Benutzer:Methodios/Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. Auflage. 1885./S. 228.
u. s. w. Solches alles geben Wir im beßten zu erkennen und
befehlen Uns damit derselbigen E. Gnaden als unserm lieben Herrn und
Vater in unterthänigen Gehorsam, die der allmächtige Gott zu langwierigen
in einen seeligen und glücklichen Stande gnädiglich geruhe und erhalte!
Geben zu Dresden, Freitags nach Viti (17. Juni) 1491. - Vergegen=
wärtigen wir uns nach diesen und anderen Andeutungen das Bild des da=
maligen Dresdens, so haben wir einen von Gräben und Mauern umschlossenen,
zum großen Theil aus schlichten niedrigen und hölzernen Häusern bestehenden
inneren Stadtkern von 20 Gassen (Elbgasse oder jetzige Schloßgasse, Taschen=
berg, große und kleine Brüdergasse, Wilsdruffergasse, große und kleine Weber=
gasse, Zaans= oder Zahnsgasse, Kundiger jetzt Breitegasse, See=, Schreiber=,
Kreuz=, Nasse oder Nasengasse, jetzt große Kirchgasse, Weißegasse, Büttelgasse,
das Loch, jetzt Badergasse, die große und kleine Judengasse oder Frauengasse,
die große und kleine Niclasstraße, jetzt Schössergasse, und den Jüdenhof)
mit dem nach der Brücke gelegenen Elbthore, dem Wilsdruffer= und See=
thore am Ausgang der gleichnamigen Straßen, der Kreuzpforte in der Nähe
der jetzigen reformirten Kirche (später Salomonisthor) und dem Frauenthore
(vergl. S. 97 und Abbildung: Stadtplan vom Jahre 1529). Bald darauf, am
am 1. August, kam Herzog Albrecht, nachdem er die Reichsversammlung zu Nürnberg
besucht und dort seine Söhne Georg und Heinrich getroffen hatte, selber nach
Dresden, um den schwerbetroffenen Einwohnern durch sein persönliches Erscheinen
Trost und Hilfe zu spenden. Er erschien in Dresden mit zwei Wagen und sieben
Reitern, und "als er den merklichen Schaden, so durch Feuersnoth in seiner
Stadt Dresden durch Verhängniß des Allmächtigen jüngst ergangen, betrachtet
und in Mitleidungen zu Herzen genommen", beschloß er alsbald, den Leuten
und Einwohnern "etliche stattliche Hilfe zu thun, damit die Stadt in ordentlich
und wehrhaftig Gebäude möge kommen." Die zu diesem Behufe erlassene
Verordnung enthielt folgende nicht unwesentliche Vergünstigungen und Er=
leichterungen, die allerdings nicht wenig dazu beitragen mochten, rege Hände
zu machen, welche in kurzer Zeit das Zerstörte neu und jedenfalls schöner
wieder herstellten. Erstlich sollten die Abgebrannten vier Jahre lang von
allen Gefällen, Zinsen, Renten, Ungelden und anderen Leistungen an die fürst=
liche Kammer frei sein; zweitens sollten alle Gefälle, Zinsen u. s. w., welche
die nichtabgebrannten Bürger an die fürstliche Kammer zu zahlen hatten, zwei
Jahre lang den Abgebrannten zu Gute kommen und gleichmäßig unter sie
vertheilt werden, "dadurch die dester tröstlicher und wahrhaftiger gebauen
mächten", drittens wollte der Herzog den Abgebrannten 1000 Gulden sogleich
auf zwei Jahre darlehnsweise verabreichen und nach der Anzahl der abge=
brannten Gebäude gleichmäßig vertheilen lassen - "also daß ein jeder, dem
geliehen wird, sein Geld außer der zweyer Jahre bey Vermeidung der Hülfe
in unser Cammer wiedergebe, oder daß der Rath zu Dresden gut dafür
sey;" viertens sollte den Abgebrannten das zu ihren Bauten nöthige Holz zur
einen Hälfte umsonst, zur anderen zu sehr mäßigem Preise (der Stamm
großen Holzes zu einem Groschen) von dem landesherrlichen Förster ange=
wiesen werden; fünftens wollte der Herzog diesen und nächstkommenden
Sommer zwei Wagen stellen, die nach Anweisung und Verordnung Holz,
Steine und Kalk zuführen sollten. Ziegel, Kalk und Steine sollten die
Bauenden zu billigem Preise von Pirna und Meißen erhalten. Von gleicher
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1491 Nürnberg Königlicher Tag Einberufung durch König Maximilian I., 17.2.1491, für den 13.3.1491
1491 März/Juni/Juli Nürnberg Tag (König Maximilians I.)
königlicher Tag in Nürnberg (15. März bis 4. Juli 1491) - https://www.koeblergerhard.de/ZRG127Internetrezensionen2010/Deutschereichstagsakten-Reichsversammlungen1491-1493.htm