Benutzer:Methodios/Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Stadt Dresden./S. 366.
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Dresden (Stadt), Königliches Schloss. Zeit Augusts und der Christiane.
Reste aus dem alten Schlosse.
- Ofenplatte (Fig. 243) aus der K. Hofkirche, Gusseisen, 81 cm breit,
142 cm hoch. Ein antik gekleideter Krieger mit Helm, Panzer, in der Rechten
eine Hellebarde, die Linke auf einen mit Rollwerk verzierten Schild gestützt.
Etwas leere und nüchterne Arbeit aus der Zeit um 1560. Bemerkenswerth als
Nachklang der Arbeiten am Treppenthurme. An der Hellebarde gemarkt IF.
(Jörg Fleischer?) Jetzt in der Sammlung des K. Alterthumsvereins, Inv.-Nr. 468.
- Thürklopfer (Fig. 244), in Schmiedeeisen, mit kräftig profilirtem Ringe,
der mit noch gothisirendem Rankenwerk verziert ist. Der Schild durchbrochen,
alle Theile gravirt. Sorgfältige Arbeit
aus der Zeit um 1550.
- Jetzt in der Sammlung des K. Alter-
thumsvereins, Inv.-Nr. 449b.
- Thürgriff, in Schmiedeeisen, mit
aufrecht stehender Handhabe, die nach
oben in eine Eichel endet. Einfacher
Schild. Wohl um 1550.
- Jetzt in der Sammlung des K. Alter-
thumsvereins, Inv.-Nr. 449 a.
8. Die Zeit Kurfürst Augusts.
- 1574 machte Jeremias Neuenar
einen Kamin im Schlosse. Der Kurfürst
überliess ihm die Wahl der Figuren am
Ofen, wünschte nur reinen Guss. Die
Tapezereien sollen beim Aufstellen erst
entfernt werden.
Fussbodenbelag.
- Das Jahr 1583 brachte Vorbereitung
für neuen Fussbodenbelag in den
Sälen des Schlosses. Bisher hatte man
Serpentin und Alabaster hierzu gewählt,
das aber durch die Füsse und den Sand
schon 1582 zerkratzt und unansehnlich
gemacht worden war. Der Kurfürst
suchte nach besseren Stoffen. Nachdem
Nosseni verschiedene Muster gezeichnet, untersuchte man zunächst den Zöblitzer
Serpentinbruch. Er lieferte nur „Gerolle und Hurzeln", nicht die gewünschten
Platten von 1/2 Elle Geviert und 2 Zoll Dicke. Der Bildhauer Christof Walther
wurde 1593 nach Karlstein in Böhmen geschickt, wo eine Stunde vom Schlosse
entfernt an der Beraun ein rother weiss gesprenkelter Marmor gebrochen wurde.
Die Verhandlungen mit dem Besitzer des Bruches Graf Hans Kinsky scheinen zu
einem Ergebniss nicht geführt zu haben. Dann wendete sich der Kurfürst an
Paul Meusinger in Regensburg nach dem dort gebrochenen „weissen Marmor".
Die Arbeit wurde im Wesentlichen von Nosseni 1584 ausgeführt. Die
Muster sind uns in dem grossen Schlossmodell erhalten.
Fig. 248. Königliches Schloss. Ofenplatte.