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§10 Bearbeiten

Schlagwort:"Wait on the Lord"

„Harre auf den Herrn!" sagt er „Sei getrost und unverzagt, und harte auf den Herrn.“[3] Harre nur im Glauben und in Geduld, so wird er gewiß zu deiner Errettung erscheinen.

§11 Bearbeiten

Schlagwort: Innere Vorbereitung

O! möchten doch Alle, die den Namen Gottes bekennen, auf diese Weise harren, und es nicht wagen, sich zu seiner Verehrung zu erheben, ohne feinen göttlichen Einfluß in ihren Herzen zu fühlen! Dann. würden sie die Anregungen das Erheben seines Geistes zu ihrer Hülfe, Zubereitung und Heiligung in ihrem Innern erfahren.

§13 Bearbeiten

Schlagwort: Besitz

Die sinnliche Welt betrachtet und beurtheilt Alles nur nach sinnlichen Begriffen; und nur zu Viele, die für erleuchtet gehalten seyn wollen, sind geneigt, den Fügungen der Vorsehung falsche Namen zu geben. So, pflegen sie, zum Beispiele, Trübsale Gerichte, und Prüfungen, die köstlicher als das so sehr geliebte Gold sind, Unglück zu nennen, indem sie, im Gegentheile, den Beförderungen der Welt den Namen: Ehre, und dem Besitze ihrer Güter, den der Glückseligkeit beilegen; da diese doch, wenn sie es auch in einen Falle seyn mögen, in hundert andern, - wie sehr zu befürchten ist, – von Gott als Gerichte, wenigstens als Prüfungen, für ihre Besitzer, zugelassen werden. Es ist daher schwer zu entscheiden, was der Mensch behalten, verwerfen oder begehren soll; eine Aufgabe, die nur Gott seiner Seele auflösen kann, Denn da Gott unsere Bedürfnisse besser kennt, als wir sie selbst einsehen, so kann er auch besser uns, als wir ihm, sagen, was wir nöthig haben.


§14 Bearbeiten

Schlagwort: Glaube

Doch ist dieses Alles zu einer vollkommnen evangelischen Anbetung Gottes noch nicht hinreichend, wenn nicht auch das vierte Erforderniß dabei ist, nämlich: der Glaube; der wahre köstliche Glaube der Auserwählten Gottes, der das Herz reinigt, die Welt überwindet und der Sieg der Gläubigen ist. Dieser muß das Gebet beleben, und es durchdringend machen, [...] Dieser Glaube ist von der größten Wichtigkeit und Nothwendigkeit für uns, wenn wir wünschen, daß unser Gebet Annahme bei Gott finden möge; wiewohl auch er nicht in unserer Macht stehel, sondern Gottes Gabe ist, von dem wir ihn empfangen müssen.

§16 Bearbeiten

Schlagwort: Ausreden

[...] Hierauf werden Andere erwiedern, es sei unmöglich, einen solchen Glauben zu haben.; denn die Ungläubigen möchten gern ihren Mangel an Glauben damit entschuldigen, daß sie es für unmöglich halten, ihn zu besitzen. Allein Christus widerlegt diese Einwendung vollkommen in seiner Antwort, die er den Ungläubigen jenes Zeitalters in den Worten gab: „Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.“[2] Hirraus folgt nun, daß es eben so wenig bei Gott unmöglich ist, einen solchen Glauben zu geben, als es gewiß ist, daß man ohne denselben „Gott unmöglich gefallen könne;“ wie der Verfasser der Epistel an die Hebräer lehrer.