Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon, Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, S. 228.
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Director des Residenz-Theaters zu Dresden,

geboren am 30. October 1831 zu Posen, Sohn des Schulrath Prof. G. Müller daselbst, besuchte er schon mit 16 Jahren die Universitäten und studirte in Berlin, Jena und Breslau Jurisprudenz. Nachdem er seinen Examen abgelegt und in den Staatsdienst getreten, gab er seiner Neigung nach und vertauschte die Akten mit den Bretern. Er ist als einer der talentvollsten Schauspieler berühmt geworden und überall, wo er engagirt war (in Breslau, Hannover, Pest, Triest, Berlin, München, Riga etc.), wurde er der Liebling des Publikums. Derselbe hat jetzt das Residenztheater in Besitz und erfreut sich dasselbe in Folge seiner gewandten und vorzüglichen Führung der allgemeinen Anerkennung. Seine außerordentliche Thätigkeit ist kaum glaublich, wenn man in Rücksicht zieht, was er neben seiner schauspielerischen und directorialen Thätigkeit in kaum drei Jahren geschrieben und übersetzt hat.


Im Wartesalon erster Klasse, (wurde auf allen deutschen Bühnen aufgeführt und ins Dänische, Schwedische, Holländische, Polnische, Russische, Ungarische u. Serbische übersetzt.)

Der Diplomat der alten Schule.

Fürst Emil.

Adelaide.

Heydemann und Sohn.

Spillike in Paris.

Onkel Moses.

Duft.

Von Stufe zu Stufe.

Berliner in Cairo.

An der Spree und am Rhein.

Gewonnene Herzen.

Welcher.

Die Spitzenkönigin

Penelope.

Sämmtlich Originalstücke; außerdem bearbeitete er während dieser Zeit nach dem Französischen:

Er compromittirte seine Frau.

Im Stubenarrest.

Vernagelt.

In Pompeji.

Die Arbeiter.

Kein Wechsel (nach dem Englischen.)

An die Luft gesetzt.

Die Kaminecke.

Verschmähte Schätze (nach dem Polnischen)

Die alten Passionen (nach dem Russischen)

Verstand schafft Leid (nach dem Italienischen)

Bartelmann’s Leiden.

Die Duellfrage.

Pietro Mirca.

Similia Similibus.

Ueberdies schrieb derselbe zahlreiche Prologe, Gedichte, Correspondenzen und dramaturgische Aufsätze für verschiedene Blätter: – Gegenwärtig arbeitet derselbe an einer Tragödie „Ankarström“, einem großen Romane aus dem Berliner Volksleben und übersetzt die Werke Alfieris.