Benutzer:Haendelfan/Friedrich Jacobsen

Edmund Lesser
Haendelfan/Friedrich Jacobsen
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voller Name Johann Edmund Anton Lesser, auch Johannes Lesser'
* 12. Mai 1852 in Neisse, Schlesien
5. Juni 1918 in Berlin
deutscher-jüdischer Dermatologe
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Friedrich Jacobsen zum 60. Geburtstag 1914 (Buch für Alle 1914, S. 169)
Würdigung des Buches für Alle, in dem Friedrich Jacobsen regelmäßig publizierte, zum 60. Geburtstag des Autors 1914 (Buch für Alle 1914, S. 174) Artikel zum Bild

Friedrich Jacobsen Bearbeiten


geb. am 15. November , 7 Jahre nach Abitur wohlbestallter Amtsrichter in einem thüringischen Waldidyll, mit 35 der jüngste preußische Landrichter in Erfurt, in Stadt und Land gelebt, niemals Millionenstadt Literarisches Bekenntnis: "Ich bleibe treu, treu vor allen Dingen dem heiligen Geist unserer Muttersprache, gegen den nicht mehr so viel wie früher, aber doch noch allzu viel gesündigt wird ... Treu dem Gedanken. Die Kritik hat zuweilen versucht, mich unter die Kriminalschriftsteller einzureihen ... auch dieses Feld suchte ich mit Korn zu bepflanzen und dabei glückte mir vielleicht der Beweis, dass die Psychologie nirgends tiefer schürfen kann als auf dem Gebiete der Verbrechen. Und endlich hoffe ich dem goldenen Humor treu zu bleiben. (Friedrich Jacobsen, zu seinem 60. Geburtstag. Das Buch für Alle 1914, S. 174)


  • Unter dem Einflusse der Heimatskunst schrieb seit 1890 Friedrich Jacobsen (geb. 1853 in Emmelsbül in Nordschleswig als Sohn eines Pastors, jetzt Landesgerichtsdirektor in Flensburg) eine Reihe von sozialen und Heimatsromanen, von denen Morituri te salutant (1890), Waldmoder (1895), Im Weltwinkel (1896), Die Pflicht (1901), Stiftheim, Die Lore am Tore (1909), Im Dienst seine besten Leistungen darstellen.

Sein Namensvetter, der ehemalige Scherreboeker Pastor Johannes Jacobsen (geb. 1854 in Hadersleben, lebt in Arco, Südtirol), suchte in seinem Buch Ebbe und Flut (1907), dem ersten Band der Romanfolge Zwischen zwei Meeren das Leben und Treiben in Schleswig - Holstein nach den Befreiungskriegen zu schildern und stellte in den Mittelpunkt einen verbannten Pastor und dessen Familie, ihre Sehnsucht in der Fremde und endliche Heimkehr. Der Roman und seine Fortsetzung Sehnen und Suchen (1908) entbehren aber der psychologischen Vertiefung wie der künstlerischen Komposition und erheben sich nicht über den gewöhnlichen Unterhaltungsroman. Illustrirte Geschichte der deutschen Literatur von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart : von Anselm Salzer. München : Allgemeine Verlags-Gesellschaft m.b.h., [1912, Band 3, S. 2285]


  • In Flensburg ist der Geheime Justizrat Dr. Friedrich Jacobsen, der auch ein bekannter Romanschriftsteller war, in einem Anfall von Schwermut freiwillig aus dem Leben geschieden. Er war am 15. November 1853 zu Emmelsbüll in Schleswig - Holstein geboren, studierte Medizin, später Jura und kam 1882 als Amtsrichter nach Gehren bei Ilmenau, das er danach mit Arnstadt vertauschte. Aus dieser Zeit stammen seine Romane Waldmoder und Morituri te salutant. Eine spätere Zeit als Landrichter in Erfurt fand ihren Niederschlag in dem Bekenntnisbuch Im Dienst. Während er als Landgerichtsdirektor in Flensburg lebte, folgten die Bücher Aus einer kleinen Universitätsstadt, Sünden der Väter, Niflheim. Auch als Dramatiker ist Jacobsen mit einem Schauspiel Sturm hervorgetreten, das an zahlreichen Bühnen zur Aufführung gelangte.

https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=uc1.c2555988&view=1up&seq=436&q1=jacobsen Das Litterarische Echo : Halbmonatsschrift für Literaturfreunde 21.1918/19, Heft 10 vom 15. Februar 1919, Spalte 635


  • Der älteste der bekannteren Erzähler ist Friedrich Jacobsen aus Emmelsbüll in Nordschleswig (1853—1919), Landrichter in Flensburg, der seine Romane meist zuerst im Daheim veröffentlichte. ,Morituri te salutant" (1890), „Falsche Propheten", „Waldmoder", „Im Weltwinkel", „Kreuz, wende dich", „Niflheim", „Die Sünden der Väter" sind einige der Titel, soziale und Heimattendenzen sind bei den meisten unverkennbar. Jacobsen starb, vielleicht infolge der schweren Zeitereignisse, durch Selbstmord.

https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=njp.32101064737560&view=1up&seq=639&q1=friedrich%20jacobsen Geschichte der deutschen Literatur / von Adolf Bartels. 7-8. Aufl. Hamburg et al: Westermann 1919 S. 611]


  • Friedrich Jacobsen gehört nicht zu den Erzählern landläufigen Schlages, denen es nur darauf ankommt, ihren Lesern ein paar amüsante Stunden zu bereiten, er hat seine dichterische Aufgabe voll erfaßt, und ist sich der hohen Mission bewußt, die ein echter Romandichter in heutiger Zeit zu erfüllen hat. Er hat ein lebenswahres, aber kunstreich gehaltenes Bild unserer Zeit, das läuternd auf die Seele wirkt, gestaltet.

Besprechung zu Das hohe Lied in Blätter für Bücherfreunde; literarische Neuigkeiten 12.1912/13, S. 28


  • Friedrich Jacobſen dagegen bringt diesmal nicht viel mehr als literariſche Dußendware , die übrigens auch durch eine ganz minderwertige äußere Aufmachung wenig Verlockendes bietet. Die Charakteriſtik iſt allzu farblos , der Dialog bringt wenig Witz und viel abgeschmackte , abgestandene Redewendungen, und auch der Handlung mit ihrem bekannten Romanabschluß sie friegen sich kann man beim besten Willen kein sonderliches Interesse abgewinnen. Auch der Titel ist nicht zutreffend und logisch, denn es geht wohl nicht gut an, mit Sporn und Kiel das Landheer und die Marine zu bezeichnen und in Gegensatz zueinander zu bringen.

[https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=uc1.$c56139&view=1up&seq=946&q1=friedrich%20jacobsen Richard Dohse. Besprechung zu »Sporn und Kiel« (Berlin : Verein der Bücherfreunde 1913) in Literarisches Zentralblatt für Deutschland 65.1914, Sp. 180


  • Romane "zeichnen sich durch eine geschickt verflochtene, anregende Handlung, Vollmenschen, in deren Adern warmes Lebensblut rinnt, und einen gemütvollen Unterton, der in gedämpften Mollakkorden durch die Geschehnisse klingt und heraushören lässt, dass der Verfasser ein Seelenkenner ist, der auch dem Irren und Fehlen ein mitfühlendes und verzeihendes Verständnis entgegenbringt." (Friedrich Jacobsen, zu seinem 60. Geburtstag. Das Buch für Alle 1914, S. 174)