Benutzer:Methodios/Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Stadt Dresden./S. 334.

Dresden (Stadt), Festungsbau.


alte Trotzer wurde entfernt, zwei hohe Postamente mit Trophäen darauf und ein

Wachthaus 1747 — 48 errichtet.

Die Pförtelsbastei, Salomonisbastei, Salomonsberg, 1721 Jupiter,

mit dem vermauerten Salomonisthore und der späteren Pforte mit Brücke blieb

bis 1898 theilweise stehen. Namentlich erhielt sich die vertiefte Kehle, die als

Festungsbauhof für die Baugefangenen benutzt wurde, bis zum Ausbau der

Ringstrasse 1899.

Die folgende Kurtine hatte an ihrer Rückseite einen Laufgang, den schwar-

zen Gang. Reste der nördlichen Hälfte erhielten sich vom Botanischen Garten

bis zur Verbreiterung der Moritzallee noch in den neunziger Jahren des 19. Jahr-

hunderts. In der Mitte unterbrach die Kurtine das Pirnische Thor mit seiner

massiven Brücke und einem Ravelin.

Die Pirnische Bastei, Hasenberg-Bastei, Bastei hinterm Zeug-

hause, Hohe Bastei, 1721 Mars, war durch das Moritz-Denkmal aus-

gezeichnet.

Daran schloss sich die Neue Bastei, Lusthausbastei, Jungfer,

Jungfernbastei, 1721 Venus, welche später zum Brühl'schen Garten gehörte.

Ueber die Bauten auf dieser an anderer Stelle.

Vor der Ostfront dieser Bastei lag das Arsenal, der neue Graben,

später Gondelhafen, mit seinen Schleusen und jenseits der Eskarpe ein kleines

Aussenwerk. Die Bastei erhielt sich vollständig.

Westlich schloss sich das alte Ziegelthor, Wasserthor, Fischerthor

an, dessen Architektur bis etwa 1880 stand. Die anstossenden Kasematten hiessen

seit 1712 die Vulkanushöhlen. In der nördlichen Kasematte befand sich

lange Zeit die Stückgiesserei. Ueber dem Thore erhob sich eine Katze.

Die Vorlage vor die Elbkurtine hiess der obere Ritterberg, der Ausfall

zwischen diesem und der Jungfer der Salzausfall, weil sich dort die Salz-

niederlage befand. Hinter der Kurtine stand ein Provianthaus, welches schon

im 16. Jahrhundert vorhanden war. Später dehnte sieh längs der heutigen

Terrassengasse der Klepperstall aus.

Das Elbthor (Schöne Thor) mit seinen ungünstigen Verkehrsverhältnissen

war schon früher beseitigt worden.


f. Die Befestigung der Neustadt.

Fig. 211 giebt den Plan der Neustadt am Ende des Mittelalters. Wir sehen

vor der Brücke eine Ringanlage, ähnlich dem Poppitz und Altendresden, zu der

von Norden, Nordosten und Nordwesten kommende Strassen führen. Zwischen

Markt und dem Platz um die Kirche lag das Rathhaus. Die mittelalterliche Stadt

hatte keine feste Umwallung.

Die in Fig. 211 eingezeichneten Strassenzüge wurden nach älteren Plänen aus der Samm-

lung für Baukunst herüber genommen, ohne dass sie Anspruch auf Verlässigkeit machen

können, namentlich nicht in den der Stadt näheren Theilen, die durch die Festungsbauten so

vielfache Umgestaltungen erfuhren. Die Neuanlage der Thore hatte natürlich auf die Zugangs-

linien zur Stadt hervorragenden Einfluss.

Der Plan der inneren Neustadt war aber bis zum Brande von 1685 unverkennbar der

ursprüngliche.

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