Zum zehnjährigen Todestag Kaiser Wilhelms I

Textdaten
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Autor: P. S.
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Titel: Zum zehnjährigen Todestag Kaiser Wilhelms I.
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 5, S. 133, 162
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[133] 0

Zum zehnjährigen Todestag Kaiser Wilhelms I.
Nach dem Relief von H. Hidding.

[162] Zum zehnjährigen Todestag Kaiser Wilhelms I. (Zu dem Bilde S. 133.) Vor zehn Jahren, unter dem unmittelbaren Eindruck der Alldeutschland aufs schmerzlichste erschütternden Trauerkunde von dem Tode Kaiser Wilhelms I, hat Hermann Hidding sein tiefempfundenes Bildwerk „9. März 1888“ entworfen. Dasselbe stellt den entschlafenen Kaiser dar, wie er von zwei Genien in das Reich des Friedens emporgetragen wird. In diesem Kunstwerke kommt trefflich eine eigenartige von Hidding ausgebildete Behandlung der Reliefplastik zur Geltung. Bisher war es bei Reliefdarstellungen üblich, die Figuren einfach als halbierte Körper darzustellen, Hidding ging aber damit vor, die Gestalten aus der gegebenen Fläche derart organisch herauswachsen zu lassen, daß sie in gleicher Weise malerisch wie bildnerisch zur Wirkung gelangen. Erhält ein so behandeltes Relief noch eine bildartige Umrahmung, so macht es in seinen aufs sorgfältigste berechneten Licht- und Schattenwirkungen den Eindruck eines besonders plastisch herausgearbeiteten Gemäldes, ohne indes den Charakter der reinen Skulptur zu verleugnen. Die von uns abgebildete Apotheose Kaiser Wilhelms I wurde neuerdings vom Künstler in karrarischem Marmor ausgeführt und schmückte als eines der schönsten Stücke die plastische Abteilung der vorjährigen Berliner Kunstausstellung.

Hidding war als langjähriger Meisterschüler von Begas einer der Mitarbeiter am Berliner Nationaldenkmal; er hat u. a. die Trophäen- und Wappennischen an den Portalen der Säulenhalle gemeißelt, sowie die schöne Gruppe „Kunst“ auf der Rückseite der Attika. Er wurde am 9. Mai 1863 zu Nottuln bei Münster in Westfalen geboren und hat die Akademien von Düsseldorf und Berlin besucht. P. S.