Benutzer:Methodios/Johann Christian Hasche: Umstaͤndliche Beschreibung Dresdens mit allen seinen aͤußern und innern Merkwuͤrdigkeiten. Historisch und architektonisch, mit zugegebenem Grundriß (Band 1, 1781)./S. 263.
S. 263
kel und an Eckschaͤften der anstoßenden Gebaͤude Pi=
laster hat.
Rosmaringasse
- Die drey Haͤuser der Rosmaringasse verdien=
ten nicht besonders genennt zu werden, wenn nicht
das auf 15000 Rthl. taxirte Offeralsche Anspruͤche
auf diese Ehre machte; wenn ich nicht zugleich das
schrecklich lange Hintergebaͤude vom Hotel de
Baviere, was in diese Gasse hineinlaͤuft, anfuͤh=
ren muͤßte.
- Das Offeralische Haus, ist ein Eckhaus von
sechs Fenstern in die Rosmaringasse, und von zehn
in die Schoͤßergasse. Es hat weiter keine Ver=
zierungen, außer die in Mahlerey angegebenen Fuͤl=
lungen. Die Fenstergewaͤnde sind mit gothischen
schraͤgen Einfassungen versehen. Ein steinerner Er=
ker, welcher schraͤg an der Ecke angelegt ist, hat die
meiste Verzierung, welche in Natura gehauen ist.
- Woher die Straße Rosmaringasse ihren
Namen habe, gehoͤrt auch unter die Dinge, die ich
nicht weiß. Rosmarinbaͤumchen sollen ihr sol=
chen gegeben haben, warum? und wenn? das
weiß mein Autor, der es anfuͤhrt, nicht. Ich auch
nicht. * Die Straße selbst stoͤßt auf die Schloß=
gasse, der Großen Bruͤdergasse gegen uͤber, und
hat, wie schon gesagt, nur drey Haͤuser, wenn ich
drey Hinterhaͤuser nicht mitrechne.
- In ihr wohnen unter andern zwey Buͤcheranti=
quare, Koͤplitz und Hollmer der aͤltere, die ge=
bundene Buͤcher aller Art verleihen, verkaufen und
kaufen, zu großem Verdruß der Buchlaͤden.
- * Wie wenn man annaͤhme, es sollte Rosen Marie
heißen? - Denn was fuͤr wunderliche Beinamen hatte
nicht in alten Zeiten die liebe Mutter Marie!