Nachfolgende Pressemitteilung wurde am Mittwoch, den 24. Mai 2006, um 14 Uhr durch Wikimedia Deutschland e.V. veröffentlicht.

Wikisource hebt vergrabene Schätze
Rechenbuch aus dem 16. Jahrhundert wird digitalisiert

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Andreas Reinhard: Rechenbuch. Manuskript 1599, Ex Bibliotheca Gymnasii Altonani

Berlin/Göttingen, 24. Mai 2006 - Mit einem Digitalisierungsprojekt beschreitet Wikimedia neue Wege bei der Förderung Freien Wissens. Der gemeinnützige Verein Wikimedia Deutschland, bisher vor allem durch sein Engagement für die freie Enzyklopädie Wikipedia bekannt, wird das aus dem 16. Jahrhundert stammende Mathematiklehrbuch "Drei Register Arithmetischer ahnfeng zur Practic" des erzgebirgischen Rechenmeisters Andreas Reinhard digitalisieren und es anschließend in der freien Quellensammlung Wikisource zur weiteren Bearbeitung veröffentlichen.

Als Grundlage dient eine kunstvolle, vermutlich von Andreas Reinhard (1571-1613) selbst angefertigte Handschrift, die heute in der historischen Gymnasialbibliothek des Christianeums in Hamburg aufbewahrt wird. Nur wenige Exemplare des Buches sind überliefert. "Wir freuen uns, dass wir das Christianeum für dieses Projekt gewinnen konnten und die Gymnasialbibliothek uns einen ihrer historischen Schätze zur Verfügung stellt", hebt Frank Schulenburg, Vorstandsmitglied von Wikimedia Deutschland und Initiator des Projektes hervor.

Die Digitalisierung der kostbaren Handschrift wird vom renommierten Digitalisierungszentrum der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen durchgeführt. Direkt im Anschluss werden die gescannten Seiten in der freien Mediensammlung "Wikimedia Commons" veröffentlicht. In der freien Quellensammlung Wikisource soll dann die eigentliche Arbeit geleistet und das Buch vollständig transkribiert und annotiert werden. Wikisource funktioniert ähnlich wie die freie Enzyklopädie Wikipedia: Interessierte Mitarbeiter können sich online, direkt im Browser, an der Ausgabe beteiligen. Die Ergebnisse stehen der Allgemeinheit unter einer freien Lizenz zur Verfügung und können kostenlos genutzt und weiterverbreitet werden.

"Wikisource bietet Wissenschaftlern einzigartige Möglichkeiten, online an digitalen Editionen zusammenzuarbeiten", wirbt Kurt Jansson, Erster Vorsitzender von Wikimedia Deutschland, für die freie Quellensammlung. Der besondere Reiz des Vorhabens liegt für ihn darin, verschiedene Wikimedia-Projekte (Lexikonartikel über den Rechenmeister Andreas Reinhard in der Wikipedia, Scans der Handschrift auf Wikimedia Commons, Editionsprojekt auf Wikisource) in ihrer Interaktion zu demonstrieren. Wenn das Projekt erfolgreich verläuft, erhofft sich der Verein auch Nachahmer oder Förderer, die weitere Projekte dieser Art finanzieren.

Über Wikisource

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Wikisource, ein Schwesterprojekt der freien Enzylopädie Wikipedia, dient dem Aufbau einer Sammlung von Quellentexten, die entweder urheberrechtsfrei sind oder unter einer freien Lizenz stehen. Wikisource wird von der Wikimedia Foundation, einer amerikanischen Non-Profit-Organisation, betrieben und aus Spenden finanziert.

http://de.wikisource.org

Über Wikimedia Deutschland e.V.

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Wikimedia Deutschland e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Förderung Freien Wissens verschrieben hat. Zu den von Wikimedia Deutschland geförderten Projekten gehören in erster Linie die verschiedenen internationalen, von der Wikimedia Foundation betriebenen Projekte, darunter die freie Enzyklopädie Wikipedia.

http://wikimedia.de

Fotos der Digitalisierung am 24. Mai 2006 in Göttingen

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Weiterführende Informationen

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Bitte richten Sie Ihre Presseanfragen möglichst per E-Mail an presse@wikimedia.de.

  • Frank Schulenburg (Vorstandsmitglied Wikimedia Deutschland), Göttingen, Telefon +49 (0)551 2726447
  • Michail Jungierek (Administrator in Wikisource), Hamburg, Telefon +49 (0)40 55006655