Haan:Carl Friedrich Naumann

Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon, Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, S. 230 f.
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Alexander Naumann
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1842 ordentl. Professor der Mineralogie und Geognosie an der Universität Leipzig und Königl. Sächs. Geheimer Bergrath, Ehrendoctor der philosophischen Facultät zu Wien, correspondirendes Mitglied der Academie der Wissenschaften zu Paris, Director des mineralogischen Museums zu Leipzig, Ritter des K. Sächs. Verdienst-Ordens u. Comthur des Kais. Russischen St. Annen-Ordens 2. Classe, Inhaber der Wollaston-Medaille der geolog. Gesellschaft zu London u. s. w.,

geboren am 30. Mai 1797 zu Dresden als der älteste Sohn des 1801 verstorbenen Kapellmeisters Naumann daselbst, besuchte die Kreuzschule und Fürstenschule zu Pforta, studirte von 1816 an auf der Bergakademie zu Freiberg und nach Werner’s Tode in Leipzig und Jena, wo er die philosophische Doctorwürde erwarb, und beendigte hierauf seine Studien in Freiberg 1819 und 1820 unter [231] Mohs. Im Jahre 1821 und 1822 unternahm er eine wissenschaftliche Reise nach Norwegen und Schweden, wo er sich unter der Leitung von Berzelius mit Mineralchemie beschäftigte. 1823 habilitirte er sich zu Jena als Privatdocent der Mineralogie, wurde im folgenden Jahre Professor extraord. zu Leipzig und 1826 als Professor an die Bergakademie nach Freiberg berufen, wo er mit Cotta die geognostische Karte von Sachsen bearbeitete. Im Jahre 1842 erlangte er die neugegründete Professur der Mineralogie zu Leipzig, in welcher Stellung er 28 Jahre lang wirkte, bis er im J. 1870 wegen überkommener Kränklichkeit in Ruhestand trat, worauf er sich in Dresden mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt.


De Granite juxta calcem transitoriam posito. Jena, 1823.

Beiträge zur Kenntniß Norwegens. 2 Bde. Leipzig, 1824. Wienbrach. 4 Thlr. 15 Ngr.

Andeutungen zu einer Gesteinslehre. Ebendas.

Grundriß der Krystallographie. Leipzig, 1825. Barth. 2 Thlr.

Lehrbuch der Mineralogie. Berlin, 1828. Rücker. 3 Thlr.

Lehrbuch der reinen und angewandten Krystallographie. 2 Bde. Leipzig, 1830. Brockhaus. 7 Thlr.

Erläuterungen zur geognostischen Karte von Sachsen. 5 Hefte. Leipzig, 1836–45. Arnold. 8 Thlr. 15 Ngr.

De hexagonali crystallinarum formarum systemate. Pars I. Leipzig, 1825. Reclam. 20 Ngr.

Anfangsgründe der Krystallographie. Leipzig, 1845. Arnold.

Ueber den Quincunx, als Grundgesetz der Blattstellung vieler Pflanzen. Ebendas. 1845. 5½ Bgn. 20 Ngr.

Elemente der Mineralogie. Leipzig, 1846. Engelmann. 9. Aufl. 1874. XVI, 654 S. 4 Thlr.

Elemente der theoret. Krystallographie. Ebendas. 1856. 383 S. 3 Thlr.

Lehrbuch der Geognosie. 2 Bde. Ebendas. 1850. 2. Aufl. 1858–62. 13 Thlr. 10 Ngr.

Geognostische Karte Karte des K. Sachsen und der angrenzenden Länder-Abtheilungen. (Gemeinschaftlich mit v. Cotta.) 12 Sectionen. 1836–44. Auf Staatskosten. (Verlag d. Freiberger Bergakademie.)

Geognostische Uebersichtskarte des Königr. Sachsen. Ebendas.

Geognostische Karte des Kohlenbassins von Flöha in Sachsen. Leipzig, 1864. Engelmann.

Geognostische Karte des erzgebirg. Bassins. Ebendas. 1866.

Geognostische Karte der Silur- u. Culm-Formation zwischen Großvoigtsberg u. Frankenberg.

Ueber die Hohburger Porphyrberge in Sachsen. Stuttgart, 1874. Schweizerbart. 15 Ngr.

Außerdem: Zahlreiche Abhandlungen in Zeitschriften, z. B. in Oken’s Isis, in Poggendorff’s Annalen der Physik, in Leonhard’s neuem Jahrbuch für Mineralogie und in den Schriften der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig.