Diskussion:Im wunderschönen Monat Mai

Letzter Kommentar: vor 1 Monat von HaraldWolfgangBehrens in Abschnitt Entstehungszeit rätselhaft

Entstehungszeit rätselhaft

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Im April 1821 erschien im »Rheinisch-Westfälischen Musenalmanach« Friedrich Raßmanns Natur-Kultur-Dilemma-Problem-Poem »Einzwängung im Frühling«: ›Im wunderschönen Monat Mai | War ich in einer Bücherei‹...; H. (bis zur protestantischen Umtaufe am 28. Juno 1825 im thüringischen Heiligenstadt auf Christian Johann Heinrich noch Harry) Heine veröffentlichte am 13. August 1821 dazu eine lobende Rezension, könnte seine lenzliebeslyrische eigene Adaption des Themas der übernommenen ersten Zeile also bereits ab Frühling/Sommer 1821 "verbrochen" haben, als Freimund Raimar alias Friedrich Rückert seinen »Liebesfrühling« reimte, dem Robert Schumann in seinem sogenannten "Liederjahr" 1840 das Stichwort "Dichterliebe" als Titel für 16, ursprünglich 20 Heine-Vertonungen entlehnen sollte. Doch die Datierung des »Lyrischen Intermezzos« insgesamt "lautet" ja: ›1822-1823‹. Und unsere spätere Nummer 1 fehlt in »Tragödien nebst einem Lyrischen Intermezzo« bei Ferdinand Dümmler, Berlin, April 1823, völlig. Auch der Ritter-Prolog wird erst im Buch der Lieder, Hoffmann & Campe, Oktober 1827, hinzugefügt; doch das Poem vom vertrottelten Rittersmann ist bereits 1823 in der Mauren-Tragödie »Almansor« ([Zwo] »Tragödien nebst einem Lyrischen Intermezzo« im Ferdinand-Dümmler-Verlag, Berlin, April 1823) versteckt. Nur H. Heines "wunderschöner Monat Mai" (entstammt dieser epigrammartige Mai-Zweistropher nun der Harry- oder Heinrich-Schaffensphase?) erscheint im Erstdruck erst in der Erstauflage des "Buches der Lieder" als neue Numero 1 von »Lyr. Int.« hinter dem Herrn »Almansor« entrissenen, nunmehr als »Lyr.-Int.«-Prolog benötigten Ritter-Reim"epos" bei H & C im Oktober 1827. Glaubt man der dort beibehaltenen Entstehungsangabe für das im April 1823 ohne "wunderschönen Monat Mai" bei Dümmler publizierte »Lyrische Intermezzo«: ›1822-1823‹, so müsste Harry Heine frühestens ab (fast) Mai 1823 nach der Drucklegung die Idee der nachträglichen passenden Einfügung des Raßmann-Zitats bis -Plagiats gekommen sein. Oder er hatte das Ding schon länger in der Schublade und noch keinen Plan, wo er das belanglose Mai-Zweistropher-Apercu innerhalb seines Gesamtwerkes sinnvoll unterbringen und wirkungsvoll platzieren sollte, bis ihm Joy Flemming einfiel: "Ein Lied kann eine Brücke sein": Eingebaut als Brückenkopfversatzstück in die längere Liebesgedichtgeschicht' »Lyrisches Intermezzo« findet der zu optimistische lenzliebeslyrische Aufbruch, erst von mir in den Sommersemesterferien 1991 zu Ende gereimt, seine tragischere Fortsetzung in nachfolgenden gewichtigeren und längeren Gedichten des »Lyr. Int.«s! Oder erst 1826/27 dachte Harry, inzwischen seit Ende Juni 1825 Christian Johann HEINRICH Heine, im Stillen bei sich selber, zunächst einmal sollte man doch vorausschicken, dass wir uns in Friedrich Raßmanns "wunderschönem Monat Mai" befinden, bevor - gleichsam mit der Tür aus dem Haus fallend - in der auf den zweiten Platz zu verschiebenden früheren Nummer 1 sofort die Thränen losbrechen, aus denen viel' blühende Blumen hervorsprießen, und dann die Seufzer zum Nachtigallenchor anschwellen... In der Düsseldorfer Gesamtausgabe lese ich: »Der direkte Anklang« an Friedrich Raßmanns Mai-Gedicht »lässt vermuten, dass Heines Version des Themas« auch »im Sommer« seiner lobenden Kritik, »1821 entstanden ist.« Warum

HaraldWolfgangBehrens (Diskussion) 10:13, 9. Aug. 2024 (CEST)Beantworten
Warum (hier immer noch derselbe Diskutant Harald Behrens) wurde dann keine Gelegenheit zur Veröffentlichung VOR Oktober 1827 (erst im »Buch der Lieder« bei Hoffmann & Campe, Hamburg) genutzt, falls seit Sommer 1821 oder Frühjahr 1822 ein "wunderschöner Monat Mai" von Harry Heine fix und fertig vorgelegen hätte? Zur anfänglichen Nr. 1 und späteren Nr. 2, »Aus meinen Thränen sprießen«, schreiben die Düsseldorfer kritisch kommentierenden Gesamtausgäbler indirekt und unbewusst bezüglich einer von ihnen nicht erkannten solchen vertanen Chance, den für sie längst schon existierenden Heine'schen "wunderschönen Monat Mai" endlich herauszuposaunen resp. publikzumachen: AUS MEINEN THRÄNEN SPRIEßEN »Eröffnet die VIERZEHN LIEDER VON H. HEINE, die Anfang Oktober 1822 im ›Gesellschafter‹ erschienen und vom Autor mit dem Datierungshinweis "Gedichtet im Herbste" versehen wurden.« Zuvor in diesem "Herbste" 1822 aber noch kein Heine'scher "wunderschöner Monat Mai", und - wie gesagt - im April 1823 bei Ferdinand Dümmler, Berlin, begnügte man sich gleichfalls noch mit dem, so die Düsseldorfer, "prologartigen Charakter" von AUS MEINEN THRÄNEN SPRIEßEN als unangefochtener Nr. 1: Der spätere Ritter-Trottel-Prolog verbirgt sich noch im Mauren-Almansor-Drama (daher bei Dümmler: Zwo »Tragödien nebst einem Lyrischen Intermezzo«), und ein "wunderschöner Monat Mai" von Harry Heine ist noch lange nicht in Sicht! Annähernd Aufschluss geben könnte vielleicht nur ein Autograph dieses Mai-Gedichtes auch ohne Datum. Zwischen welchen anderen Papieren und Gedichten es sich aufbewahrt fände, wäre unter Umständen ein kleiner Hinweis. HaraldWolfgangBehrens (Diskussion) 12:31, 9. Aug. 2024 (CEST)Beantworten
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