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§7 Bearbeiten

Schlagworte: Gesellschaftlicher Stand.

Ich muß gestehen, die Lage unserer Großen ist der des niedrigeren Standes weit vorzuziehen. Denn erstlich haben sie größere Macht, Gutes zu thun, und wenn hierin ihre Herzen mit ihrer Kraft und Fähigkeit übereinstimmen, so dienen sie in jedem Lande dem Volke zum Segen. Zweitens, da die Augen der Menge auf sie gerichtet sind, so ist es ihnen leicht, durch Güte, Gerechtigkeit und Wohlthätigkeit sich allgemeine Zuneigung und [219] Achtung zu erwerben. Drittens sind ihre Umstände nicht so beschränkt als die der niedrigern Klasse, und sie haben folglich mehr Hilfsmittel, mehr Muße und Gelegenheit, durch Lesen und Umgang ihren Verstand auszubilden und ihre Leidenschaften zu zügeln. Viertens haben sie auch mehr Zeit zu reisen, um das Betragen anderer Nationen zu beobachten, ihre Gesetze, Sitten, Gebräuche und Vortheile kennen zu lernen, und das Nachahmungswerthe derselben in ihr Vaterland zu verpflanzen. Alles dieses macht es den Großen leichter als Andern, sich Achtung und Ehre zu erwerben; und wenn es unter ihnen um wahrhaft guten Ruf zu thun ist, dem stehen Mittel und Wege genug zu Gebote, auf die beste Weise dazu zu gelangen.