Textdaten
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Autor: Mark Lidzbarski
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Titel: Mandäische Liturgien
Untertitel: Mitgeteilt, übersetzt und erklärt
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1920
Verlag: Weidmannsche Buchhandlung
Drucker:
Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Internet Archive
Kurzbeschreibung:
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XXI.

Im Namen des Lebens.

Aus dem Jordan stieg ich empor,
da begegnete ich dem Stamme der Seelen.
Dem Stamme der Seelen begegnete ich,
die unseren Vater Šitil umarmten.
Sie sprechen zu ihm:
„Bei deinem Leben, unser Vater Šitil,
geh mit uns zum Jordan“. —
„Wenn ich mit euch zum Jordan gehe,
wer wird für euch Zeuge sein?“ —
„So die Sonne aufgegangen ist,
wird sie für uns Zeuge sein“. —
„Das ist es nicht, was ich wünsche,
das ist es nicht, was meine Seele will.
Die Sonne, von der ihr sprächet,
geht am Morgen auf, am Abend unter.
Die Sonne, von der ihr sprächet,
die Sonne vergeht.
Ja, es vergeht die Sonne,
es vergehen ihre Verehrer“.

Aus dem Jordan stieg ich empor,
da begegnete ich dem Stamme der Seelen.
Dem Stamme der Seelen begegnete ich,
die unseren Vater Šitil umarmten.
Sie sprechen zu ihm:
„Bei deinem Leben, unser Vater Šitil,
geh mit uns zum Jordan“. —
„Wenn ich mit euch zum Jordan gehe,
wer wird für euch Zeuge sein?“ —
„So der Mond aufgegangen ist,
wird er für uns Zeuge sein“. —
„Das ist es nicht, was ich wünsche,
das ist es nicht, was meine Seele will.
Der Mond, von dem ihr sprächet,
geht am Abend auf, am Morgen unter.
Der Mond, von dem ihr sprächet,
der Mond vergeht.
Ja, es vergeht der Mond,
es vergehen seine Verehrer“.

Aus dem Jordan stieg ich empor,
da begegnete ich dem Stamme der Seelen
Dem Stamme der Seelen begegnete ich,
die unseren Vater Šitil umarmten.
Sie sprechen zu ihm:
„Bei deinem Leben, unser Vater Šitil,
geh mit uns zum Jordan“. —
„Wenn ich mit euch zum Jordan gehe,
wer wird für euch Zeuge sein?“ —
„So das Feuer flammet,
wird es für uns Zeuge sein“. —
„Das ist es nicht, was ich wünsche,
das ist es nicht, was meine Seele will.
Das Feuer, von dem ihr sprächet,
geht zu seiner Zeit(?) am Tage aus.
Das Feuer, von dem ihr sprächet,
das Feuer vergeht.
Ja, es vergeht das Feuer,
es vergehen seine Verehrer“.

Aus dem Jordan stieg ich empor,
da begegnete ich dem Stamme der Seelen.
Dem Stamme der Seelen begegnete ich,
die unseren Vater Šitil umarmten.
Sie sprechen zu ihm:
„Bei deinem Leben, unser Vater Šitil,
geh mit uns zum Jordan“. —
„Wenn ich mit euch zum Jordan gehe,
wer wird für euch Zeuge sein?“ —
„Der Jordan mit seinen beiden Ufern
wird für uns Zeuge-sein.
Das Pihtā, die Kušṭā und das Mambūgā
werden für uns Zeuge sein.
Der Sonntag und die Almosenspende
werden für uns Zeuge sein.
Der Tempel, in dem wir den Gottesdienst üben,
wird für uns Zeuge sein.
Das Almosen in unserer Hand
wird für uns Zeuge sein.
Unser Vater an unserer Spitze
wird für uns Zeuge sein“. —
„Dies ist es, was ich wünsche,
dies will meine Seele.
Wenn ich zum Hause des Lebens emporsteige
und zur lichten Wohnung hingehe,
wenn das Leben mich ausfragt,
werden Zeugen kommen und zeugen.
Wahrhafte Zeugen sind es,
wahr ist alles, was sie sagen“.

Und das Leben ist siegreich.


Diesen Hymnus trage vor nach „Gesegnet seiest du, äußere Pforte“.