Textdaten
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Autor: Mark Lidzbarski
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Titel: Mandäische Liturgien
Untertitel: Mitgeteilt, übersetzt und erklärt
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Erscheinungsdatum: 1920
Verlag: Weidmannsche Buchhandlung
Drucker:
Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Internet Archive
Kurzbeschreibung:
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LXVIII.

Zwischen dem Verborgenen und dem Glanze,
zwischen dem Lichte und den Uthras,
zwischen dem Verborgenen und dem Glanze
stehen sie da und fragen die Seele aus.
Sie sprechen zu ihr:
„Sage, sage, Seele,
wer dich gebildet hat.
Wer hat dich gebaut, wer dich gebildet,
wer war der Mann, dein Schöpfer?“
Darauf erwiderte und sprach die Seele,
die gebaute, wohlgebaute Seele.
Sie erwiderte und sprach
zu dem Manne, der sie gefraget.
Sie sprach zu ihm:
„Mein Vater! Einer baute mich, Einer bildete mich,
Einer war der Mann, mein Schöpfer.
Einer von den Söhnen des Heils
nahm gütig einen Teil.
Er wickelte mich in einen Wickel des Glanzes,
nahm und übergab mich Adam.
Adam in seiner Einfalt
schämte sich, da er nicht wußte, schämte sich, da er nicht verstand.
Adam in seiner Einfalt
nahm und legte mich in den körperlichen Rumpf.
Er nahm und legte mich in den körperlichen Rumpf
von Wermut, Bitterkraut und ...
Die Seele sitzt da und behütet
die körperliche Herberge, die man ihr anvertraut.
Sie sitzt da und behütet sie,
bis ihr Maß und ihre Zahl erfüllt ist.
Als ihr Maß und ihre Zahl erfüllt war,
ging der Löser zu ihr.
Der Löser ging zu ihr und löste sie,
es führte sie fort, der sie gebunden hatte.
Der die Seele gelöst hatte, ging ihr voran,
der sie gebunden hatte, kam hinter ihr her.
Die Seele lief und erreichte den Löser;
der sie gebunden hatte, lief, erreichte sie jedoch nicht.
Die Seele und der Löser
gehen zum Orte des Lebens hin,
zum Orte, dessen Sonne nicht untergeht,
und dessen Lampen des Lichtes nicht verdunkeln.
An jenen Ort
sind die Seelen gerufen und geladen,
die durch diese Messe hervorgerufen
und durch dieses Zeichen gezeichnet wurden.
Sie werden den großen Lichtort
und die leuchtende Wohnung schauen.

Und gepriesen sei das Leben.