Benutzer:S8w4/Spielwiese/ocr/RE I,1, 1169–1185

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1169 Akinasis mäler geben weiteren Aufschluss. Auf den Re- liefs von Persepolis (S tol ze Persepolis Taf. 11. 12. 19. 20 u. es.) trägt die eine Art der persi- schen Krieger an der rechten Seite ein kurzes, gerades , oben ziemlich breites Schwert (etwa 35-45 cm. lang, Rawlinson the live great monarchies of the ancient eastern world III Q 173), dessen Scheide eine charakteristische Form hat : an ihrem oberen Ende ist an der einen Seite eine runde, nach oben gezogene Ausladung fest angebracht, in deren oberem Teile sich ein Loch befindet ; durch dieses ist ein Riemen ge- zogen, welcher am Gürtel befestigt ist. Um das Schwert , welches mehr nach vorne am Ober- schenkel gesessen zu haben scheint, festzuhalten, ist am unteren Ende der Scheide auf deren Rück- seite ein längerer Riemen durchgezogen, welcher mit seinem einen Ende in eine Schlinge , mit dem anderen in einen Schlangenkopf ausläuft; dieser Riemen wird um den rechten Oberschenkel geschlungen und sein freies Ende durch die Schlinge gezogen. Ein derartiges ,goldenest Schwert, d. h. wohl mit vergoldetem Griff und goldener Scheide , trugen die Perserkönige und verliehen es als Auszeichnung (Herod. VIII 120. Xenoph. anab. I 2, 27. 8, 29). Auch bei den Xaspiern (Herod. VII 67) und den Skythen (Herod. IV 62) wird der a. als Waffe genannt, bei letz- teren genoss er als Symbol des Kriegsgottes gött- liche Verehrung , was Ammian (XXXI 2) auch von den Alanen berichtet. Aus den skythischen Königsgräbern in Südrussland sind mehrere der- artige Schwerter zu Tage gekommen, ein präch- äges Beispiel ist der 1882 bei Vettersfelde in er Mark gefundene, jetzt im Berliner Museum befindliche, welcher wie die anderen Waffen- und Schmuckstücke desselben Fundes um 500 v. Chr. von einem pontischen Griechen für einen skythi- schen Grossen verfertigt ist ; sein Griff ist ganz mit Goldblech belegt, seine am unteren Ende nicht ganz erhaltene , 19 cru. lange goldene Scheide trägt auf der Vorderseite reichen Schmuck von Tiergestalten ; vgl. Furtwän gle r Der Gold- fand von Vettersfelde, 43. Berliner Winckel- mannsprogramm 1888, 32ff., welcher darauf auf- merksam macht , dass das eigentümliche herz- förmige Griffende des Schwertes sich ausser bei diesen skythischen Schwertern nur noch auf anderen in Sibirien , am Ural , an dessen west- lichen Abhängen gefundenen Schwertern wieder- findet. [Droysen.) Akinasis (Axtmacs oder 'Axgvcians Arr. peripl. 7, 5), Fluss an der kolchischen Küste nördlich vom Akampsis und 90 Stadien vom Hafen Ba- thys (jetzt Batüm); der heutige Chinos-tsqali in der Küstenlandschaft Guria , der bei dem Berg- dorfe Chino entspringt. [Tomaschek.] AkIndynos (Acintlynt43). 1) Acindynus Aug. lib. ab epist. Latinis. CIL VI 8609. [v. Rohden.] 2) Septimius Acindynus , Praefectus urbi 13. März 293-10. Jan. 295. Chronogr. v. 354. Symm. epist. I 1, 3. 3) Septimius Acindynus, Sohn des Vorher- gehenden (Symm. ep. I 1, 3), Vicarius Hispania- rum (CIL II 4107), Praefectus praetorio Orientfis 338 340 (Aegyptische Urkunden aus dem Berliner Museum. Griech. Urk. II 21. Cod. Theod. II 6, 4. Akis 1170 IX 3, 8 und falsch datiert Cod. Theod. VIII 5, 3 ; vgl. Ztschr. f. Rechtsgesch. X 248) , Consul 340. Ein salomonisches Urteil von ihm bei August. serm. dom. in mont. I 50 = Migne L. 34, 1254. Da das Landgut Bauli bei Misenum aus seinem Besitz in den des Orfitus (Praef. urb. 354) über- ging, scheint er mit diesem , vielleicht als Schwie- gervater, in verwandtschaftlicher Verbindung ge- standen zu haben. Symm. epist. I 1, 3. 5. [Seeck.] "Artios. Dioskorides (III 43) sagt, dass ä. oder iixoycK auch (hem, 13aotlixdr, von den Römern dmipciaseoe,u, wenngleich dieser Name sonst nicht nachweisbar ist, genannt werde ; es sei ein Kraut mit dünnen Zweigen, werde zu Kränzen gebraucht (ebenso der der Zeit nach unbekannte Arzt An- dron bei Athen. XV 680 d), sei dem Co'xipoy ähn- lich, aber behaarter und wohlriechend; bei einigen werde es auch in Gärten gezogen ; ein davon be- reiteter Trank stille Bauch- und Monatsfluss ; es heile auch aufgelegt Anschwellungen der Drüsen an der Scham und die Rose. Von ihm weicht Plinius (XXI 174) insofern ab, als er sagt, dass die Ägypter die d. als Kranzblume und Gemüse pflanzten, und dass sie den Monatsfluss und das Harnen befördere. Man hat dieses Kraut für den Bergthymian, Thymus acinus L., Calamintha acinos Benth., gehalten, nur S p r e n g e 1 (in seinem Commentar zu Diosc.) erklärte sich dagegen, in- ) dem er fälschlich bestritt, dass dieser wohlriechend sei, und meinte, dass er für die angegebenen Zwecke zu unbedeutend sei. Er entschied sich lieber für Ocimum pilosum Wild. oder Ocimum suave Willd. = Ocimum urticaefolimn Roth. ; doch sind diese bei B ois si er (Flora orientalis IV 1879, 539) nicht für Griechenland und den Orient ange- geben. Auch K. Koch (Die Bäume und Sträucher des alt. Griechenl. 109) hielt es für einen sonder- baren Zufall , wenn Dioskorides unter &. den ) Linntschen Thymns acinus verstanden hätte, fühlte sich jedoch weder veranlasst, die &. noch das ANIMO,' (5. 111. 112) des Dioskorides näher zu bestimmen. Dagegen lässt Wönig (Die PI im alt. Ägypten 1886, 222. 242) wieder die Wahl zwischen Ocimum pilosum und Thymus acinos L., arabisch Zatar. Die meiste Wahrscheinlich- keit hat demnach die zuletzt genannte Pflanze für sich. [Olck.] Mets, Flussin Lucanien , entspringt im ) lucanischen Apennin bei Marsico nuovo (Acidii), 136 km. lang, wenig nördlich von Heraclea mün- dend, jetzt Agri (Strab. VI 264. Plin. III 97 ; häufig genannt in den Tabulae Heracleenses Kaibel IGI 645). [Hülsen& Akts (Theokr. I 69 ; Aeis Ovid. met. 885. Sil. It. XIV 221f. Anthol. Lat. I 148 Burm. Vibius Seq. 2 B. ; bei Serv. Ecl. IX 39 auch Aoilius). 1) Fluss Siciliens, am Fusse des Aetna entspringend, sprichwörtlich wegen seiner Kälte. ) Solin. 5, 17. Apost. I 96 , vgl. III 12. Diog. II 74. Arsen. II 54. Jetzt Finne di Jaci. [Hülsen.] 2) In der Sage Sohn des Faunus (Pan) und der Nymphe Symaithis. Er war der Geliebte der Galateia (s. d.). Dadurch erregte er die Eifersucht des Polyphemos , der ihn , als er ihn bei Galateia traf , durch einen Felsblock zer- trümmerte. Darauf wurde A. in den Fluss Akis 1171 Akithios verwandelt. Ovid. met. XIII 749ff. Serv. Ecl. VII 37. IX 39. [WentzeL] Äkithlos, kleiner Fluss der Westküste Sici- liens bei Ptol. III 4, 5 zwischen Lilybaeuni und Mazara, vielleicht Fiurae di Marsala. Holm Zur Berichtigung der Karte des alten Siciliens, Progr. Lübeck 1866, 15. [Hülsen.] .ttogaßteaw Terzen, nach Steph. Byz. eine von den Karthagern gegründete Stadt in der Nähe der Säulen des Hercules, ungewiss, ob in Spanien 10 oder in Africa. [Joh. Schmidt.] Akkanal s. Akannai. ikkaron oder Akaron (Joseph. Ant. V 87. 128. 177. VI 30. Makk. X 89. Euseb. u. Hier. Onomast. ed. Lagarde 218 ; hebraeisch 'Egon Jos. XIII 3), die nordöstlichste Stadt der philistaei- sehen Pentapolis ; das heutige elikir, 5/4 Stunden östlich von Jebnä (Jamnia) , ca. 4 Stunden süd- lich von Jäfä (Baedeker Paläst. u. Syriens 162. Ebers u. Guthe Palästina II 178). 20 [Benzingen] Akketa (nur Dat. 'Axx.rjrn ZOSi111. III 28), Stadt Assyriens. [Fraenkel.] Akkilaion Stadt in Phrygien , am Tembris zwischen Midaion und Germ, nahe der östlichen Grenze der Provinz Asia, jetzt Alpi ; im District Krasös? Ramsay Asia Min. 225. 435. Münzen Head HN 556. [Hirschfeld.] Akko(Axxci5), nach Klearch bei Zenob. (Didym.) III 96 Ath. (=-- Ps.-Plut. 65, Paroemiogr. I 331 30 Gott. , vgl. Crusius Anal. ad Paroemiogr. 83) eine von den uni »comt ötalitAnyivaw, qmm, 1..canrei4-opivne• an etxdvt cee.)s irice &Laieecrew; die vollständigere Pariser Recension (53 p. 21 Gott.) fügt hinzu Evoev xai zö GtXXIZE019fti need (Mteig Finckh) «rine ieiixt7at. Ein anderer Streich der A. wird vorangeschickt bei Sueton :reei 13.iaogriiptcin, (Miller ma. p. 422) und Boethos Schol. nat. Gorg. p. 497 A : minnt, ök xai evri) rcri," toro0 xat9eloyirtiv 1901,acirtor dielti- 40 oaat9a1 fraatv eitlemer erg. ze zö Airma-2ov ckmßlinovaav iave laieiv; dazu im Platoscholion Citate aus Hermipp hv 4i4vci; yovars (I 224K.) und Amphis hfr zp dimorilup aines öecipart, d. h. der Axxo') (II 236 K.), s. L. Cohn De Ari- stoph. Byz. et Suet. Tranqu. p. 351. Endlich erfahren wir bei Gelegenheit eines Komikercitats im Etyin. M. p. 49 (= Apostol. 667 p. 413 Gott.) cixxiefiei . (1.7ri) 'Axxofs. zwo; iaidas, dass man die A. nach Samos setzte, d. h. aus samischen Über- 50 lieferungen kannte (Axxof's res xai 11a/ das ver- mutet freilich Zielinski quaest. com. 46, 2 für die fontes, mit Unrecht, zumal in der ange- führten Zenobius-Reihe auch sonst auf Samos Bezug genommen wird, vgL 92 Ath. = 61 Gott.), wie die verwandte Gello als Lesbierin gilt. Wes Geistes Kind diese A. ist , zeigt Chrysipp bei Plutarch de Stoic. repugn. 15 (Baguet p. 274): zov nepi rit» ivrZe TOv t9eori xo;.ciaeaw Aoyov, Lin oiy3i7 ötacpiporra xai Tits 'Alwiroiis, 60 ae aref Tu zatödeta rot, xaxoczoierv ai yvvaixes Zweimyom; wie Gello und Lamia, war also A. ein Popanz , mit dem man Kinder schreckte. Ros ch er (Lex. I 210) zieht den Namen zum lakon. clxxcie = ciax6; und vermutet , A. sei ein Gespenst mit einem Sacke oder Schlauche, dazu dienend , die unartigen Kinder hineinzu- stecken; die ‚Geschichte von der albernen Frau. Akko 1172 sei erst später erfunden. Die Schwächen dieser Vermutung sind gut nachgewiesen von Zielinski quaest. coln. 45 , 3. Zielinski stellt die An- sicht auf , dass A. (wie Myllos Macco u. a.) ursprünglich eine komische Maske der dorischen Komödie gewesen sei : quam cum eximiae fuiese turpitudinis consentaneum 81t, fache intelligitur, quomodo in mentem venerit nutricibus . ut saus opera . . . paedagogices compendia facerent. Aber die von Zielinski (46, 2) mit Unrecht wegconjicierte Überlieferung weist nach Samos auch ist die Annahme, dass eine harmlose ‚dumme Person' der Komödie diese neue Rolle bekommen habe, nicht so einleuchtend, wie Ziel in s k i glaubt, und kann durch die gleiche Hypothese beim pof,- poivxdor nicht gerechtfertigt werden. Die älteren Forscher haben sicher mit Recht in A. eine Spuk- gestalt gesehen, wie die Empusen oder Lamien. Auch die Überlieferung von ihrer Dummheit stimmt dazu. Die niederen Dämonen ziehen dem Men- schenwitz und der Menschenkunst gegenüber meist den kürzeren. Die Satyrn verbrennen sich am Feuer (Aesch.), Silen wird trunken gemacht und gefesselt , Polyphem geblendet, dem Triton, der die Frauen von Tanagra belästigt , stellt man einen Mischkrug süssen Weines ans Ufer und überwältigt ihn in der Trunkenheit (Paus. IX 20, 3. Philol. xunt 216, 49). Wie ein Nach- klang solcher Satyrsagen klingt die Fabel vom Satyr-Affen (Aesop. 64H.) und die Jagdgeschichte bei Klitarch (Diod. XVII 90. Ael. n. a. XVII 25 =-- fr. 16 p. 80M.) , wonach man die Kerkopi- theken fängt, indem man ihnen Kleider, Schuhe und Spiegel hinlegt , die mit Leim bestrichen oder mit Fangeisen versehen sind. Reicher fliesst die verwandte Überlieferung in der modernen Folklore. Den ‚wilden Leuten• geht es wie dem Silen und Polyphem (M an n hardt WFK I 96ff. II 150ff.). Mit Kleidern und Schuhen, die man ihnen darbietet , kann man sie verscheuchen (Mannhardt I 80. Zingerle Sagen 427). Der Spiegel ist ihnen ein rätselhaftes Instrument ; wenn eine Fangge oder ein Alp kommt , lässt man ihn sein eigenes Bild im Spiegel sehen, um ihm die Meinung beizubringen , es befinde sich in der Menschen Gesellschaft ein anderer Alp (Lai stner Rätsel der Sphinx 1 208) ; ein Ritter, der den Lindwurm von Wurmlingen erlegen wollte, behängte sich rundum mit Spiegeln : als der Lindwurm sich selbst erblickte, glaubte er, es sei ein Kamerad , und kam freundlich heran (E. Meier Deutsche Sagen aus Schwaben I 210). Der Zug von dem halbfertigen Kleide könnte ähnlich aufzufassen sein. Doch hat v. Wilam o- wi tz (Herm. VII 141) sehr hübsch vermutet, dass in der Athene-Komödie des Hermipp ein Wett- kampf im Weben stattgefunden habe ; die fr. 7 K. erwähnte Akko sei die Gegnerin der Athene ge- wesen. Auch dafür würde alte und neue Mär- chenüberlieferung Parallelen bieten. Die ,Seli- gen', Fänggen' (Mannh a rd t I 65. 101. 104) stellen den Bäuerinnen Aufgaben im Weben und Spinnen (L aistn er Rätsel d. Sphinx II 176. 275); auf der anderen Seite lassen sie sich aber auch selbst von klugen Frauen zu solcher Arbeit an- halten (Mannhardt I 65. Laistner II 176f.). Jedenfalls sind beide Züge mit dem spukhaf- ten Charakter der A. gut zu vereinigen. 1173 Aklemon Die Etymologie des Namens bleibt unsicher. Die von Ros cher und Zi elinski empfohlene Be- ziehung auf daxde erscheint nicht mehr haltbar. Der Bedeutung nach zulässig ist die Gleichstellung mit sanskr. akka ,Mutter', Mummel‘ (R o s cher Lex. I 5 , 63. Pick Wörterb. 2) , zu axxeetv wäre dann dexatoloyeiv, ö.exatdens zu vergleichen. Doch kann äs kk auch durch hypokoristische Verdopplung entstanden sein (Bann ack Stud. I 60) , wie in hlexxilv Oeoxxo5 2..7evoxxc;) u. a. ; 10 man müsste den Namen dann zu einem Compo- situm stellen , wie Moepc4 zu Moepoit'Ixti; vgl. Axdkuos,"Axaxos, 'Aecart9oi, 'Axead) U. s. W. Zu weiteren Combinationen würde der inschriftlich erhaltene Name Mviaxxo5 (Baunack Philol. XLVTII 418) Anlass geben (zu ,uhlae Mühlstein), da die Partnerin der A. 51,192tril) heisst, s. d. [Crusius.] Aklemon CAxii-Wcov), Name eines der beiden Kerkopen (s. d.) in der Erklärung des Sprich- 20 worts ye peitaitneov riltots (so Zenob. 5, 10) bei Nonnos ad Gregor. Naz. I 39 (=-- Weste r- m an n Mythogr. 375, 10ff.). Tzetz. chil. V 81 (daneben hat die Lesart Akmon bei Palaeocappa = Eudocia 72 p. 47 [80 Flach] wenig Bedeutung). Quelle ist nach Nonnos Dios d itnoprimarteriis, nach Westermann Lehrer des Harpokration (Schol. Ven. A Il. IX 453). Aklemon und Passalos sind Söhne der Memnonis, deren Warnung sie so- lange verachten, bis sie das Abenteuer mit Herakles 80 izzid,u.-rvyos bestehen. [Hiller v. Gaertringen.] Aklys (aelys), eine nur bei römischen Dich- tern (Verg. Aen. VII 730. Sil. Ital. III 362. VIII 550. Valer. Flacc. VI 99) erwähnte leichte Wurf- lanze , an deren Schaft ein Riemen befestigt war, und deren der Krieger mehrere führte. Ser- vius (Aen. VII 730) weiss nichts Sicheres über diese Waffe anzugeben; ob der Name barbarisch ist oder mit dem griechischen ciyxv2i's zusammen- hängt, muss unentschieden bleiben. [Droysen.] 40 Akme. 1) "Axil?) nate (var. "A‚413ti , Ptol. VI 7, 6), Stadt an der Westküste Südarabiens, im Lande der Kassaniten, von Sprenger (Geogr. Arab. 45) mit dem Seehafen des Districtes gakam, der gewöhnlich Gäzän heisst, identificiert. [D. H. Müller.] 2) Acme, Sklavin der Kaiserin Iulia (Livia), Joseph. Ant. Jud. XVII 134ff. ; Bell. Jud. I 32, 6. 33, 7. [v. Rohden.] Akmenai (Axiiiiral), Name von Nymphen, 50 die in Olympia einen Altar hatten, Paus. V 15, 6. [Weniicke.1 Akmon ('Axpow). 1) Im Gegensatz zu Hesiod Tlieog. 126f. Sohn der Gaia und Vater des Uranos nach Hesiod im Schol. Simm. bei J acobs Anth. Pal. VII p. 8 (nach B e r g k s unsicherer Vermutung zu Alkman fr. 111 stammt der Vers au der Titanomachie) ; so auch Alkman fr. 111 (Eustath. n. 1154, 25), daher Uranos 'Ax,uoviöns heisst bei Antimachos fr. 85 Kinkel (Plut. Quaest. 60 Rom. 42), Kallhn. fr. 147 (Et. M. 49, 48 ; vgl. dazu Reitz en stein Ined. poet. Gr. frgm. I Rostock 1890 p. 12), und Eros ebenso Anth. Pal. XV 24, 1; vgl. Cornut. 1. Nach anderen ist A. = Aither oder Okeanos (Cramer An. Ox. 75, 12 ; vgl. Bekker Anecd. I 367, 12. Hesych. s. AxporlhO, Name des Uranos selbst aber bei Eustath. 1150 , 59 und Hesych. s. "Axpeor , wo Akmonides 1174 freilich dasselbe Beiwort auch Kronos (Xciecoy cod.) erhält. Und zwar heisst der Himmel &t- imen, mit Rücksicht auf seine cixdparos gri‚cue- (Eustath.). Eine Parallele zu Ziem», = Himmel und = Ambos bietet das Sanskrit und Zend, wo ebenfalls armen deuov) einerseits Ambos, Hammer , Stein, andererseits Himmel bedeutet ; vgl. Curtius Grdz. d. gr. Et.5 131. Preller- Robert Gr. M. I 39, 3. 2) Einer der idaeischen Daktylen (s. d.), s. die Verse der Phoronis im Schol. Apollon. I 1129 (fr. 2 Kinkel), woraus Boeckh Mann. Par. PEp. 11 Z. 22 (freilich nicht völlig sicher) er- änzte. Strab. X 473 (Apollodoros). CIG 2374. ersonification des Ambos, wie auch Ovid. fast. IV 288 einer der Kyklopen Akmonides heisst. Identisch ist mit diesem 76ri; vermutlich der von Nonnos Dionys. XIII 143. XXVIII 213 u. Ö. genannte Korybant. 8) Gefährte des Aineias , Verg. Aen. X 128, nach Servius Sohn des Klytios aus Lyrnessos. 4) Gefährte des Diomedes, wegen Schmähun- gen gegen Aphrodite in einen weissen , schwan- ähnlichen Vogel (vgl. avis Diomedia Plin. X 126) verwandelt. Ovid. met. XIV 484-509. 5) Sohn des Manes , der Hauptgottheit der phrygischen Stämme, Gründer der Stadt Akmonia in Phrygien und Eponymos des Axpävior &Go; am Thermodon (s. Steph. Byz. s. 'Ax4uovla und doiarros neötov) und nach Schol. Il. III 189 Vater des Mygdon, welcher gegen die Amazonen kämpfte. [Hoefer.] 6) Acmon Cotimensis ist ein von Teuffel u. a. gebilligtes Antoschediasma Th. M e n k es bei Isidor. orig. I 39 : has (fabulas aesopias) pri- ntus traditur Alemon Orotoniensis, weil — KotTaion in Phrygien als Geburtsstadt Aesops bezeichnet und die Fabel aus Phrygien (s. A k m o n i a) abgeleitet werde; noch abenteuer- licher W. Hertz berg Babrios (Halle 1846) 125f., nach dem gar ,ein confuses Gerücht von Lokman(!) zu den Ohren des Bischofs von Hispalis gedrungen sein konnte'. Isidors Notizgeht (wohl über Sueton) auf hellenistische Quellen zurück ; es kann kein Zweifel sein , dass in ihr der Pytha- goreer Alkmaion von Kroton gemeint ist (s. d.). S. Cr usins Wochenschr. f. kl. Philologie 1891, Sp. 621 und den Art. Fabel. [Crusius.] Akmonla (Axpowia). 1) Stadt in Phrygia Pacatiana an der Strasse von Dorylaeum nach Philadelphia, 35 Millien nordwestlich von Koty- aion (Cic. p. Flacc. 15. Ptol. V 2, 24. Steph. Byz. ; bei Hierokl. 667 Aedöse und auf der Tab. Peut. Agmonia), nach Plin. V 106 zum Ge- richtssprengel von Apamea gehörig. Jetzt Ahat- koi. Ham i 1ton Research. in Asia min. I 113ff. Franz Fünf Inschr. S. 6ff. R a m s a y Asia Min. 138. 434. Münzen He ad HN 556. Inschriften CIG 3858ff. L e B a s III 749ff. [Hirschfeld.] 2) s. Acmonia. Akinonidee ('xpovihs). 1) Ein Kyklop. Ovid. fast. IV 288 ; bei Vergil. Aen. VIII 425 Pyrakmon. 2) Patronymikon a) des Uranos, Antimachos frg. 35 K. Kallimach. frg. 147 Schn. Hesych. s. J'Axwov; b) des Eros, Simias alae Amor. p. 69 Haeb.; c) Beiname des Charon (?) ; Hesych. S. Akmon Nr. 1. [Snaack.] 1175 'Axoiv perveetv Akola 1176 %Ixen> peeneerv, Zeugnis vom Hörensagen, war nur gestattet, wenn die Person, deren Aus- sage bezeugt werden sollte , verstorben war. Demosth. LVII 4 ; (Demosth.) XLVI 7. XLIV 55. die letzte Stelle ist freilich verdorben. Beispiele: Is. VIII 14. (Demosth.) XLIII 36ff. 42ff. Vgl. Schoemann-Lipsius Att. Proc. 878. [Thalheim.] Akoltes (Aaeoirtis). 1) Nach Ovid (met. III 5821E) Sohn eines armen Fischers aus Maeonien und Steuermann eines Schiffes, auf welches von den Genossen bei einer Landung in Keos ein schlaftrunkener schöner Knabe gebracht ward, den sie mit sich fortführen wollten, obwohl A., einen Gott in ihm erkennend , sich dem wider- setzte. Als sie nun abfuhren und der Knabe erwachte, verlangte er zurückgebracht zu werden, was die Schiffer versprachen, aber nicht zu hal- ten gedachten. Da that plötzlich Dionysos — denn er war der Knabe — seine Macht kund: Weinreben schlangen sich um das Schiff, und der Gott stand da mit Weinreben ums Haupt, den Thyrsos schwingend, Tiger, Luchse und Pan- ther erschienen. und im Wahnsinn sprangen alle Schiffer in Delphine verwandelt ins Meer. So erzählt Dionysos unter der Maske des Akoites das Abenteuer dem Pentheu3. Nennt Ovid den Maeonier A. einen Tyrrhener (696) , so folgt er hierin der alten Sage (Herod. I 94), wonach die Etrusker ein Volk mit den Tyrrhenern und aus Lydien nach Italien gekommen waren ; vgl. H a up t zu 583. Die Sage liegt schon im VII. homerischen Hymnos auf Dionysos vor; in we- sentlicher Übereinstimmung mit Ovid erzählt Hygin (fab. 134), der mit Ovid auf eine gemein- same hellenistische Quelle zurückgeht ; s. C ru- s ius im Philol. N. F. II 193-228. Sonst vgl. noch Apd. III 5, 3. Aglaosth. bei Hyg. Astr. II 17. Serv. Aen. I 67. Myth. Vat. I 122. II 171. Über die verstümmelten Worte Hygin. fab. 135 (Akoites , Vater des Anchises) s. Rob e r t Bild und Lied 194. Bildliche Darstellung auf dem Fries des Lysikratesdenkmals zu Athen, von Ovid in mancherlei Beziehung abweichend , s. Baumeister Denkmäler II 838ff. 2) Euanders Waffenträger und nachher der Gefährte seines Sohnes Pallas. Verg. Aen. XI 30. 85. [Hoefer.] Akola ("Axoia), Stadt am Südufer des kaspi- schen Meeres, östlich vom Flusse Amardos (s. d.), dem jetzigen Sefid-Rüd (d. i. weisser Fluss), im Gebiete der Marder (Amarder). Sie wird von Ptole- maios in dem die Beschreibung Mediens enthalten- den Abschnitt (VI 2, 2) verzeichnet und unter 880 15' Länge und 400 15' Breite gelegt. Be- trachtet man die im Anfang jenes Abschnittes (§ 1 u. 2) aufgeführten Ortibestimmungen, unter denen auch die von A. steht, im Zusammenhang, so wird man keinen Augenblick im Zweifel dar- über sein können , dass dieselben aus den Ent- fernungsangaben eines Periplus berechnet worden sind. Und da kann es sich nur um den Fahrt- bericht des Patrokles handeln , der als praefec- tus classis des Seleukos Nikator und Antiochos Soter (Plin. n. h. VI 58) zwischen 285 und 282 v. Chr. die Küsten des kaspischen Meeres befuhr (s. R oe sler Sitzungs-Ber. Akad. Wien LXXIV 1873, 184 und besonders K. J. Neumann Herm. XIX 184f.) , und dessen Angaben bereits Erato- sthenes seiner Beschreibung des kaspischen Mee- res zu Grunde gelegt hatte (s. B erge r Geogr. Fragm. d. Eratosth. 323ff.). Für den Stadiasmos des Patrokles aber bildete den Ausgangspunkt die Mündung des Amardos (Seftd-Rüd) , der die Wohnsitze der Marder (Amarder) im Westen be- agrenzte (Roesler a. a. 0. 194. S. J. Neumann a. a. 0. 171. 174). Ptolemaios (VI 2 , 2) legt 10 nun die Amardosmündung unter 860 30' Länge und 410 30' Breite ; A. liegt also 10 45' östlicher und 10 15' südlicher als diese. Der Längendiffe- renz zwischen den beiden Punkten entspricht eine Entfernung von 660, 6 Stadien , da die Breite eines Längengrades unter 410 nördl. Br. bei Pto- lemaios, der den Erdumfang zu 180 000 Stadien annahm , 3771/2 Stadien (500 • cos. 410 = 500 • 0, 755), 13/40 also 660, 6 betragen musste. Er- höht man diese Zahl um 1/5, um den Kren- 20 mungen der Uferlinie , die am Südgestade des kaspischen Meeres ganz unbedeutend sind, sowie der von Ptolemaios um mindestens 1/8 zu hoch angesetzten Breitendifferenz Rechnung zu tragen. so erhalten wir rund 800 Stadien = 148 km.) als wahrscheinliche Angabe der Entfernung zwi- schen der Mündung des Amardos und A. , die Ptolemaios in dem von ihm benutzten Periplus vorfand. Zweifelhaft bleibt aber nur , ob die Amardos-Mündung des Ptolemaios identisch ist 30 mit der jetzigen Sefid-Rüdmündung unter 500 11' 44" östl. L. Greenwich und 370 24' 14" nördl. Br. (russische Admiralität) , oder ob nicht die viel stärker hervortretende Lagune (Murdäb) von Änzäli (Enzeli) (490 27' 50" östl. L. Greenwich und 370 28' 45" nördl. Br. nach russischer Ad- miralität), in welche sich ebenfalls Arme des Sefid-Rüd ergiessen, von Patrokles für die eigent- liche Ausmündung des Flusses gehalten worden ist. Je nachdem man sich für die eine oder die 40 andere Alternative entscheidet, gelangt man in Bezug auf die auch nur approximative Lage von A. zu einem völlig abweichenden Resultat. Im ersten Falle erreicht man, längs der Küste tastend, einen Punkt etwa 10-15 km. östlich von der Mündung des Flusses (Abis (bei den Arabern Aethis), der die Grenze zwischen zwei Bezirken der jetzigen Provinz Mäzändärän, Kälärustäq im Westen und Kuear im Osten bildet (s. M e 1 gu- n o f Das südliche Ufer des kaspischen Meeres 50 od. die Nordprovinzen Persiens 211. 213). Im anderen Falle käme man nur bis Khurrendixtd` der Winterhauptstadt des Districtes Tängäbun (K i e p er t: Tündkiibiin), derunmittelbar west- lich von Kälärustäq liegt. Über die Lage von A. lässt sich also nichts Bestimmteres sagen, als dass es an der Küste im westlichen Teile der jetzigen Provinz Mäzändärän gelegen haben muss , der damals zum Gebiete der Marder ge- hörte ; denn diese sassen an der Küste zwischen 60 Sefid-Rüd im Westen und den Hyrkanern im Osten (s. u. Mardoi). An den Namen A. lassen sich einige Vermutungen knüpfen. Im hänischen stehen Namensformen mit anlautendem kurzen ä, als die älteren, neben solchen ohne ä, als den jüngeren, da dort anlautendes kurzes ä im Laufe der Zeit lautgesetzlich abfällt (s. u. Am ardoi und Aparnoi); ausserdem giebt es, was ganz unbe- achtet geblieben ist, ursprüngliche Doppelformen 1177 Akoluthos 'AxAftsoy 1178 mit anlautendem langen d und ohne dasselbe (s. Näheres u. Tponarriv 7= Areaeartivri, iturpdidn). Ganz abgesehen also von der ausserdem noch vorhandenen Möglichkeit einer fehlerhaften Überlieferung muss bei der Erklärung von Na- men, die mit 4 oder d anlauten , erwogen wer- den, ob sie nicht zu solchen ohne d oder d ge- hören. Nun tritt in Mäzändärän in Hunderten von Ortsnamen als zweiter Bestandteil das Wort Mild auf, etwa mit der Bedeutung ‚Stadt' oder ‚Dorf. Auf einer älteren Sprachstufe lautete KY2d höchst wahrscheinlich auf k aus , *Kiikik, und dies ist identisch mit dem sicher aus dem iränischen entlehnten armenischen 1Calake , zag.. Identisch ist auch bis auf den Auslaut das öfters als Ortsname auftretende neupersische freit, das ein Appellativum ist mit der Bedeutung ,Burg' ‚grosses Dorf. aber ist durch Anfügung des Suffixes k(a) aus einem älteren femininen Sub- stantiv *KM gebildet oder, da im hänischen ein heller Vocal häufig an die Stelle eines dunkeln ge- treten ist, hinter k aber ein dunkler Vocal zwei- fellos das Ursprüngliche war, *Kuld, *Koki. Die- ses ist noch im neupersischen Kul, Dorf, • erhal- ten, wo das auslautende ti nicht durch Antritt des Suffixes vor dem regelrechten Abfall bewahrt worden ist. Wenn also auch nach dem oben Bemerkten die Annahme einer Nebenform *dkuld (*ilkold) neben *kuki durchaus zulässig ist, so wird man doch in diesem Falle das A von Akola besser auf ein Missverständnis des ursprünglichen Be- richterstatters zurückführen oder es durch die irrtümliche Übertragung des anlautenden A von 'Apara, das unmittelbar vorhergeht, erklären. Auf alle Fälle aber erscheint es in hohem Grade wahrscheinlich, dass in dem Namen A. ein Appel- lativnm steckt, das zu dem jetzt in Mäzändärän so gebräuchlichen Kdld zu stellen ist. [Andreas.] AkoluthosrAxao-veos), nach Bergk PLG III 8 p. 1097 Verfasser eines von Ma tranga (Anecd. II 571ff.) aus einem Barberinus herausgegebenen Gedichtes ek rit fieomultita cbcoloirOov TOO ypap- parocaii. Bergks Annahme ist von T euffel und Nicolai (III 341) adoptiert, und auch in die ,byzantinische Litteratur-Geschichte' von K. Krumbacher (§ 205, 2 S. 381) übergegangen, obgleich Weil inzwischen unter Zustimmung von B ergk (PLG III 4 362f.) dargethan hatte, dass die Verse vielmehr das Gratulationsgedicht eines Schülers an jenen Grammatiker sind , und dass nach Andeutungen in V. 15ff. 70 der Adressat den wohlbekannten Namen Kd•tovOos trägt, nicht den sonst kaum nachweisbaren 'Axd2oveos (das a ist aus dem Schluss des vorhergehenden Wortes herübergelesen) ; s. Revue critique V (1870) 401f. Der Gratulant rühmt seinen Lehrer auch als Epiker ; der Verstechnik nach steht das Gedicht etwa auf einer Stufe mit Joannes von Gaza (6. Jhdt., vgl. Crusius Comment. Ribbeck. 15, 1. Hanssen Philol. Suppl. V 205f.) : Weil ver- mutet also gewiss mit Recht, dass der angeredete ypappartx& der Epiker Kolluthos von Lykopolis sei. Die Hexameter, die der stilverwandte Joan- nes den Anakreonteen seines Epibaterios voran- schickt (p. 342B.), zeigen nonnische Technik, wie die des Kolluthos. S t u de mund und mit ihm Hanssen schreiben das in Frage stehende Ge- dicht dem Georgios Grammatikos zu , dem die vorhergehenden angehören , s. Ha n s s en Philol. Suppl. V 205f. [Crusius.] Akonal rAx•rivat), Stadt und Hafen in Bithy- nien am Pontos Euxeinos, nahe, anscheinend öst- lich von Herakleia (Plin. VI 4. Steph. Byz. Athen. III 85 b. Schol. Nik. Alex. 41 ; bei Enstath. zu Dionys. Perieg. 791 ist der Name ausgefallen) ' • die Alten bringen den Namen mit dem der Schleif- 10 steine oder der Pflanze Akonit zusammen. [Hirschfeld.] Akonites rAxdwire0, ein rohes Bergvolk Sar- diniens bei Strab. V 225.[ Hülsen.] d. h. divev dycbros . . . eo'are im& Noriaaal9at (Suhl.), von Athleten gesagt , denen der Siegeskranz zu teil wird, ohne dass sie einen Kampf bestanden haben. Dieser Fall konnte eintreten, wenn der Antagonist vom Kampfe zu- rücktrat ; dies geschah das erstemal 01. 75 : der 20 vom Faustkampf ermüdete Theagenes wagte nicht, den Agon im Pankration aufzunehmen , worauf seinem Gegner , dem Mantineer Dromeus, der Sieg (1. zugesprochen ward (Paus. VI 11, 4). Zur Zeit des peloponnesischen Krieges siegte der Pankratiast Dorieus von Rhodos' des Diagoras Sohn, d. im Faustkampf an den Pythien (Paus. VI 4, 1), vielleicht weil seine Antagonisten seine Überlegenheit scheuten ; vgl. die Inschrift seiner Statuenbasis Arch. Ztg. XXXV 189 und dazu 30 F o u c a r t Bull. hell. XI 289ff. Einen Dioxippos (Zeit Alexanders d. Gr.) , der im olympischen Pankration citra pulveris iactum gesiegt hatte, malte Alkiinachos (Plin. XXXV 138). Vgl. auch das Siegerepigramm Bull. hell. VI 447: ixgäret; ciyaxei. Ein Sieg d. konnte auch zuerkannt wer- den, wenn der angemeldete Gegner gar nicht oder zu spät erschien, wovon Paus. V 21, 14 ein Bei- spiel aus 01. 218 erzählt. Ähnliche Fälle mögen öfter sich ereignet haben ; vgl. Xenoph. Ages. VI 40 3. Hor. epist. I 1, 51 duleis sirre pulvere palmae. Das Wort ä. wird dann in übertragener Bedeu- tung von dpaznri und dvaleyri verwendet. Vgl. K rause Olympia 153ff. [Reisch.] 'Axeryirop, auch dxdrirog. (Hedyl. Anth. Pal. XI 123) , aconitum, ist eine von verschiedenen alten Autoren in durchaus verschiedenem Sinne gebrauchte Bezeichnung für eine giftige Pflanze, weshalb grösste Vorsicht in der Interpretation der diesbezüglichen antiken Stellen am Platze 50 ist. Aus den von einander vielfach abweichen- den Pflanzenbeschreibungen scheint soviel her- vorzugehen , dass hauptsächlich zwei Pflanzen- gattungen unter 'A. verstanden wurden : a) Aco- nitum napellus L., Eisenhut, Sturmhut, Mönchs- kappe — so genannt wegen des heim- bezw. kap- penförmigen Aussehens des oberen Blütenkelch- blattes — Giftheil , Venuswagen , Wolfswurz, Pflanzengattung aus der Familie der Ranuncu- laceen ; sie hat glänzende , tief fünfteilige Blät- 60 ter, blüht in ährenförmigen , aufrechten Rispen, die blaue,gespornte Blumen tragen, und enthält ein sehr giftiges Alkoloid , das Aconitin , vgl. L e u n i s Synops. 2. Teil 3 2. Bd. § 592 , 20. Die Wirkungen einer Aconitinvergiftung auf die einzelnen Körperteile schildert Schol. Nie. Alex. 13. Scribon. Larg. comp. med. 188. b) Doro- nimm pardalianches L. , gemeine Gemswurz, eine gleichfalls. doch weit minder giftige (vgl.. Ga- 1179 'Axdvizov len. XI 820) Pflanzengattung aus der Familie der Compositen , besteht aus perennierenden Kräutern mit knolligem Wurzelstock und schlan- ken Stengeln. Die Grundblätter sind langge- stielt , desgleichen die Blütenkörbchen , die Strahl- und Scheibenblüten sind goldgelb. L e u- n i s a. a. 0. § 694, 51. Diese beiden von einan- der ganz verschiedenen Pflanzen wurden von den alten Botanikern fast durchgehends verwechselt oder doch nicht scharf genug auseinandergehal- 1 ten , ganz zu schweigen von der grossen Zahl derjenigen , die mit dem Worte 'A. eine klare Vorstellung überhaupt nicht verbanden (vgl. L en z Bot. d. alten Gr. u. R. 609) , sondern das Wort als Collectivnamen anwandten , um irgend ein giftiges Kraut anzudeuten ; so sind aconita bei Dichtern oft einfach "Giftkräuter" (z. B. Verg. Georg. II 152) oder „Gifttränke" (z. B. Ov. met. I 147. luven. sat. I 158. X 25). Theophrast (h. pl. IX 16, 4ff.) beschreibt die von ihm A. genannte Pflanze folgendermassen : Das 'A. wächst teils auf Kreta, teils auf Zakynth, das meiste und beste aber bei Heraclea in Pon- tus. Es hat ein cichorienartiges Blatt. Die Wurzel ist an Gestalt und Farbe einer Nuss gleich. In ihr steckt die Giftkraft , während Blatt und Frucht unschädlich sind. Das Kraut ist niedrig und dem Getreide ähnlich , aber der Same steht nicht in Ähren. Es wächst überall, vorzüglich aber auf felsigem Boden und wird weder von Schafen noch von anderem Vieh ge- fressen. Zu seiner Wirksamkeit fordert es eine besondere Zubereitung, die nur wenige verstehen. Mit Wein oder Honigwasser eingenommen , er- regt es keine Empfindung. Aber es kann so zu- bereitet werden , dass es den Tod in ganz be- stimmter Zeit verursacht : in 2, 3, 6 Monaten, in einem Jahr, ja in 2 Jahren. Ein eigentliches Gegengift ist noch nicht gefunden, doch suchen die Eingeborenen dem Erkrankten mit Wein und Honig zu helfen (vgl. Galen. XIV 139. XII 269). Das A. ist unwirksam, wenn man die Anwendung nicht versteht (§ 7). Dass diese Beschreibung zu unserem "Eisenhut" nicht passt , ist ohne weiteres einleuchtend (vgL F r a a s Synops. p1. fl. cl. 212. Billerbeck Flora dass. 218 , doch in- consequent, vgl. 141). Denn erstlich ist Aconi- tum napellus L. weder auf Kreta (doch vgl. Lu- can. IV 322), noch auf Zakynth (Zante) wieder gesehen worden , zweitens ist die Wirkung des , Sturmhutes sicher im Gegensatz zu der unsiche- ren Wirkung der Theophrastschen Pflanze, drit- tens hat die Wurzel auch nicht die Gestalt einer Nuss (xcet,g, xaebcp , wofür freilich Wimmer xctoMt „Spülenkrebs" conjicierte ; doch auch so bleiben noch Rätsel genug übrig). überhaupt aber ist es sehr wahrscheinlich, dass Theophrasts Beschreibung nicht aus eigener Anschauung ent- stand, sondern aus Vermengung und Zusammen- schweissung verschiedener ihm vorliegender Quel- lenangaben, die sich aber auf ganz verschiedene Giftpflanzen bezogen und nur den Namen 'A.ge- meinsam hatten , wodurch sich die unplastische Schilderung am besten erklärt. Dass, wie F raas will, Theophrasts Pflanze als Doronicum parda- lianches L. (neugr. axoplat, in einer Höhe von 2500-3000' allenthalben in Griechenland, auch in der unteren Tannenregion eine gleichfalls 'Axöverov 1180 dortselbst weit verbreitete Species ist Doronicum Caucasicum M. B.) zu deuten sei, ist möglich, aber auch nicht mit Sicherheit zu erweisen. Bei Dioskorides (ähnlich bei Galen. XI 820) zeit sich wenigstens eine sichere Spur von Unterscheidung: er spricht IV 77 von einem äxdviror, dagegen IV 78 von einem ireeor dxdvirov. Letzteres bezieht sich wahrscheinlich auf den „Sturmhut" , vgl. Frass Synops. pl. fl. cl. 134. Dioskorides beschreibt (IV 78) die Blätter als denen der Platane ähnlich, blos tiefer eingeschnitten, dabei viel kleiner und dunkler gefärbt. Der Stamm ist kahl , ähnlich wie beim Farrnkraut , ellenhoch und höher, der Samen sitzt in länglichen Schoten. Die Wur- zeln sind schwarz und gleichen den faserigen Teilen der Seekrebse. Die Pflanze hiess auch xvroxrdvor oder ivxoxrdrov , weil sie , in rohe Fleischstücke gesteckt , dazu diente , Wölfe und sonstige Raubtiere zu vergiften. Dagegen dürfte ■ das , was Dioskorides IV 77 :repi dxortrov sagt, einigermassen zu Doronicum pardalianches passen. dessen Wurzeln, in grösseren Mengen genossen, bei vielen Tieren — bezüglich der Hunde und Wölfe ist der Beweis erbracht, vgl. Diosc. ed. S p r e n- g e 1 II S. 608 — tödlich wirken. Die Be- schreibung der Pflanze lautet : "Sie hat 3 oder 4 Blätter, welche denen der Saubrotpflanze (Erd- scheibe, cyclamen Europaeum L.) oder der Gurke ähnlich , aber kleiner und etwas rauh sind (vgl. Plin. XXVII 9). Der Stengel ist eine Spanne lang. Die Wurzel hat Ähnlichkeit mit dem Schwanze eines Skorpions und glänzt alabaster- artig. Die Wirkung dieser Wurzel auf die Skor- pione ist so heftig, dass diese erstarren, so wie sie von ihr berührt werden. Nähert man sich den Erstarrten aber mit Helleboros (Nieswurz), so werden sie wieder munter (vgl. Plin. XXVII 6). Das c't. tötet Panther (vgl. Plin. VIII 99. Xen. Cyneg. XI 2), Schweine, Wölfe und über- ) haupt alle Gattungen von Tieren , wenn es in Fleischstücke gesteckt wird, die zum Frasse hingeworfen werden. Die Pflanze heisst auch sraelialtayx4. (vgl. Plin. XX 50), xcimuoeov (doch hat Hippokrates II 133 K. , der xcitigoeoy als küh- lendes Mittel anführt, darunter vielleicht Schier- lingssaft, X6YrtOY verstanden), ihivedvoy, !Ivo- xrdyov oder /9.9e0;pdrov (vgl. Plin. XXVII 7. 9. 10)." Die Beschreibung des Plinius stimmt nament- lich in den z 6-9 auffallend zu der des Dios- ) korides (IV 47b7), während die 4. 5. 10 mit mehr Wahrscheinlichkeit auf den Sturmhut zu beziehen sind, nicht auf die Gemswurz , so dass wir mit Bestimmtheit annehmen können , dass Plinius die beiden verschiedenen Pflanzen ver- mengt und irrtümlich zu einer Darstellung zu- sammengezogen hat. Denn wenn er gleich von vornherein betont (§ 4) , das aconiturn sei von allen Giften, das am schnellsten wirkende, so ge- nügt diese eine Thatsache, nm hier an Doroni- ) cum nicht zu denken. Aconit war das Gift, mit dem, wie der Ankläger M. Caecilius behauptete, Calpurnius Bestia seine schlafenden Frauen mühe- los umgebracht hatte. Allerdings wäre es wün- schenswert, dass die Beschreibung des Theophrast mit der des Dioskorides (IV 77), sowie des Pli- nius in den mit Wahrscheinlichkeit auf das Do- ronicum zu beziehenden Paragraphen wesentlich mehr übereinstimmte , als es der Fall ist , was 1181 'Axgvtrov 'Axirrirov 1182 einige Gelehrte bewog , die Ausfüllung dieser Kluft auf dem Wege der Conjecturalkritik an- zustreben , vgl. Theophr. ed. Schneider III p. 805. Doch ist dieses Mittel entschieden un- zureichend. Es ist ferner nicht unmöglich, dass die Benennungen medaltayxis („Pantherwürger") und ähnliche doch vielleicht ursprünglich auf Aconitum napellus gingen . welches jedenfalls geeignet ist, die Tiere in viel kürzerer Zeit ab- zuwürgen , als Doronicum , dass diese Namen 1 aber später, d. h. in den meisten uns erhaltenen Quellen , irrtümlich zu Beschreibungen gesetzt wurden, die gar nichts mit Aconitum napellus zu thun haben. Bei Nikander (Alex. 36-42) erschei- nen die Ausdrücke isvourdror, zaeflaluinik, #1v- cpdror (zur Sache vgl. SchoL Nic. Alex. 41. Plin. XXVII 4. 9) , ;edlesago', oder xcippopor(nach dem Schol. a. 0. = xcueq3 1,449 civateo0v• anders Plins 9: nach ihm so genannt von der Ähn- lichkeit der Wurzel mit einem Seekrebs oder £4 Hummer, «mirnanu) als Synonyma für echtes d. Nach dem Glauben der Alten war übrigens Menschenkot ein wirksames Gegenmittel gegen die entsetzlichen Folgen des Genusses des d. Das wussten angeblich auch die Panther , und nur dann frassen sie notgedrungen d. , wenn sie in unmittelbarer Nähe gleichzeitig Menschenkot bemerkten. Nun übten aber die Hirten den Schlauen Streich , den Menschenkot an einem Faden festzubinden und diesen über einen Baum-1 ast hinwegzuziehen, so dass der Kot etwa 1 m. über dem Erdboden frei in der Luft schwebte. Hatte nun der Panther das d. gefressen und wollte sich an den Genuss des Kotes machen, so zogen die Hirten den Faden schnell an, so dass der Kot in die Höhe fuhr. Nun sprang der ge- täuschte Panther , ohne aber seinen Zweck zu erreichen, in einem fort aus Leibeskräften so lange in die Höhe, bis er ermattet und vergiftet zusammenbrach. Aristot. h. a. IX 6. SchoL Nic.4 Alex. 13. 38. Plin. n. h. XXVII 7. Aconitum napellus (= „Rübchen" , von den rübenförmigen Knollen, welche die Wurzel bilden), welches gegenwärtig in den Gebirgen Sachsens, Schlesiens Thüringens , ferner im Schwarzwald und in den Vogesen, namentlich aber bis zu den Rändern des ewigen Schnees in den Alpen - an Gebirgsbächen und in der Nähe der Senn- bütten - wächst, scheint im alten Griechenland nicht bekannt gewesen zu sein , wohl aber in Italien (vgl. Serv. Georg. II 152), wo sein häufi- ges Vorkommen auf den vestinischen Bergen von Dioskorides (IV 78) ausdrücklich bezeugt wird (ital. aeonik oder napello). Für ganz besonders reich an giftigen Kräutern galten indes im Alter- tum die Küstenlandschaften des schwarzen Meeres, in erster Linie Bithynien Pontus (vgl. Die r- bach Flora mythoL 196) und Kolchis. Das d. sollte aus dem Geifer des lichtscheuen , wider- Mrebenden Höllenhundes Kerberos entstanden 'fein (nach Auson. idyll. XII de histor. 10 aus dem Blute des Promethens), als ihn Herakles mit Gewalt aus der Unterwelt heraufzerrte. Ov. met. VII 408-419. Plin. n. h. XXVII 4. Schol. Nic. Alex. 13. Schol. Apoll. Rhod. II 354. Serv. Georg. II 152. Dionys. Perieg. 788ff. Pompon. Mela I 108. Murr Pflanzenwelt i. d. gnech. 24(ythol. 219. Der Eingang zur Unterwelt be- fand sich aber in der Nähe von Heraclea Pon- tica. Plin. a. a. 0. Hiermit stimmt überein, dass gerade von der Landschaft Herakleotis der Reich- tum an d. ausdrücklich hervorgehoben wird. Strab. XII 543. Vermutlich gab letzterer über- haupt erst die Veranlassung zur Entstehung jener Sage über den Ursprung der Pflanze. Der Name d. wurde verschieden abgeleitet. Theophrast (h. pl. IX 16, 4) meint, die Pflanze habe ihren Namen von Akonai (Acone), einem unfern Hera- clea Pontica gelegenen hügeligen Hafenflecken im Gebiete der Mariandynen. Ebenso Theopomp bei Athen. III 85 b (FHG I 311). Antigon. histor. mirab. CXIX (131) - an beiden Stellen auch die interessante Mitteilung, dass die Einwohner von Herakleotis unter der schreckenvollen Regie- rung des Tyrannen Klearchos (Agatharchos), be- vor sie die Strasse betraten , erst ein Raute- decoct zu trinken pflegten , um , falls sie plötz- lich ergriffen und zum Tode durch d. verurteilt würden , trotzdem am Leben zu bleiben : das ziyavor sollte nämlich angeblich die Wirkung des (I. aufheben. Solin. 43. Plin. n. h. VI 4. Nic. Alex. 41. Etym. Gud. Steph. Byz. s. 'Axdra‘. Nach andern kommt it. von &Alb „weil es den Tod so sicher und schnell bewirke, wie der Schleifstein die Schürfung des Eisens (!)." Plin. n. h. XXVII 10. Serv. Georg. II 152. Schol. Nic. Alex. 41. Andererseits spielte man ■ mit den Begriffen eos = caus (eautes, vgl. Auson. idyll. XII de histor. 11), und Plinius (a. 0.) meint geradezu, der Name d. stamme wohl daher, dass die Pflanze in nudis eautibus (vgl. Ov. met. VII 418) wachse , quas aconas nominaent. Der Zu- satz nuilo iuxta ne pulvere quidem nutriente weist aber hinwiederum auf eine Herleitung von (eig. „ohne Staub") , vgl. Diog. Laert. V 8. Letzterer Ausdruck war der Palaestra ent- lehnt und bedeutet auch „kampflos , mühelos". ■ Davon findet sich d. kühnlich abgeleitet im Etym. M. p. 46, „weil das Gift jeden, der es trinke, mühe- los besiege und zu Boden strecke.' In der Nähe des portus Arone, veneno aronito dirus (Plin. VI 4) befand sich auch die acheru- sische Höhle. Hiermit übereinstimmend sagt Nikander (Alex. 13), das d. wachse auf den 'Axt- ewies; dxt9at, also am bithynischen Acheron, wo sich der gähnende Schlund befinden sollte , der zur Unterwelt hinabführte ; hierzu passt die An- 1 gebe des Schol. z. d. St. : 'Axiecor ök fforayfk ;r T Horrixfj . . . xai d Ad(pe Axdri- Tos Urnat. Aber auch nördlich und östlich vom schwarzen Meere sollte d. wachsen. Im Skythen- lande hatte es Medea gepflückt (0v. met. VII 407), und im kolchischen Zaubergarten ihrer Be- schützerin Hekate war es ein wichtiger Bestand- teil. Orph. Argon. 925. Als Tochter der Nacht (Bacchyl. b. SchoL Apoll. Rh. III 467) und Erfinderin vieler giftiger Wurzeln und Arzneien ) (Schol. Apoll. Rhod. III 200. Roscher Lex. I. 1894 54ff.) führte Hekate auch den Gebrauch des it. ein. Diod. IV 45. Möglich ist , dass, wie Di erb ach (Flora mythol. 197) meint, Aco- nitum Camarum L. für die Giftpflanze der Hekate zu halten ist, dessen Vorkommen wenigstens für die Gegend des Kaukasos - wo übrigens auch Aconitam anthora L. ( Blüten gelb oder weissgelb) wächst • vgl. Boissie r Flor. orient. I 95 - 1183 Akontos Akontion 1184 durch Marschall von Bieberstein bezeugt ist. Eine septische Wirkung wurde den Wurzeln beider Pflanzen (Aconitum und Doronicum) zu- geschrieben (Gal. XI 756. 820. Theophr. h. pl. IX 16 , 5) , während Doronicum auch zu den keine Schmerzen verursachenden Augenheilmitteln zählte. Diosc. IV 77. Zahlreiche Gegenmittel gegen das Gift des d. bei Plinius, z. B. XX 50. 182. XXII 18. XXIII 43. 92. 135. XXV 163. XXVLII 161. XXIX 103. 105. XXXII 31. [Wagler. Akontes CAN6vTric), einer der Söhne des Ly- kaon , Apollod. HI 8, 1; sonst Akontios (Steph. Byz. s. Audruov). [Tümpel.] Akontens. 1) Gefährte des Perseus , der ohne dessen Zuthun durch den Anblick des Gor- goneion versteinert wird, Ovid. met. V 200f. 2) Ein Latiner, der im Kampf gegen die Troja- ner und Etrusker von Tyrrhenus getötet wird, Verg. A en. XI 612f. [0. Rossbach.] Akontion. 1) n 'Axtheim, nannten die Boioter nach seiner Form den langen schmalen Bererticken, der im Westen mit dem Elyphanteion- gebirge zusammenhängt und auf seinem östlich- sten Vorsprunge die Akropolis der am Abhange bis in die Ebene sich herabziehenden Stadt Orchomenos trug. Strab. IX 416. Plut. Sulla 17. 19. Schol. Dem. XIX 148. Denselben Na- men führten nach Steph. Byz. zwei Städte, eine in Arkadien (im Gebiete der Parrhasier, seit der Gründung von Megalopolis verlassen. Paus. VIII 27, 4) und eine auf der Insel Euboia. [Hirschfeld.] 2.1 'Audrum', der Wurfspeer; brachylogisch : der Speerwurf, eine Übung der yvpvixoi dyierras. In der heroischen Zeit war das Schleudern der Lanze (ödpv, ryxos; vgl. Art. Axovrterral), die im Krieg und bei der Jagd die Hauptwaffe ist, auch in den friedlichen Wettkämpfen eine gern geübte Kampfart (II. XXIII 637. 887ff. II 774; Od. VIII 229). In historischer Zeit ist das d. in den grossen Agonen blos als Teil des Pent- athlon (s. d.) zugelassen. Nur bei kleineren Agonen, insbesondere bei den Agonen der Ephe- ben, findet es sich als selbständige Kampfart, so in Kore.sos auf Keos CIG 2360 (D i t t e n b e r g er Syll. 348, 27), wo dem besten Speerwerfer drei Lanzen und eine xeeixeq‚alaia, dem zweitbesten drei Lanzen, dem emovuoriis rat eine Portion Fleisch als Preis ausgesetzt ist, in Sestos (taxosetayoi), D i t t e n b e r g e r Syll. 246, 83), ferner in Trolles (cixornalq) und Samos (D i t t e n- be r ger Syll. 395. 396. Bull. hell. V 482) und an den athenischen Theseen (seit der ersten Hälfte des 2. Jhdts. v. Chr. CIA II 445f. , vgl. D u m on t Essai sur l'dphebie attique I 189f.) ; vgl. die fragmentierte Votivinschrift in Oropos 'Er hu. dcx. 1892 , 56 (&7t 3ovs dxolseecov), ferner die Inschrift von Larisa , Miller Mem. de l'acad. d. inscr. XXVII 2, 47 Z. 40: axoncp ae4"(.43v. Miss- verständlich ist die Notiz bei Euseb. Chronic. I p. 206 Schöne 01. 118 über einen Sieger im Pankration und d. Nach dem Ausweis der Va- senbilder (Gerhard AVB IV 270. 293 u. ö.) be- dienten sich die Epheben , welche in späterer Zeit durch besondere timenord (Plat. Theag. 126B) unterrichtet wurden , bei ihren Übungen verschiedener Wurfgeschosse , sowohl einfacher Stäbe (Gere), als wirklicher mit Spitzen ver- sehener Speere (vgl. Antiph. II 2 , 3). Dage- gen hat das d. , das in dem kunstmässig ans- gebildeten Pentathlon zur Anwendung kommt, eine fest bestimmte Gestalt , über die uns das Graffito eines jetzt in Berlin befindlichen Dis- kos (F ri e de r i chs Kleinere Kunst u. Industrie 1273. Pi n d er Fünfkampf Taf. B) - ein ähnlicher im Brit. Mus. (Gaz. archdol. I 1875 T. 35) - 10 und zwei panathenaeische Vasen in Leiden (Arch. Ztg. XXXIX Taf. IX 1) und London(G erhard Etrusk. und campan. Vasenb. Taf. A 5 u. 6. Journ. of hell. stud. I Taf. VIII) sowie einige litterarische Notizen Aufschluss geben. Demnach war diesen d. - clucm, heisst der Pentathlonspeer in dem be- kannten Pentameter des Simonides , Getryros in dem Merkvers Schol. Plat. Anterast. 185 E - ein leichter Speer (Luk. Anach. 32. Tac. dial. 10) von etwas geringerer Länge als der Kriegsspeer 20 - daher wird es auch daoropt6; (-äs) genannt, Poll. III 151. X 64. Etym. M. Hesych. SchoL Pind. Isthm. I 22 - und hatte eine lange feine Spitze (von einer Tötung aus Versehen durch das d. im Pentathlon erzählt Plut. Per. 86 ; vgl. Antiph. II 2, 3). In der Mitte des Schaftes war eine aus Leder gefertigte Schleife (clyxhiti, Phi- lostr. Gymn. 31. K ö chl PhiloL Versamml. 1869, 226ff. Daremberg et Saglio I 2261'. angebracht, in welche man zwei Finger (gewöhn- 30 lieh den zweiten und dritten) steckte , um so dem Speer eine rotierende Bewegung und da- durch dem Wurfe grössere Sicherheit und stär- keren Schwung zu geben. Das d. konnte sowohl im Weitwurf (Od. VIII 229. Luk. Anach. 2?. Hor. carm. I 8, 12 ; wohl auch bei Pind. Pyth. I 42) als im Zielwurf (so vielleicht Pind. OL XI 71. XLCI 93 ; Nem. IX 55) geschleudert werden. Beim d. des Pentathlon haben die neueren Er- klärer meist Zielwurf , der der kriegsmässigen 40 Verwendung des Speeres entspricht, angenommen, da die Kraft im Weitschleudern schon durch den Diskoswurf geprüft werde ; doch ist die Inter- pretation der grundlegenden (oben angeführten) Pindarstellen noch durchaus strittig. Am wahr- scheinlichsten ist wohl an eine Combination von Ziel- und Weitwurf zu denken in der Weise, dass man in einer bestimmten , genau bezeichneten Richtung möglichst weit werfen musste. Man warf wohl in der Regel dreimal. 50 Über die Beschaffenheit des Zieles beim Ziel- wurf erhalten wir keine Auskunft; entweder bestand es in einer hölzernen Säule (Sa. ItaL XVI 568ff.) oder einem Schild, oder aber es war auf dem ge- lockerten Boden ein Kreis gezeichnet, innerhalb dessen die d. mit ihren Spitzen sich einbohren soll- ten. Bei dem Wurfe war ein Anlauf üblich oder gestattet, natürlich nicht über die Abwurfsmarke (tkm) hinaus (Pind. Nem. VII 71) ; im Laufe ist der Akontist auf dem Berliner Diskos dargestellt; 60 er holt mit dem Speere rückwärts aus in der Rich- tung von unten nach oben, bereitet sich also zum Bogenwurf vor, indem er den Kopf nach der Hand zurückwendet, eine Bewegung, die den Zielwurf nicht ausschliesst ähnlich bewegt ist die ent- sprechende Figur des Londoner Diskos. Häu- figer als der Bogenwurf, den auch eine Schale des Louvre (5 ch reib er Kulturhist. Bilderati. Taf. XX 11, 8. Daremberg et Saglio Fig. 252) ver- 1185 Akontios anschaulicht, ist der ,Kernwurf', wobei der Speer wagerecht über der rechten Schulter in Gesichts- höhe gehalten wird (vgL das archaische Relief Frie cis ri chs-W o lt ers Berliner Gipsabgüsse 119. C o n z e Attische Grabreliefs I Tf. VI, die beiden panath. Vasen und De Witte Antiq. de l'hiStel Lambert Taf. 24) ; dabei wird regelmässig das linke Bein emporgezogen. Vgl. Krause Gym- nastik n. Agonistik I 465ff. Pinder Fünfkampf der Hellenen 112f. Gras berger Erziehung u.10 Unterricht I 327f. III 168f. 239. P. G a rdn er Journal of hell. stud. I 213. Holwerda Arch. Ztg. XXXIX 215. Blümner bei Baumeister D. d. kl. A. M 2088. Fed de Über den Fünfkampf der Hellenen (Leipzig 1889) 56ff. Girard L'Mu- cation athenienne 203ff. Faber Philol. L 470f. Der cbtoprtomk wurde auch vom Pferde herab geübt ; dem d tanov exorriZovri sind an den Panathenaeen zwei (übrigens sehr geringfügige) Preise ausgesetzt, CIA II 965 Z. 68f. (um d. J. 20 400). Auch an den Theseen ist diese Art von Wettkampf üblich, vgl. CIA II 444 Z. 90. 446 Z. 95; vgl. auch Tacapripot. Xenophon legt in seinen hippischen Schriften (de re eck. XII 13; Hipp. I 6. 21 u. 0.) besonderes Gewicht auf die Übung des Speerwurfes bei den Reitern. Auch Plato Leg. VIII 834 d schlägt für Kreta einen Wettkampf der berittenen &gornoral vor. An Speerwurf ist wohl auch in der von Miller veröffentlichten Inschrift von Larisa (s. o.) zu 30 denken, wo Z. 42 ein Sieger axonep Lexicew ver- zeichnet ist. Vermutlich bestand das d. der Reiter darin , dass während des Rittes der Speer nach einem Ziele, etwa nach einem Schilde, geschleu- dert werden musste , wie dies ein Vasenbild bei n Peintures des vases I 45 veranschaulicht, das W elck er Alte Denkm. III 512f. (Taf. 35, 2) auf den argivischen Schildagon bezogen hat. Vgl. auch das Wandgemälde in einem Grabe von Chiusi Monum. d. Inst. V 15. [Reisch.] 40 Akonti«. 1) Geliebter und späterer Ge- mahl der Kpdippe (s. d.). [Wentzel.] 2) L. Ranius Acontins Optatus s. Optatus. [Seeck.] Akontisnia, ein Platz und Pass im Küsten- lande von Makedonien , nahe der thrakischen Grenze , 9 Millien östlich vom heutigen Kavala (Nea i i lia), Itin. Anton. 321. 331. Amman. XXVII 4. : . ' VI 7. Hierokl. 640. Im Itin. Hieros. 603 Herkontrotna. Tafel De via Egnat. 13 , aber 50 vgl. L eake N. Greece III 180. [Hirschfeld.] 'Aucrectoral. Die Verwendung des leichteren Wurfspeeres im Kampfe ist den Griechen ur- sprünglich fremd ; noch zur Zeit des peloponnesi- schen Krieges und noch später sind es die grie- chischen Stämme des Nordens, Akarnanen, Thes- saler, Aitoler , Lokrer, oder die nordischen Bar- baren , vor allen die Thraker, welche als Akon- tisten berühmt, gefürchtet und gesucht sind (Thuk. VII 31. IV 150. III 94. 95. Xen. hell. 6(:) IV 1. 17). In den griechischen Heeren bis zur Schlacht bei Mantineia sind diese Leichtbewaff- neten, deren Bewaffnung Iphikrates seinen Söldnern gab, stets geworbene Scharen, erst in dem Heere Iasons von Pherae bilden sie, die Aufgebote der unterthänigen Landschaften, neben dem schwer- bewaffneten Fussvolke einen festen Bestandteil des Heeres; ihre Bewaffnung bestand, wie thes- Panly-Wtasows Akra 1186 salische Münzen zeigen, in einem leichten Schilde, einem langen Schwert und mehreren Lanzen. Xenophon (xepi lax. 12, 13) empfiehlt die Ein- führung des Akontion bei der attischen Bürger- reiterei ; es scheinen bei jeder Phyle derselben einige Akontisten gewesen zu sein. Unter dem Lehrpersonal der attischen Epheben wird ein dxorrtaris aufgeführt (Aristot. A•19. not. 42. Dittenberger De ephebia Attica 34, 54). Vgl. Art. 'Axdvriov. [Droysen.] Akoraba oder Akoraka (Ptol. V 15, 17, iden- tisch mit Oceariba Not. Dign. Or. XXXIII 17 und Ocearaba Tab. Peut.), nach Ptolemaios Ort der Landschaft Chalybonitis in Koilesyrien, Station an der römischen Heerstrasse von Apamea nach Palmyra ; vielleicht identisch mit dem heutigen Ruinenort e Otä'rib (Mo ritz Abh. Akad. Berl. 1889, 7). [Benzinger.] Akoris (Axoels). 1) Stadt Mittelägyptens im kynopolitischen Nomos auf der Ostseite des Nils (Ptol. IV 5 , 59. Tab. Peut. Geogr. Rav. 123, 7), dessen Ruinen man zu Tehne-et-tahuna zwischen dem Gebet et-ILy und Minye wieder- zuerkennen glaubt (Jom ard Descr. de l'Eg. IV 372ff. H. Brugsch Reiseberichte 87 ; Geogra- phie d. alt. Äg. I 226), wofür jedoch, wie Lep- sins (Briefe 94) bemerkt, die Inschriften CIG 4703 c. d den vermeintlichen Beweis nicht liefern. [Pietschmann.]