Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878 (Sozialistengesetz). Vom 14. März 1879

Gesetzestext
korrigiert
Titel: Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.
Abkürzung:
Art:
Geltungsbereich:
Rechtsmaterie:
Fundstelle: Amtsblatt des K. Staatsministeriums des Innern, Königreich Bayern, Band 1879, Nr. 9, Seite 138–140
Fassung vom:
Ursprungsfassung:
Bekanntmachung: 14. März 1879
Inkrafttreten:
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Bekanntmachungen
auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.

A. Auf Grund des §§ 11 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemokratie vom 21. Oktober 1878 wurden verboten

I. nicht periodische Druckschriften: Bearbeiten

1) durch das k. preuß. Polizeipräsidium zu Berlin unterm 31. Januar 1879
„Das Hülfskassengesetz und seine praktische Anwendung für Gewerkschaftsvereine“, Heft 1. und 2., Druck und Verlag der Allgemeinen Deutschen Associations-Buchdruckerei zu Berlin, 1876,
2) durch die k. sächsische Kreishauptmannschaft zu Zwickau unterm 20. Februar 1879
„Aufruf an die Wähler des 14. Wahlkreises,“ Druck und Verlag der vormaligen Crimmitschauer Bürger- und Bauernfreund-Druckerei (August Junghahn),
3) durch die nämliche Behörde unterm 24. Februar 1879
„Das Christenthum, die freie Religion und deren Verhältniß zum Staate.“ Selbstverlag des Verfassers Richard Bachmann, Crimmitschau 1871, Druck der Genossenschaftsdruckerei von Stolle, Schlegel und Comp.,
4) durch das k. preußische Polizei-Präsidium zu Berlin unterm 28. Februar 1879
Ein neues Wintermärchen. Besuch im neuen deutschen Reich der Gottesfurcht und der frommen Sitte von Heinrich Heine,“ 1. Ausgabe, herausgegeben vom Vereine zur Verbreitung radikaler Principien im Jahre 1873,[1] [139]
5) durch die k. preußische Regierung, Abtheilung des Innern, zu Potsdam unterm 1. März 1879
„Ein Anti-Syllabus,“ Druck von W. Hintze in Wriezen.[2]

II. periodische Druckschriften: Bearbeiten

1) durch das k. preußische Polizei-Präsidium zu Berlin unterm 4. Februar 1879
die vom 9. und 23. Januar 1879 datirten Nummern 1 und 2 des VI. Jahrganges der in Reichenberg erscheinenden periodischen Druckschrift: „Arbeiterfreund. Socialpolitische Zeitschrift für das arbeitende Volk,“
2) durch die nämliche Behörde unterm 13. Februar 1879
die vom 1., beziehungsweise 5. und 8. Februar 1879 datirten Nummern 8, 9 und 10 des in Chur erscheinenden Blattes „Der Volksfreund“,
3) durch die k. preußische Regierung, Abtheilung des Innern, zu Breslau unterm 21. Februar 1879
die Nummer 5 des 8. Jahrganges der in Milwaukee in Nordamerika erscheinenden Zeitschrift „Freidenker“,
4) durch die k. preußische Regierung, Abtheilung des Innern, zu Bromberg unterm 25. Februar 1879
die Nummern 14 und 15 der von der Schweizerischen Vereinsbuchdruckerei in Hottingen-Zürich herausgegebenen Zeitschrift „Der Staatsbürger“ vom 15., beziehungsweise 19. Februar 1879,
5) durch die k. preußische Regierung, Abtheilung des Innern, zu Wiesbaden unterm 24. Februar 1879
die Nummer 2 der im Verlage von Ferdinand Schwarz zu Reichenberg erscheinenden Druckschrift „Socialpolitische Rundschau“ vom 1. Februar 1879,
6) durch die Senatskommission für Polizeiangelegenheiten zu Bremen unterm 26. Februar 1879 [140]
die am 25. Februar 1879 erschienene Nummer 47 des in Bremen herausgegebenen Blattes „Bremische Volkszeitung“ (Druck und Verlag von Schäfer und Cassens) unter Erstreckung des Verbots auf das fernere Erscheinen dieser Druckschrift,
7) durch das herzogl. sächsische Ministerium, Abtheilung des Innern, zu Altenburg unterm 27. Februar 1879
die Probenummer der in London erscheinenden periodischen Druckschrift „Tessendorf“,
8) durch die k. preußische Regierung, Abtheilung des Innern, zu Breslau unterm 25. Februar 1879
die vom 9. Februar 1879 datirte Nummer 6 des im Verlage von F. Goetschalck zu Brüssel erscheinenden Blattes „Die Laterne“ von Carl Hirsch,
9) durch den Reichskanzler wurde die fernere Verbreitung nachstehender periodischer Druckschriften im Reichsgebiete verboten:
a) unterm 9. Februar 1879
der in Milwaukee erscheinenden Zeitschrift „Freidenker“,
b) unterm 27. Februar 1879
des in Philadelphia erscheinenden Blattes „Philadelphia Tageblatt“,
10) durch Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 5. März 1879 wurde eröffnet,
daß sich das von demselben unterm 17. Januar 1879 erlassene[3], unterm 6. Februar d. Js. erläuterte[4] Verbot der vom kommunistischen Arbeiterbildungsvereine in London herausgegebenen und bei John Bale und Sons in Marylebone gedruckten Blattes „Freiheit“ auch auf diejenigen Nummern dieses Blattes erstrecke, welche unter der Aufschrift „Tessendorff“ zur Ausgabe gelangen.

  1. Das Verbot der 2. Auflage obenbezeichneter Druckschrift s. Min.-Amtsbl. Nr. 41 vom 30. Oktbr. 1878 S. 351, Ziff. 19.
  2. Die obengenannte Druckschrift ist mit der bereits unterm 17. November 1878 (Min.-Amtsbl. Nr. 46 vom 24. November 1876 S. 389, Ziff. 4) verbotenen gleichnamigen, von A. Löschke in Chicago gedruckten Schrift gleichlautend.
  3. S. Min.-Amtsbl. Nr. 4 vom 6. Februar 1879 S. 65 Ziff. 4.
  4. S. Min.-Amtsbl. Nr. 8 vom 2. März 1879 S. 105 Ziff. 4.