Benutzer:Methodios/Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. Auflage. 1885./S. 226.

S. 226.

Wenn oben gesagt worden ist, daß der Statthalter Georg seinem Vater

während dessen Aufenthalt in den Niederlanden und in der Fremde überhaupt

von den Verhältnissen und Ereignissen in der Heimath fleißigen Bericht er=

statten mußte, so fand er im Jahr 1491 leider von einem Ereignisse zu be=

richten Veranlassung, das für Dresden von der traurigsten Bedeutung war.

Es brach nämlich am 15. Juni (nicht Juli, wie Hasche und Andere nach

ihm anführen), früh 4 Uhr, nach Weck "in der großen Webergasse (der

jetzigen Scheffelgasse) in der Reihe nach der Wilsdruffer Gasse zu, am unteren

Theile bei einem Bäcker" ein Feuer aus, das, von einem heftigen Winde

gefördert und weil die Häuser meistenteils noch von Holz waren, sich so

schnell verbreitete, daß mehr als die halbe Stadt - die damals allerdings

noch um ein Drittel kleiner war als zu Weck's Zeit - in Asche gelegt

wurde. Auch die Kreuzkirche mit ihrem Thurme und ihren Glocken wurde