Mandäische Liturgien/Qolasta/8
VIII.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja, für das gewaltige, erste, fremde Leben aus den Lichtwelten,
- das erhabene, das über allen Werken steht, für den uralten Glanz und das erste Licht, für das Leben, das aus dem Leben ward, und für die Kušṭā, die von jeher am Anfänge war.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja, für Jōkabar-Zīwā,
- der groß war an Glanz, reich an Licht und Herrlichkeit, den Boten der ersten Männer von erprobter Gerechtigkeit, der durch die Welten drang, kam, das Firmament spaltete und sich offenbarte.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja, für Jōzaṭaq Mandā ḏHaijē,
- den Sprudel des Lebens, der Schweigen zeigt und Hoffnung gewährt, der die Gebete der Geister und Seelen der wahrhaften und gläubigen, guten und freundlichen Menschen am Orte des Lebens und in der lichten Wohnung bewahrt.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja, für den Vater der Uthras,
- den alten, hohen, verborgenen, verwahrten, den Mann, der hoch oben dasitzt, tief unten verborgen ist. Er sieht und versteht, was die Welten und Äonen in den Welten der Finsternis treiben.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja für die Škīnā des Lebens und die Pflanzung der Uthras.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja für die Škīnā der vier Männer, der Söhne des Heils.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja, für die Škīnā des Abathur.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja, für die Škīnā des Hibil, Šitil und Anōš,
- der Söhne des lebendigen, leuchtenden, prangenden, lichten Stammes, der Männer, die durch das Schwert nicht weggerafft, durch die Feuerbrände nicht verbrannt, durch die Wasserfluten nicht fortgeschwemmt wurden, deren Schuhriemen durch Wasser nicht benetzt wurden. Sie suchten und fanden, führten einen Rechtstreit und siegten ob, sprachen und wurden erhört. Voll sind sie, nicht minder, heil sind sie, nicht mangelhaft, sieghaft sind sie, nicht unterliegend. Sie kamen aus einem lauteren Orte und gehen nach einem lauteren Orte.
Wie lieblich der Duft, wie lieblich der Duft, ja, für das Leben der Männer unserer Väter,
- der wahrhaften, gläubigen Menschen, die hingeschieden sind und ihren Körper verlassen haben und die noch in ihrem Körper weilen. Sie zeugten, nun werde vor ihnen das Tor der Sünden verschlossen und das Tor des Lichtes geöffnet. Mag ihnen die Verbindung mit dem
Leben gewährt werden, für die es keine Trennung gibt. Betet ihr von dort her für uns, und wir werden von hier für euch beten. Alle Früchte gehen zu Ende und alle Düfte vergehen, doch der Duft des Lebiens ist für alle Zeitalter und alle Ewigkeit für die Freunde des Namens der Kušṭā aufgerichtet.
Ohne Sünden, Vergeben, Verfehlungen, Strauchelungcn und Irrungen sollen diese Seelen, die zum Jordan hinabsteigen und die Taufe empfangen, emporsteigen und den großen Ort des Lichtes und die lichte Wohnung schauen.
Gepriesen sei das große Leben im Lichte, das Leben ist siegreich.
Diesen Spruch „Wie lieblich der Duft, ja, für das erste Leben“ lies über den Weihrauch und das Sandelholz und lege sie vor dich auf das Ufer des Jordans in eine neue Flasche und neues Feuer auf die kupferne Räucherpfanne, die Helferin edler Sprüche,
die am Jordan gesprochen werden. Dann lies hier die (Gebete der) Taufe- ... Wir bekannten“ (= LXXV), „Lobpreisungen“ (= LXXVI), „Dich (Leben)“ (= LXXVI und „Ich -wollte die Augen hochheben“ (= XXXV), dann lies die Taufe.