Benutzer:Methodios/Neues Gemaͤhlde von Dresden (1820)/S. 68

B. Landesherrliche, zur Hofhaltung bestimmte,

Gebaͤude.

Das koͤnigliche Schloß.

Ein großes Gebaͤude, dessen Umfang 1300 Schrit=

te betraͤgt. Es hat drei Hauptthore: das Schloßthor

auf der Schloßgasse, das gruͤne Thor unter dem Thur=

me, und das Kanzleithor, nebst mehren Nebenein=

gaͤngen. Außer der Hauptseite, die nach der Elbbruͤ=

cke gekehrt ist, besteht das Schloß aus zwei Fluͤgeln

und mehren Zwischengebaͤuden, welche seit dem sech=

zehnten Jahrhunderte vielfach veraͤndert und erweitert,

ein im Ganzen unregelmaͤßiges Gebaͤude bilden, das

hier zwei, dort drei bis vier Stockwerke hat. Mit

dem prinzlichen Schlosse ist es durch einen bedeckten

Gang und auch mit dem anstoßenden Kanzleihause

verbunden. Man kann auf jener Seite in das große

Opernhaus und alle Saͤle des Zwingers kommen.

 Das aͤlteste markgraͤfliche Schloß lag, wie bereits

erwaͤhnt, am Ende der kleinen Bruͤdergasse, gegen

den Taschenberg hin. Im 15. Jahrhunderte ruͤckte

der Bau dem Platze, wo jetzt das Schloß steht, naͤher,

bis endlich Herzog Georg im Jahr 1534 ein neues,

das Georgenschloß *) erbaute, welches groͤßtentheils

noch steht, und in spaͤtern Zeiten durch die Kurfuͤrsten

Moriz, Christian I., Joh Georg I, II. und IV. nur

vergroͤßert und verschoͤnert wurde, bis August II.;

nachdem im Jahre 1701 fast die Haͤlfte des Schlosses

abgebrannt war, den neuen und regelmaͤßigsten Fluͤ=

gel hinter der katholischen Kirche baute und das In=

nere prachtvoll schmuͤckte.

 Die Gebaͤude des eigentlichen Schlosses umschlie=

ßen zwei Hoͤfe. Der Haupteingang von der Schloß=


  • ) In Weck's Beschreibung von Dresden findet man Abbil=

dungen des markgraͤflichen Schlosses, des Georgenschlos=

ses und des Schlosses im Jahr 1680.