeigen, schaut aus freundlichen Baumgruppen das Rittergut Schiedel sammt dem Dörfchen gleichen Namens hervor. Vor vielen Jahren hiess das Gut Schiedla und dürfte deshalb wohl von den Slaven gegründet sein. Im Mittelalter war es ein Vorwerk, und höchst wahrscheinlich Burglehn des nahen Schlosses Schweinsburg oder Crimmitzschau, wohin die Ritter Trützschler, welche auf Schiedel sassen, lange Zeit Vasallendienste leisten mussten, und mehrmals als „Burgmannen auf Crimmitzschau“ urkundlich vorkommen. Als die Herrschaft Crimmitzschau Eigenthum der Herren von Schönburg war, diente Conrad von Trützschler (1305) als Burgmann auf dem Schloss (miles in castro) und 1322 wird abermals ein Conrad, sowie 1360 Hermann Trützschler als „Burgmann uff dem Huse“ erwähnt. Die Trützschler besassen übrigens auch das vormalige Rittergut Harthau und es scheint, als ob diese Linie die eigentlichen Vasallendienste auf Crimmitzschau gethan habe, denn der obengenannte Hermann von Trützschler besass Harthau von den Herren von Schönburg als Lehn und überliess einige Einkünfte des Gutes dem Kloster Carthause; als aber die Trützschler auf Harthau ausstarben, schenkte der Lehnsherr dasselbe dem Spital zu Crimmitzschau.

Die älteste Urkunde, welche Schiedel betrifft, rührt aus dem funfzehnten Jahrhundert her und enthält einen Kauf zwischen Lorenz von Trützschler, auf Schiedel gesessen, und Hanns Federangeln, einem reichen Bürger aus Zwickau, der von 1477 bis 1488 die Herrschaft Crimmitzschau pfandweise inne hatte. Lorenz von Trützschler verkaufte Federangeln Lauterbach und einen Bauer daselbst. Conrad und Carl von Trützschler besassen Schiedel 1521, wo sie dem Kloster zu Frankenhausen gewisse Zinsen verkauften, und 1530 wird bei der Belehnung Hannsens von Weissenbach der Gebrüder Wolf und Conrad von Trützschler gedacht, die Haus Schmidten ein kleines Bauerngut, hinter dem Schlosse Schweinsburg gelegen, verkauft hatten, welches nunmehr Hans von Weissbach an sich brachte. Später kam Schiedel in Besitz der Herren von Weissbach, von denen Hans von Weissbach es nebst dem Rittergute Carthause, welches er von Hans von Bora, Dr. Martin Luthers Schwager erkauft, Schulden halber dem Hauptmann zu Freiburg, Ernst von Beust, abtreten musste. Von diesem gelangte Schiedel an Jobst von Wolframsdorf und 1606 an Georg von Minkwitz, der es 1609 dem damaligen Besitzer der Herrschaft Crimmitzschau, Hofmarschall Bernhardt von Starschedel, überliess. Als die Herrschaft späterhin durch Kauf an den Obersten Carolus Bose kam, gehörte auch Schiedel noch dazu; nach des Obersten Tode aber erbte es der herzoglich Sächsisch-Weissenfelsische Bergrath und Amtshauptmann in Sangerhausen, Johann Carl Bose, der es dem Oberstlieutenant und Kriegscommissair des Altenburger Kreises, Carl Friedrich von Schauroth verkaufte. Dieser starb im Jahre 1728 und das Gut kam an Gottlob von Schauroth, von diesem aber 1763 an den Kauf- und Handelsherrn Johann Christoph Seyfarth. Später gelangte Schiedel in Besitz der Familie Döring. Der jetzige Rittergutsbesitzer von Schiedel ist Herr Louis Oehler.

Das Herrnhaus zu Schiedel war zu Anfang des vorigen Jahrhunderts so baufällig geworden dass der Obristlieutenant von Schauroth sich zu einem Neubau entschloss, dessen Beendigung er jedoch wegen seines bald darauf erfolgten Todes seinem Sohne Gottlob von Schauroth überlassen musste. Das Rittergut, mit dem seit langen Jahren ein Bauergut vereinigt ist, hat fruchtbare Felder, hübsche Waldungen, mehrere Teiche und eine Ziegelhütte, und ausser dem Dörfchen Schiedel mit 29 Häusern und 170 Einwohnern, gehört auch noch das Dorf Denkritz nebst vier Gütern in Wahlen dazu.

Schiedel ist in die Kirche zu Neukirchen eingepfarrt, welche 1488 gestiftet wurde, und zum Unterschied von der alten Martinskirche die (auf der [15] Stätte erbaut war, wo später das Kloster Carthause sich erhob) die neue Martinskirche genannt wurde. Als die verwittwete Churfürstin Margarethe und der oben erwähnte Hans Federangel den Augustinern das Kloster abgekauft hatten, um an dessen Stelle ein Carthäuserkloster zu erbauen, war zu gleicher Zeit auch die Verordnung erschienen, dass wegen der Strenge des Carthäuserordens, der keine Frauen in seinen Kirchen zuliess, ein neues Gotteshaus gegründet werden sollte. Kaiser Friedrich III. bestätigte die Fundation der neuen Kirche; Hans Federangel aber war indessen gestorben, und sein Erbe und Schwager, Kilian Schicker, zögerte mit der Ausführung des Federangelschen Gelübdes dergestalt, dass der Churfürst sich ins Mittel schlagen und den säumigen Erben zur Erfüllung seiner frommen Pflicht zwingen musste. Der Bau schritt indessen so langsam vorwärts, dass wiederholte Beschwerden über Schicker an den Churfürsten gelangten, bis endlich durch einen Vergleich die Angelegenheit ihr Ende erreichte. Schicker musste unter Anderem ein Capital von 1000 Goldgülden an das Rittergut Schweinsburg zahlen, dessen Zinsen noch jetzt der Pfarrer und Schullehrer unter dem Namen „Schlosszinsen“ beziehen.

Unter den Pfarrherren von Neukirchen befand sich ein Paul Schlegel, der im Jahre 1684 starb und von seinen sechs Söhnen, die sämmtlich ebenfalls Pfarrherren waren, zu Grabe getragen wurde. Seine beiden Töchter verheiratheten sich gleichfalls an Pastoren, und bei dem Begräbniss hielt einer seiner Schwiegersöhne die Leichenrede und der andere die Parentation.

Otto Moser, Redact.     




Neuschönfels.


Die Einfälle der fränkischen Ritter und ihre Beraubung der von Nürnberg kommenden Kaufleute gaben wahrscheinlich Veranlassung zur Erbauung der uralten Burg Schönfels. Sie war ein wohlbesetzter Posten, von wo aus man die benachbarten Ortschaften vom Heranzuge der räuberischen Edelleute und ihrer wilden Genossen benachrichtigte, wofür die Besatzung der Burg gewisse Gefälle bezog und den Nachbarorten gegen die Wegelagerer beizustehen hatte. So musste die Stadt Werdau bis in die neueste Zeit den beiden Rittergütern Alt- und Neuschönfels jedes Jahr eine Tonne Heringe und mehrere Ellen Tuch liefern. Urkundlich wird Schönfels bereits im Jahre 1225 genannt, wo es Schoninvels hiess und von Burgmannen besetzt war. Das alte Schloss besassen noch zu Anfang des sechszehnten Jahrhunderts die Reussen von Plauen, deren Lehnsmänner die Herren[WS 3] von Schönfels gewesen zu sein scheinen. Ohne Zweifel ist Schönfels das Stammhaus der Familie von Schönfels, zu der auch Kunz von Kaufungens Genosse beim Altenburger Prinzenraub, Wilhelm von Schönfels gehörte.

Ob die Herren von Weissenbach Schönfels bereits im vierzehnten Jahrhundert besessen, ist historisch nicht zu beweisen, wohl aber gehörte es ihnen um das Jahr 1460. Bald nach der Reformation wurde das Rittergut getheilt und es entstand dadurch das Gut, und um 1550 das noch jetzt stehende Schloss Neuschönfels. Die Urkunde über diese Trennung ist datirt aus Waldenburg am Montage nach Laurentii 1548, und darin einigen sich die Gebrüder Otto, Hermann, Wolf und Hieronymus von Weissenbach dahin, dass aus dem Rittergute Schönfels, sammt den dazu gehörigen Dörfern, Zinsen, Frohnen, Vorwerken, Aeckern, Wiesen, Gehölzen, Teichen, Fischereien, Triften, Weinwachs zum Altenberge und anderen Zugehörungen, nichts davon ausgeschlossen, zwei Theile, welche die Urkunde den Schlosstheil und den Theil des Vorwerks auf dem Schafhofe nennt, – sowie aus der Baarschaft, aussenstehenden Schulden und der beiden Dörfer Trogen und Hessen, Zinsen, zwei andere Theile gebildet, und Alles nach Inhalt des unterschiedlichen Theilungsregisters von den vier Brüdern von Weissenbach nach dem Loose getheilt werden sollte. Es scheint übrigens bei dieser Theilung nicht eben friedlich hergegangen zu sein, denn einer der Brüder wurde dabei von dem anderen niedergestochen – aus Versehen, wie das Kirchenbuch entschuldigend hinzufügt! – Von der Familie Weissenbach gelangte Neuschönfels zu Anfang des siebzehnten Jahrhunderts an die Herren von Bose und von diesen in neuerer Zeit an die Familie Hempel, der es in der Person des Herrn Dr. juris Moritz Hempel noch jetzt gehört.

Das Schloss Neuschönfels liegt auf einem ziemlich steilen, zum Theil bewaldeten und mit trefflichen Spaziergängen versehenen Berge, an welchem man früher den Nikodemus-Erbstollen baute. Es ist mit Schiefer gedeckt und ragt mit seinen verzierten Giebeln hoch empor. Eine Zwingermauer verbindet das Schloss mit dem Seigerthurme, und die ansehnlichen Wirthschaftsgebäude bilden einen regelmässigen Hof, in dessen Nähe die Schäferei steht. Auf den obenerwähnten Brudermord der Weissenbache bezieht der Volksglaube zwei Rittergestalten, welche an der östlichen Seite des Schlosses zu Hinterglauchau gemalt zu sehen sind, jedoch ohne jeden historischen Beweis. Das Dorf Schönfels, welches in geringer Entfernung von Altschönfels liegt, besteht aus 26 Häusern und die Einwohnerschaft beider Theile des Dorfes beträgt [16] gegen 850 Köpfe. Grössere Bauergüter hat Neuschönfels nicht, der Haupterwerbszweig seiner Bewohner ist die Leinweberei.

Die Kirche zu Altschönfels, wohin beide Dörfer nebst den Rittergütern eingepfarrt sind, wurde nach einer im Thurmknopfe aufgefundenen Nachricht im Jahre 1625 erbaut, nachdem das alte Kirchlein ganz baufällig geworden, und nicht mehr zu repariren war. Das hochgelegene, auf drei Seiten von Wasser umgebene Gotteshaus hat einen sehr geschmackvollen Thurm und war vor der Reformation dem heiligen Martin geweiht, dessen sehr gut gearbeitete hölzerne vergoldete Statue, einen Reiter darstellend, der mit dem Schwerte seinen Mantel theilt, um die Hälfte davon einem Armen zu schenken, auf dem alten Altarschrein angebracht ist, welchen ausserdem noch werthvolle Gemälde des heiligen Andreas und der heiligen Anna auf Goldgrund, sowie ein Marienbild zieren. Die höchst kunstreich geschnitzte Kanzel zeigt die vier Evangelisten und einige andere Apostel, nebst Engelsfiguren und sechszehn Ahnenwappen der Familie von Weissenbach. Sie ist zu gleicher Zeit mit der jeztstehenden Kirche erbaut. – Vor der Reformation gehörte der Pfarrer von Schönfels nebst dem Schlosskaplan und dem Vicar zu Lichtentanne, das noch 1533 Filial von Schönfels war und dessen oberer Theil dorthin, der untere Theil aber nach Neumark zehntete, zu dem sogenannten grossen oder Fürstencaland in Werdau. Die Calandsbrüder befreite Heinrich Reuss von Plauen 1397 von der Gewohnheit, dass die bisherigen Voigte und Amtleute nach dem Tode eines Pfarrers dessen Vermögen und Habseligkeiten an sich nahmen, dafür mussten aber die sämmtlichen Mitglieder des Calands jeden Dienstag nach einem Quatember nach Werdau kommen, Abends Vigilien und Morgens Seelenmessen lesen, und alsdann jeder nach der Reihe eine Mahlzeit ausrichten, die von den Genossen verzehrt wurde. Die Freiheit des Werdauer Calands bestätigte 1421 auch Markgraf Wilhelm der Reiche, mit der Bedingung, dass von dem hinterlassenen Vermögen eines Pfarrers die Schulden abgezogen, zwei Theile zu seinem Seelengeräthe und ein Theil als Erbe an den nachfolgenden Pfarrer abgegeben werden sollten. Für diese Bestätigung waren die Calandsbrüder verpflichtet am Tage der zwölf Boten nach Werdau zu kommen, und den Sonntag Abend mit Vigilien, sowie den Montag mit Seelenmessen das Gedächtniss der Vorfahren des Markgrafen, und namentlich seiner Mutter Catharina, zu begehen.

Ueber einstige bemerkenswerthe Ereignisse von Neuschönfels sagt das alte im Thurmknopfe vorgefundene Manuscript, dass 1621 und 1625 der Hagel alles Sommergetreide vernichtet und das damalige Treiben der Kipper und Wipper das gute Geld so selten gemacht, dass ein guter Groschen acht schlechte und ein Gülden nur dritthalb schwere Groschen galt. Für vierundzwanzig Groschen gutes Geld bekam man zwölf Gülden schlechtes. Der damalige Pfarrer klagt auch, dass zur Zeit überall Krieg war, und beide Junker auf den Schlössern gestorben seien. – Im Jahre 1725 brachen zwei Diebe in der Schäferei zu Trünzig ein, banden der Frau des Schäfers Hände und Füsse und stiessen ihr einen Knebel in den Mund. Einer der Verbrecher wurde von einem Schafknecht in Trünzig ergriffen und daselbst nach kurzem Prozess lebendig gerädert; der andere aber in Schönfels verhaftet, auf einer Schleife nach der Neuschönfelser Richtstätte gebracht, und nachdem er mit dem Rade zerstossen worden, sein Körper auf selbiges geflochten.

Das Rittergut Neuschönfels hat eine schöne freundliche Lage, sehr gute Felder, treffliche Wiesen, einen vollständigen ungeschwächten Holzbestand, gute Wohn- und Wirthschaftsgebäude und in Gemeinschaft mit Altschönfels und dem Pfarrer in Neumark das Collaturrecht über hiesige Pfarre, bloss mit Altschönfels aber über die Schule in Schönfels. Die Schule in Ebersbrunn steht nur unter der Collatur des Besitzers von Neuschönfels. Auf dem Gute haften 5823,89 Steuereinheiten.

Otto Moser, Redact.     



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Anmerkungen der Vorlage

  1. handschriftliche Korrektur: 1534

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Crimmitzchaus
  2. Vorlage: Schweinsbnrg
  3. Vorlage: Herrren
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