Benutzer:Methodios/Johann Christian Hasche: Umstaͤndliche Beschreibung Dresdens mit allen seinen aͤußern und innern Merkwuͤrdigkeiten. Historisch und architektonisch, mit zugegebenem Grundriß (Band 1, 1781)./S. 258.

Hasche, Bd. 1, S. 258:

Taschenberg.

Wer mir angeben kann, woher dieser Platz -

denn Gasse kann ichs kaum nennen - seinen Na=

men habe, erit mihi magnus Apollo. Ich habe

vergebens nachgedacht, nachgesucht und nachgefragt.

Ueberall tiefes Schweigen. Alt ist der Name, so

viel ich weiß. Aber woher er komme? und warum?

- da weiß ich nichts anzugeben. Mit leeren Muth=

maßungen ist meinen Lesern nicht gedient. Der Ehr=

liche Dresdener, der den Ursprung der Gassen

untersucht, erzaͤhlt S. 8, statt den Namen zu er=

klaͤren, Weckens Nachricht vom Ursprung die=

ser Gasse, und gibt also ein quid pro quo. Sonst

wars, im 13. Jahrhunderte, der Burgplatz, den

gewisse Ritter zur Vertheidigung des altmarkgraͤfli=

chen Schlosses, was an der Ecke lag, besetzt hielten.

Sein Anfang ist auf der Schloßgasse, und endigt sich

auf einem freyen Platze des so genannten Ita=

liaͤnischen Doͤrfchens; er fuͤhret rechts bey der

Hinterfassade des Churfuͤrstlichen Schlosses und der

Hofapotheke, und links vor dem Hauptportal

des Churprinzlichen Schlosses vorbey. Bey diesem

Pallais war sonst ein Reuthaus, auf der andern

Seite ein Garten, von 1737 an, sie sind aber beyde

1700 etliche 50 weggerissen worden.

Diese Taschenberggasse, wie sie nun einmal

heißen muß, hat, außer dem Hintergebaͤude der

Hofkonditorey, die hier einen Eingang von Glas=

thuͤren hat; dem Hintergebaͤude des Schlosses

eines Theils, vor welchem eine Soldatenpost steht;



erit mihi magnus Apollo = Apollo wird großartig für mich sein

quid pro quo = etwas für etwas