Benutzer:Methodios/Johann Christian Hasche: Umstaͤndliche Beschreibung Dresdens mit allen seinen aͤußern und innern Merkwuͤrdigkeiten. Historisch und architektonisch, mit zugegebenem Grundriß (Band 1, 1781)./S. 650.
4. Die Garnisonkirche.
- Noch haben wir seit 1760 keine eigentliche Kir=
che, sondern im Hauptzeughause ist ein Saal,
zwo Treppen hoch, dazu erbaut, und so viel es
seine Groͤße faßte, zu einem Betsaale eingerichtet.
Seine eigne Beschreibung verspare ich bis zum
Hauptzeughause: hier aber will ich die Geschichte
der Garnison gleich mit anschließen.
- Sachsen hatte im vorigen Saͤculo keine große
stehende Armee; zu dringender Zeit der Noth ge=
schah ein allgemeines Aufgebot, folglich war die
Anzahl der Garnison in Dresden zu Friedenszeiten
klein, und bestand wohl gar zur Haͤlfte aus Buͤrger=
kompagnien: aus diesem Grunde war also keine
eigne Kirche fuͤr die Garnison noͤthig, die, wie ich
schon oben erinnert, in andre Kirchen sich zerstreu=
ten, oder auf dem Boden der Frauenkirche Fuß
faßten. Als aber August der zweyte seinen Mili=
taretat, auf einen groͤßern regelrechten Fuß setzte,
so wollte er auch eine glaͤnzende Hauptwache, und
mit selbiger zugleich eine Garnisonkirche in ein
Gebaͤude verbunden haben. Er ließ also 1715 die
alte hoͤlzerne Hauptwache, hinter der die Troͤdel=
und Stockfischbuden standen, am 10ten May ab=
brechen, den Kirchhof von seinen (20) Schwibboͤ=
gen, soweit er den Platz brauchte, leeren, und
ein praͤchtiges steinernes Gebaͤude, drey Etagen
hoch, dafuͤr hinsetzen, das zur Wache und Kirche
zugleich diente. Am 13. Jun. legte man den Grund=
stein, und am 25. Nov. ward sie schon zum erstenmal
von der Wache bezogen. Sie verdient schon eine
kurze Beschreibung.
- Unter der Erde waren sechs feste Gefaͤngnisse