Benutzer:Methodios/Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Stadt Dresden./S. 344.
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Dresden (Stadt), Königliches Schloss.
Verbindung zwischen Schloss und Thor her. Neben dem zur Brücke führenden
Thorbogen wurde daher an der Schlossstrassenseite ein zweiter erbaut, der als
Eingang zum Schlosse diente. Er erhielt daher als Schmuck auch die Medaillons
der beiden Fürsten Herzog Georg und Herzog Johann. Dieses Thor hatte keinen
entsprechenden Ausgang auf der Elbseite, es sei denn einen seitlichen in den
Zwinger vor der Nordfront des alten Schlosses.
- Statt dessen scheint ein Wasserthor östlich vom Georgenthor offen geblieben
zu sein. Im Stadtmodell ist freilich dieses als überwölbt dargestellt. Doch scheint
mir dieser Bautheil nicht so, wie er hier gebildet ist, ausgeführt worden zu sein.
- Noch im November 1568 erhielt ein Gold-
- schmied Michel Linsenheuer einen Bauplatz
- „nächst dem Pförtlein, wenn man von der
- Canzlei nach dem Brückenthor gehen will, und
- Hansen Widmanns, Uhrmachers, Häuslein ge-
- legen". Dieser Platz, heisst es, sollte frei und
- unverbaut bleiben und zur Aufbewahrung von
- Baugeräth für die neue Canzlei dienen (Haupt-
- staatsarchiv Cop. 343 Bl. 426). Die Canzlei
- war inzwischen vom Westflügel des Schlosses, dem
- innern Canzleithurm (siehe oben S. 340) nach
- dem Georgenthor verlegt worden. Es ent-
- stand ein mit einfachen Diagonalrippen über-
- deckter Raum, in dessen Mitte ein starker runder
- Pfeiler steht; später wurde die Vorderwand
- dieses Raumes (gegen den Stallhof) heraus-
- gebrochen, seit unter Kurfürst August die
- Canzlei am Canzleigässchen gebaut worden war
- (Taf. XIII.) Es bestand also zwischen dieser
- Canzlei und Brückenthor ein Pförtlein. Die
- Verhältnisse änderten sich dadurch, dass Kur-
- fürst August das Georgenthor ganz absperrte.
- Der Zugang zur Stadt von der Elbe geschah
- bis ins 18. Jahrhundert durch die Augustus-
- strasse. Unter dem Georgenthore war nur
eine Verbindung vom Stallhofe nach dem Zwinger vor der Nordfront des Schlosses
offen, das eigentliche Thor war aber anscheinend bis zum Schlossbrande von 1701
beiderseitig zugemauert.
- Der Umbau von 1899 gestattete zwar eine sehr genaue Untersuchung
des Erdgeschosses, doch wurde eine wesentliche Aufklärung nicht geschaffen. Auch
von den künstlerischen Formen des Neubaues haben sich neben Abbildungen, so
namentlich bei Weck, nur Theile erhalten.
- Das Georgenthor besass gegen die Elbe und gegen die Stadt zu stattliche
Schauseiten, von denen zwei Kupferstiche in Weck's Chronik ein ungefähres
Bild geben.
Nordthor.
An der Elbseite, Nordseite (Fig. 226), durchbrach nur ein Thor das Erd-
Fig. 226. Georgenthor, Nordseite. Skizze nach Weck, Zustand bis 1701.