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Autor: Froben Christoph von Zimmern
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Titel: Wie herr Wilhalm Wernher das schloß Urslingen und den Ramstain an sich erkauft hat, auch von mancherlai handlungen, die im derzeit zu Speir am cammergericht sein begegnet.
Untertitel:
aus: Zimmerische Chronik Band 3. S. 109–127
Herausgeber: Karl August Barack
Auflage: Zweite Verbesserte Auflage
Entstehungsdatum: 16. Jahrhundert
Erscheinungsdatum: 1881
Verlag: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck)
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Erscheinungsort: Freiburg und Tübingen
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Quelle: Digitalisat der UB Freiburg
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Wie herr Wilhalm Wernher das schloß Urslingen und den Ramstain an sich erkauft hat, auch von mancherlai handlungen, die im derzeit zu Speir am cammergericht sein begegnet.
Der alt Conradt vom Stain verließ zwen sön, Wolf
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Schweningern und Wolf Sigmundten, und deren iedem ain guete edelmansnarung, sambt iedem ain schloß. Aber es mogt sie beharrlich nit fürtragen, dann es wardt den merertail zu Oberndorf im frawencloster und sonst mit ippigen, unnutzen leuten verschwendt und verthon, das sie
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Epfendorf, nachgends Schenkenberg angreifen muesten. Das verkauften sie denen von Rotweil umb ain todten pfennig, wie man sagt. Hernach mueste das burgstall Urslingen, das sie hetten abgeen lassen, auch daran. Das verkauft Wolf Sigmundt vom Stain mit seiner zugehörde herr Wilhelm
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Wernhern freiherren zu Zimbern umb 1200 guldin; beschach zu Rotweil montag nach Bartholomei anno 1533 durch underhandlung herr Conrade Mockens. Dieweil es aber manlehen vom fürstenthumb Würtemberg, hat er sollichs zu lehen von der österreichischen regierung in ermeltem jar
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den 13 Decembris zu Stutgarten empfahen lassen durch ein lehenträger vom adel. Diß lehen were im gleichwol nit zugestanden, sonder herr Conrade Mock und andere hetten das selbs an sich gezogen, woverr inen die regierung zu Stutgarten het leihen wellen. Solch lehen war von baiden

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gebrüedern vom Stain und iren voreltern dermasen verschriben, das herr Wilhalm Wernher nit mer, dann zwai hundert guldin in münz dem verkeufer bezallen dorft. Es war im wol zu dem schloß Zimbern gelegen, zudem er die
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zehenden daselbs und uf dem Ramstain vorhin aigenthümblichen hett. Man sagt, als der alt Conradt vom Stain im todtbet gelegen, do sei der alt dechant zu Rotweil, herr Blasius Schmidt, zu im kommen, ine besucht und vermanet zur beicht, mit vermelden, er sei dannost seine tag ain
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seltsamer reuter gewest und der vil reuterspill hab getriben. [693] Hat er ime geantwort, er wisse gar nichs zu beichten oder warin er sich doch versündiget oder seinen nechsten het belaidiget, gleichwol man gründlichen wist, das er sein tag vilmals het den kaufleuten uf den dienst gewartet und
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inen die deschen geleret, wie im dann einest der adel solche licentiam name, und vermainten auch, sie hetten nit unrecht. Es ist aber, Gott lob! solche plackereien in unserer landtsart vil vergangen. Und seitmals der baw im schloß zu Zimbern, von wegen
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das herr Wilhalm Wernher zu Speir und gar selten herauf kam, anstuend, do erpott sich sein brueder, herr Gottfridt Wernher, wover er im das schloß uf etlich jar zustellen, wellt er das bawen und nachgends im das ohne allen entgeltnus widerumb ingeben. Das bewilliget herr Wilhelm
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Wernher. Also ließ herr Gotfridt Wernher ein welschen werkmaister mit etlichen maurern und handtknechten dohin beschaiden, die den baw machen sollten. Es war aber herr Gottfridt Wernher nit der mainung, das schloß nach seines brueders visierung [zu] bawen, sonder er welt den ain thurn
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gegen der Buchhalden sampt den zugehörigen mauren und anhang, den herr Wilhelm Wernher vorhin gebawen, widerumb abbrechen und die halden hinabwerfen. Item er wolt ain steg über das zwerchthele, so man vom dorf Zimbern herab geen Talhausen gat, machen, das man von der halden,
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daran er ain vorhof bawen, über den steg, zu gleich wie zu Wildenstain, in das recht schloß geen solt, und wolt in dem rechten stock ein thür durch den keer unden haben brechen lassen, auch den felsen beschretten; darneben wolt er den stock mit eim kleinen zwingelhöfel haben lassen
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infassen. Wie aber sein brueder, herr Wilhalm Wernher, sollichs gründtlich bericht, name er zu einer sondern beschwerdt an, das sein brueder ime sein gebew also wolt darnider


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reißen; für das ander, das der baw nach seiner visierung nit sollt gebawen werden, und für das dritt trueg er die fürsorg, wover sein brueder mit dem brechen durch den keer sollte fürfaren, nachdem dann der vels, darauf das
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recht schloß stat, ganz klein, spitzig und voller geleß, auch ain großen last tregt, das dem schloß dardurch groser schaden mögte zugefüegt werden oder villeucht die mauren spalten megten. Derhalben ließ er sein brueder durch maister Pettern Keuferlin, den pfarrer zu Oberndorf, der den
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herren baiden ganz gehaim und vertrawt war, ansprechen, wover er ie der mainung, mit dem baw also, wie oblaut, fürzuschreiten, das er in ganz brüederlich darfür bitt, megte auch wol leiden, so es ie anders nit sein megte, das er im das schloß widerumb zustalte, mit weiter bericht etc. Also
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thett sich maister Petter hünder die sach, und nachdem er an herr Gotfriden Wernhern vil vermocht, bracht ers bei dem herren hindurch nach allem seinem begern; dann wiewol herr Gottfridt Wernher die werkleut albereit dohin beschaiden und allerlai uncösten derhalben ufgelofen, iedoch
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so stalte er seim brueder das schlos ohne alles entgelten oder vorbehalt wider zu. Und fürwar, herr Wilhalm Wernher ist meins einfeltigen erachtens nit unrecht an der sachen gewesen, das er seim brueder nit zugesehen, den felsen also zu beschrotten und in die alten mauren zu brechen,
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dann gewisslichen darauß erfolgt, da gleich das schloß darvon nit zu hauf gefallen, das iedoch die gueten, starken mauren darvon gespalten und gerissen, ja auch nimmer mehr ain guet alter gewonnen hetten, wie dann bemelter herr Gotfridt Wernher ain wunderbarliche art zu bawen an
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ime gehapt und merteils für steigen gebawen, derhalben er zu Zimbern den felsen beschrotten und [694] mit hochen mauren einfassen wellen, allain für das steigen; also hat er Wildenstain auch gebawen und ußer solchen bedenken den felsen so nahe abher gebrochen, das zu besorgen, wo das
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nit zeitlich underkommen, werde es in die harr nit guet thuon. Ich hab selbs mermals von im gehört, waver Sigmaringen das schloß sein were, welte er das für steigen bawen und den felsen also behawen lassen, das kain aichorn könte hinauf kommen. Solche bawkunst und manier hat
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sein brueder, herr Johanns Wernher, auch von im gelernt, dann als er das schloß Falkenstain erbawen, hat er den felsen, darauf das recht schloß stat, unangesehen das er

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voller gleß und gallen, so nahe behawen und abschrotten lassen, dergleichen die alten, faulen mauren an vil orten, bevorab in ecken, so vil und oft lassen durchbrechen, das die mauren spalten und nit anders zu gedenken, dann das
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es der ursach halb noch in kurzen jaren zu aim burgstall müeße werden. Es lassen sich die felsen nit zwingen, sonderlichen in unserer landtsart, dann sie selten ganz und ohne gleß. Es ist solcher unschick mit bawen nit allain in den schlössern fürgangen, sonder auch zu Mösskirch hat es
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von alter here ain ansehenlichen zwinger mit seinen streichwerin vom undern hof biß zum obern thor gehapt; denselbigen hat er ohne alle ursach oder rathsam bedenken abbrechen lasen, hat hinweg gemüest, dargegen, damit man ime nit über die mauren insteige, hat er dieselbigen mit
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großem uncosten und nachteil erhöchen lasen. Ist zu besorgen, es werde kein bestandt da sein; wie sich dann die mauren erzaigen, das beschaint sich wol, das man an etlichen orten die dörfte abheben. Herr Wilhalm Wernher hat zu Speir[1] kein aigne
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haushaltung gehapt, sonder ist bei aim vicario des merern gestifts zu cost gangen, hieß herr Jörg Paur. Daselbst giengen auch zu cost andere beisitzere, die fürnembsten, so nit verheirat oder aigne haushaltungen hetten, und war ain solliche erliche, fröliche und anmuetige gesellschaft, dergleichen ich
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zu kainer nie kommen. Es solte ainen verwundert haben, seitmals die herren den ganzen tag im rath und mit den wichtigisten sachen bemüehet, das sie gleich auser rath zu disch giengen und so frölich kunten sein, und noch vil mehr, das sie gleich zu zwelf uren vom disch widerumb zum
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gericht gen muesten. Ist fürwar ain üble zeit mit dem strengen sitzen in audienzen und verhörtagen, auch volgends in räthen; ist wenig rhue aldo. Es kam oftermals ein pfaff zu inen, war vicarius ufm stift, hieß herr Jörg Gackenmair oder pfaff Helderlin, war ain gueter, kurzweiliger fatzman. Uf ain
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zeit war er abermal bei inen uf ainen imbiß. Füegt sich, das uf sollich mal doctor Jacob Gotteshaim auch dahin geladen ward. Die herren scheuchten den Gotteshaim nit

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und waren, wie gemainlich, ganz frölich. Pfaff Gackenmair sprach, er were in langer zeit so andechtig nie gewest oder als geschickt zur mess, als denselbigen tag; er hett bettet, das sie der teufel alle solte hinfüeren; und als im der herren
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ainer ain becher außbrachte, spricht ain anderer: »Schenken im gratiose ein!« »Wie?« sprücht der pfaff, »wilt mir die Franzosen winschen? das dich sant Völtins plag anstos!« Doctor Gotteshaim hört dise und andere schimpfreden alle, auch das die herren so gemainlich frölich ob disch waren,
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ergeret er sich heftig darab und vermaint ie, darumb, das er ain verrüempter melancolicus, es solten die herren assessores ire gravitet nit allain in publico, sonder auch in privato halten, item er wölt auch nur 300 guldin järlichs nemen und alles ußrichten etc. Solliche bedenken behielt er im
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selbs nicht, sonder ließ sichs hernach vernemen gegen andern. Das kam herr Wilhelm Wernhern, auch den assessoribus in der beurischen gesellschaft für. Die hetten ain verdruß darab; das sie von disem doctor solten also veracht und reformiert werden, dar[695]umb wardt gerathschlagt,
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welchergestalt der Gotteshaim auch megte gelaicht werden, das er iren hinfüro ainige ursach het zu spotten oder von inen zu sagen. Also in kürze darnach do ward doctor Gotteshaim wider geladen. Do befliße sich menigclich, das dem doctor der durst würde gelescht, und wiewol er
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ungern sich im trunk einließe, dann es war nur eitel weishait und vernunft umb in, iedoch ließe er [durch][2] die guete wörtlin sich dohin bringen, das er weiter, dann sein brauch, über die schnur heube und nit ußerm haus kommen kont, sonder sich uf den nechsten bank legte schlaffen. Der Jörg
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Baur, der würt, der legt sich nit weit von im auch uf ain bank, die andern herrn assessores lachten darzu und giengen in die audienz. Gegen aubent so erwacht herr Jörg Paur am ersten, ersicht den doctor uf dem bank vor im ligen, und dieweil er selbs noch doll vom schlaff und des doctors
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het vergessen, auch nit anders wonte, dann es wer der pfaff Gackenmair, so erwischt er den schlaffenden doctor bei eim arm, zeucht in uf den boden, das er ain große peulen am kopf fiel, sprechendt: »Du voller pfaff, ligstu noch da? ich mueß dich wecken!« Der doctor het sich übel gefallen,
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erschrack und kunt sich nit gleich erinnern, wie er doch

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dahin kommen wer. So erschrack herr Jörg Baur noch mehr, da er den doctor kannte, das er in also het gefellet, darumb bat ihe ainer den andern umb verzeihung. Indess facht sich an der wein im doctor zu bewegen, derhalb er
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sich übel gehueb. Herr Jörg Baur, dem solliche weinturnier wol bekannt waren, markt gleich, was dem doctor gebrast, darumb gibt er ime ein gueten stoß oder griff in die seiten. Der verfieng sovil, das dem doctor gleich darauf die weingallen brach und ein großen wust in die stuben macht.
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Dess schampt sich der doctor noch mer, bat abermals umb verzeihung und das es verschwigen blib, auch schankt er der magt im haus ain guet drinkgelt für den unlust, das sie wider ußfegte. Er dauset darvon, kam hernach nit vil mehr zu diser gesellschaft, auch dorft er nit mer von inen
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sagen, dieweil er ime selbs in der wis entschlupft und die gepür, die er doch in allen sachen haben wolt, so grob het übersehen. Diser doctor Gotteshaim war sonst ain gelerter, wolbelesner man, aber von seiner überseltzamen weis wegen und das im kein kolb gefiel, dann der sein, do ward er
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von menigclichem verachtet und für ein gelerten narren geschetzt. So er bei ainer frölichen gesellschaft, mecht er keine schwenk oder lecherliche gesprech leiden, es muest ime alles ernsthaftig zugeen; so erzellt er dann historias ußer Tito Livio und dem Thucydide. Ich war uf ain zeit
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darbei in einem banket, do fürsten, grafen und vom adel, auch guet gesellen bei ainandern. Under anderm aber war darbei des tombcapitels zu Straßburg oberschaffner, herr Petter Heldung und diser doctor Gotteshaim; nit waiß ich, wer ine geladen, oder wie er doch hienzukam. Ob disch
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war alles sein gesprech nur von ernsthaftigen sachen, die bracht er uf die pann, Gott waist, wie sich das zu zeiten reimen wolt. Under anderm bracht er ganz importune die historiam vom Mutio Scevola uf die bann und resumirt die standthaftigkait seines gemüets ganz statlichen mit erzellung,
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wie er so manlich sein gerechte handt im feur het verprent. Nun war der oberschafner, herr Petter Heldung, auch [an][3] der tafel, der het ain guets drinkle, und unangesehen das hoches stands gegenwürtig, so kont er ime doch selbs nit entziehen. Wie der doctor sprach: »Und er verprant die
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hendt im feur«, do antwurt der Heldung: »Ja, herr doctor

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imors!« Der doctor war übel zu friden, das im der Heldung nichs ußer seinen reden wolt geen lassen, zu dem wardt der rede halb ein solichs groß gelechter in der ganzen componia[4], das es der doctor ie nit kont oder wolt verguet
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haben, wiewol er nit vil darzu reden dorft oder berewen, dann es wer nun sein daran gespottet worden. Also get es denen zu zeiten, [696] die für und für nur zu ernsthaftig und nur wellen zuvil witzig sein, es reim sich oder nit, dann kain gröser vernunft und geschicklichait ist, dann sich zu
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zeiten und da es fueg hat, närrisch oder frölich mit andern zu erzaigen. Das ich aber widerumb uf die speirischen sachen kom, so hett herr Jörg Paur under andern ain comensalem, war ußerm säxischen krais von des churfürsten von Saxen wegen
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am cammergericht und hieß Dietterich von Dechwitz, war ain doctor und gaistlichs stands, ain probst zu Wurzen in Meichsen, ein ernsthafter, wesenlicher man, und wiewol er für sein person ein trauriger mentsch, so half er doch bei der gesellschaft zu allen frewden und befürderts, wo er
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kont. Füegt sich, das ungefärlich umb die jar 1536 seiner freundt oder verwandten ainer, ein edelman ußer Meichsen oder Saxen, ain rechtshandlung am cammergericht het. Der kame geen Speir und sprache sein freundt, den von Dechwitz, umb befürderung an. Derselbig wiewol als ain
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verstendiger den kerle mit beschaidenhait mermals abwise, iedoch so hielt er für und für so importune[5] an und wolt ie ain urtel haben, das doch bemelter doctor letstlich sprach: »Wolan! wellest uf den und den tag warten, so wurt dein endturthel ergeen.« Der Sax wolt wissen, ob er auch ein
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guet urthel würde haben, der von Dechwitz sagt: »Ja, gewisslich, da wurdestu ain guete urthel haben, daran soltu nit zweifeln.« Wer war fröer, dann der? und uf den tag er beschaiden und sein endturthel solt eröffnet werden, do samlet mein gueter man alle seine bekannten, bat sie, im
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uf solchen tag ein beistandt zu thuen, auch ime zu ehren zu erscheinen uf ain frewdt, die urthel zu entpfahen. Was solt aber beschehen? Als der Sax mit seinem beistandt zugegen und sich nichs wenigers versahe, dann das er verlustig solt werden, do kam im die urthel, die war gar wider
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ine und hette sein sach genzlichen verloren. Er war übel

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zufriden, gieng mit seinem beistandt wider darvon. Des andern tags kam er in groser ungedult zu dem von Dechwitz[6], dem hueb er sein verlorne sach und die urtheil mit vil bösen worten uf, und ich glaub, da er etwas mehr fueg
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oder ursach gehapt, er het sich etwas gegen ime understanden. Aber herr Dieterich war ain geschickter man, der kont im sittigclichen antwurten, sprechendt: »Ich hab dir ihe die warhait gesagt, dann die urtheil, die dir worden, ist guet, aber dein sach ist faul und kein nutz gewesen,
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darumb hastus auch, wie billich, verloren.« Man het zu der zeit doctor Conradt Vischen, aim assessori, ein erlichen heirat angetragen. Der war aber noch nit abgeredt oder beschlossen, so kompt aber doctor Hartman Mor in herr Jörgen Bauren haus, und dieweil er bei allem antrag und
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heiratshandel gewesen, fieng er an darvon zu sagen, und da er nichs mehr wuste oder konte darvon sagen, sprücht er ganz ernstlich: »Velte plag[7] (also war sein schwur)! es sein secreta, ich main, ich hab zuvil geredt.« Do wust er aber nichs mehr domals vom heirat zu sagen. Er het ain
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tractetlin[8] lasen ußgeen von hoffsitten. Das beredt der cammerrichter, graf Adam von Beuchlingen, und vermaint, die beisitzer sollten sich deren sachen enthalten und iren gescheften, was inen die cammergerichtsordnung uflegte, obligen, wer ergerlich und hetten die lutterischen fürsten und stende
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dester mehr ursach, das cammergericht zu cavillirn[9]. [697] Die straf nam doctor Mor zu hochem verdruß an, sprach, so er was zeit in cammergerichtsgescheften bevor het, warum er dieselbig nit seins gefallens brauchen dörft, und er würde ims nit weren lassen. Diß alles redt er in lateinischer
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sprach vor andern assessoribus und gieng den grafen übel auß, er were ungelert, verstündt die ding nit, solt ain andern darvon reden lassen etc. Dieweil aber graf Adam das latein nit verstandt, do blib es darbei; so wolts im auch kein anderer sagen. Und fürwar, es müeßen[10] sich zu zeiten
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die grafen am cammergericht vil von den doctorn erleiden, Grave Friderrich von Leonstain, der iezundt cammerrichter, hat ein büßlin müesen von aim schebigen doctor, eim asses-

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sor, ist von Haidelberg, verschlucken, das sich ainer verwundern solt; dann er hat im ufgehept sein anherren, graf Ludwigen, den ersten grafen von Leonstain, der sei ain bastardt gewesen, so doch biß anher niemands anders
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gewist, dann der alt pfalzgraf Friderrich, churfürst, hab grave Ludwigs muetter, so gleichwol nit vom adel, sonder ains armen mans dochter gewesen, auch etliche jar vor seinem absterben geehelichet gehapt. Aber man mueß die leut zum oftermaln reden lasen, und wurt mit stillschweigen und
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übersehen vil verantwurt, das von den verstendigen alwegen hoch gelopt worden, dann an ainem unsaubern, übelreden mentsch ist sich selten rain oder sauber zu machen. Das ich aber widerumb uf herr Wilhalm Wernhern und die peurisch gesellschaft kom, so ist zu wissen, das am
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Reinstrom, wie dann gemainlich durch deutsche landt, gebreuchlich, uf s. Martins[11] aubendt frölich zu sein. Das beschach järlichs in diser beurischen gesellschaft auch. Sie waren alsdann insonderhait frölich, dann es pracht ain ieder ein besondern und bösten wein, so er bekommen mogt,
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in ainem seltzamen becher, krausen oder anderm drinkgeschier. Do wardt der böst für die andern versucht und getrunken, auch die gesäng, so man uf selbig nacht pfligt zu singen, herfür gesucht. Herr Wilhalm Wernher war selbiger winters zeiten in anno 1537 herauf geen Zimbern
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geritten; dieweil es aber sich nahet s. Martins tag, do wolt er ie bei seiner gesellschaft uf disen abendt frölich sein. Wie er sich aber befürderet, selbigs abends zu Speir anzukommen, befindt er, das der Rein, welcher selbigs jars zeitlich hart überfroren war, also das man mit last- und
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andern wegen hinüber het künden faren, sich etwas entschlagen hett, also das es ganz sorgclich zu wagen und weder zu reiten oder faren sicher; so konnte man auch in keim schiff hinüber faren; wiewol es noch ain guete bann, war ir aber nit zu vertrawen, dann das eis noch nit
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allengclichen gebrochen, das man hindurch mocht. Es wardt im gerathen, selbigs aubends zu Reinhausen zu verbleiben, hiezwischen möcht weiters raths gepflegen werden. Aber er wolt die beurisch gesellschaft selbigs aubents nit verlassen, wagt es im namen Gottes und begab sich uf das eis. Wie
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er nun ain gueten weg in braiter pann uf dem Rein hinein

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geritten, befindt er das eis sich entschlagen, kracht und an etlichen orten einsinken will; also ward im und seinen dienern nit mer, dann das sie mit verhenktem zaum und vollem lauf hinüber rannten. Die bann prach alles hünder inen ab,
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aber der allmechtig half inen mit glück und hail hindurch, dess sich menigclichen hoch verwunderet, und konnte denselbigen abendt frölich sein bei der gesellschaft. Es waren etlich beisitzer zu im ufm weg kommen, die muesten gleichfalls auch mit hinüber rennen. Es ist inen vil glücklicher
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uf dem eis gangen, dann erzbischof . . . von Menz, der war seins geschlechts ain edelman [698] von .... Derselbig war auch winters zeiten mit eim schlitten uf den gefrornen Rein gefaren; wie er aber wider nach Menz sich begibt, so bricht die ban. Es ward dem furman nit mer, dann das
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er heftig fure, der hünder schlitten lag mertails im Rhein. Aber durch güete des allmechtigen bracht man den gueten bischof hinauß. Er kam hernach nit mer ufs eis, dann es war in ain solliche große forcht ankommen, das er gleich zu Menz sich legt und ine ain schwerer siechtagen anstieß.
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Der meret sich täglichs so vil, das er in kürze hernach mit todt vergieng, und menigclichen vermaint, die sorgclich schlittenfart uf dem eis und der eingenomen schreck sei dessen die fürnembste ursach gewesen, wie es dann ain sorgclichs ding uf dem eis, als auch das unsere vorfaren mit
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disem reimen gemerkt und fürbilden haben wellen:
»Freundt, bist witzig und weis,
So gang geschwindt vom eis!«
Aber die gerathnen sein die bösten, und ist nit anders zu glauben, dann der allmechtig hat herr Wilhelm Wernhern
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als ain gotzförchtigen, vilbetenden, fromen herren wunderbärlichen also erhalten wellen, dem billichen hierum und alles anders, das er uns zu guet thuet, soll gedankt werden. Im Niderlandt und sonderlichen in Hollandt, Seelandt und in derselbigen gegne ist es ain gemain ding uf dem eis
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geen und gepreuchlich, also die märkt zu besuchen. Aber wie gerath es zu zeiten? Es kompt manichmal kaum der halbtail haim, und gibt solcher geprauch vil frischer hochzeiten. Das ander jar widerumb uf Martini do schlug die
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gesellschaft an, wie sie ganz frölich sein wellten, aber iren cammerrichter, herzog Hannsen von Sümmern, welten sie nit laden, damit sie nit müesen witzig sein, oder ainer ab

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dem andern ain beschwerens und entsitzens hab. Das ward also von inen allen abgeredt. Nun ward der cammerrichter ein einsammer fürst, het kein kurzweil, war im auch die weil lang, do kam er uf selbigen sant Martins aubendt mit wenig
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diener in herr Jörgen Pauren haus und lued sich selbs. Der weniger tail der componia[12] wust hievon. Wie es nur schier zeit zu nachtessen, so kompt doctor Conradt Praun, der canzlei verwalter, der war ain wunderbarlicher, frölicher melancholicus, so er in sein lohn[13] kam. Der sprang zur
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stubenthür hienein und sprücht: »Ir herrn, ist kein fürst da?« In dem so ersicht er den cammerrichter und erschrickt, bit den herzogen umb gnedige verzeihung. Der herzog mocht sein wol lachen, und redt ein ieder das sein darzu, das es der herzog nit kunt zu ungnaden ufnemmen. Wie
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man nun über disch kompt und das becherlin und das glesslin umbher gath, auch die stimmen laut wurden, do facht herr Andres von Conritz mit großem list überlaut zu singen. Der alt man wolt mit witzig sein. Wie er nun also intonirt, so sitzt doctor Balthaser Stump, ain geschickter,
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hochverstendiger man neben im, und wie iederman frölich, gedenkt er nit, das der herzog ob disch sas, gibt er antwurt im gesang und singet überlaut: »Er thett ins bet und legt sich darein« etc. Wie er aber den cammerrichter ersicht, do erschrickt er und redt ieder das böst darzu, dann
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es war ein componia, dergleichen wenig sein zu finden[14]. Herr Wilhelm Wernher von Zimbern dem ist noch ein sorgcliche sach mit dem eis begegnet; dann in eim jar oder zweien nach obgehörter gefahr hat er im Januario in gröster kelte, als der Rein abermals hart überfroren, in
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cammergerichtsgescheften verreiten müesen. Seitmals aber der cammerrichter, auch mertails der fürnempsten personnen am cammergericht darvor ain künigreich angeschlagen hetten[15], welches mit allen frewden sollt begangen werden, besorgt herr Wilhelm Wernher, das er sich dessen seiner bevolchnen
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gescheften halb versaumen möcht, derhalben befürdert er sich, sovil müglich, uf den aubendt darvor, als [699] das fest angefengt werden solt, alda anzukommen. Wie er aber zu Speir abgeritten, war der Rein aller überfroren gewesen,

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iezundt aber im umbherkeren war das eis aller gebrochen und war zum allersorgclichisten, seitmals das eis in allem gang, darzwischen in schiffen zu faren. Es ward im von menigclichem, bevoraber von den schiffleuten widerrathen,
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sonder er sollte noch die selbig nacht sampt dem hernachvolgenden tag zu Reinhausen verbliben, biß das eis verstrichen und sie in mit minderer gefahr hinüber bringen möchten. Aber er wagts abermals im namen Gottes, sas in ain cleins schiff und ließ sich hindurch fieren. Was
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groser gefahr er damit überstanden, ist allain ußer dem abzunemen, das ob den hundert mentschen uf dem Rein und den großen eisschemeln gestanden und das eis in der größe wie die heuser vom schifflin haben abgewisen. Dasselbig ist von gnaden des allmechtigen glücklichen durch
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und neben den großen eisschemeln hindurch kommen, dess sich menigclichen hoch verwundert gehapt; dann so das schüfflin mit dem wenigisten von eisschemeln wer angetroffen worden, het es das ohne alles felen umbgekert. Aber, wie man sagt, so last der allmechtig die seinen nicht und
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kan sie wider menigclichs verhoffen salvirn und erhalten. Also kam herr Wilhelm Wernher die selbig nacht geen Speir und thette dem künigreich, wie ander, beiwonung. Und in kürze hernach kam graf Jacob von Bitsch geen Speir, der luede herr Wilhelm Wernher, auch sonst vil
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ehrlicher leut, insonderhait den ainen burgermaister alda, genannt Adam von Berstain. Der war nur ein sollicher holtselliger, anmuetiger und schimpfiger man, das er bei chur- und fürsten, auch mertails graffen und herren in sonderlichem ansehen, die in alle umb sich haben wolten. Er
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wuste sich auch zu halten, darab menigclichen zufriden. In allem essen trib der Berstain vil schimpfiger bossen, insonderhait aber, als ain tracht ufgesetzt, waren große gebratne pieren in ainer süeßen brüe, mit vil zucker und zimmet übersehet, so erwischt Berstain derselbigen biren
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eine, scheubt die ains mals in mundt, als ob er die verschlucken welle. Es ist aber kaum ain dracht zu finden, die so ain lange zeit die hitz behelt, als gebrattne biren oder öpfel. Also beschach dem Berstain auch. Er vermaint, seitmals das essen lang uf der taffel gestanden und
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niemands das wellen angreifen, es wer gnugsam erkaltet, darum er auch das essen mit ainem schimpfbossen wolt anfahen. Aber sein anschlag fält im, die bir war noch un-

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mentschlichen haiß, sonderlichen, wie er darein beist, verbrannt er sich übel. Also wolt er ein bossen ußer dem andern füeren und erwüscht die bieren beim stil und wolt sie wider ußer dem mundt ziehen. So zeucht er den stil
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herauß, die pier aber die blib. Indess prant in die hitz so übel, das er nit wust, wie er gebären. Er saß hünder der taffel, kunt so eilends nit herfür, iedoch trang in die hitz, das er hünderm disch ufsprang, in mundt grif und die bier, so vil im müglich und er ergreifen mogt, herauß zog. Er
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ain solch pfutzken, plitzgen und kratzen hünderm disch het und mit baiden henden im maul lag, das menigclich sein zu krank lachen wolt, wiewol er sich so übel verprennt und zugericht het, das er dessen noch ain guete zeit hernach empfandte. Kurzlich darvor war graf Jacob in Lottringen
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bei der herzogin gewesen, die het in ganz wol tractiert. In seim abschaiden het sie im ain silberin fleschen mit guetem wein, wie er ufgesessen und darvon het reiten wellen, geschickt. Also wolt er ain bossen machen, behielt den wein und die fleschen mit ainandern und ritt damit hinweg.
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Die herzogin ließ es beschehen. Es stande nit vier monat an, das ain zil [700] verfiele, das sie im etlich gelt zu erlegen schuldig; do ließ sie im den wert der fleschen an solchem gelt abrechnen und abziehen, als er vermaint, es wer vergessen und die fleschen solt im bleiben, als dann
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beschach; sie blib im, aber er muest sie wol bezallen. Graf Ruprecht von Amberg ergieng es vil bösser, dann es schankten im die von Cöln den wein in silberin kannten, so man nur silberin hosen nampt. Graf Ruprecht fürt die hosen und den wein mit im haim, und blib im, er dorft
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nichs bezalen, dann die von Cöln kontens im nit abziehen, waren im nichs schuldig. Iedoch das inen dergleichen nit begegnet, do schenken sie hinfüro den wein nit mehr in solchen cöstlichen hosen, sonder in irdinen krüegen, so man auch hosen nempt. Welcher dann lustig und dieselbigen hosen
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heim will füeren, der mags wol thuen und ist sicher, das im an kainer schuld nichs abgezogen oder sonst darob mögt ergeen, wie graf Jacoben von Bitsch. Herr Wilhelm Wernher hat sonst noch ain familiar zu Speir gehapt, ain beisitzer am cammergericht, herr Hanns
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Sebastian von Hürnhaim, war gar ain adelichs, geschickts mendle, der in seiner jugendt etliche jar zu Bononia und andern hochen schuelen studirt in Italia, auch vil gelesen

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und erfaren, auch ain guete zeit darvor ins reichs regiment gesessen. Der hett ain wunderbarliche gedechtnus, was er ihe gesehen und erfaren, das kont er sagen und het das wissen, als ob es den nechsten tag darvor beschehen wer,
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und nit allain, das er das noch wisste, sonder er konte das erzellen, mit denen worten er das vor ainem monat, zweien oder lenger het gesagt; daran felet er nit umb ain wort, wie er hiemit in vil weg ist versucht worden. Er sagt uf ain zeit, wie ainest marggraf Friderrich von Brandenburg, so
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zu Onolspach hof gehalten, ein jungkfraw im frawenzimmer gehapt, eine von Redwitz. Die het ain brueder, wer ain domherr zu Würzburg gewesen; der wer uf ain zeit geen Onolspach kommen, die schwester haimzusuchen. Also het der marggraf im fürgeen gehört, das die junkfraw den
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brueder, der gleichwol den jaren nach ganz jung, geirzet het, welches dann dozumal in deutschen Ianden under dem adel gar ungepreuchlich; het er zu der jungkfrawen gesagt: »Medlin, warumb irzest du den bruder?« darauf die jungkfraw geantwurt: »Gnediger fürst und herr, do ist er ein müstler« 
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(het gemaint, er wer ain domherr, darzu ain epistler). Des[16] het der marggraf der alt innigclichen lachen megen und wider gesagt: »Das dein brueder ein mistler, sei Got gelobt, so wurt zu jar ain kramatfogel darauß.« Solche und dergleichen historias konte er in groser anzal erzellen, und so
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er desshalben über etliche monat wider befragt, referiert er das mit gleichen worten. Ein großen lust het er, alte historias zu erzellen; daran ließ er sich auch nit irr machen; dann so er in aller narration warumb befragt, do fure er fort, gab kein antwort, sonder stieß den frager mit aim
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arm von im, wies in ab, als ob er sprechen welt: »Lieber, far hin! laß mich mit friden und reden!« In dem referieren, so andere thetten, oder in audienzen pflag er vil ufzuschreiben und zu merken; so brach dann herr Wilhelm Wernher etwan ainer mucken die flügel ab, netzt ir die füeß in ainer
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dinten; so dann der von Hirnhaim nit acht gab, setzet er ime die mucken uf das papeir und ließ sie darauf umbher kreisen. Er het ein groß misfallen ab den kaufleuten und burgern, die nach langem getribnen wucher sich herren liesen und adlen, als mit den Baumgartnern und andern, und
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so etwan von derselbigen ainem oder mehr suplicationen

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fürkamen, [701] warden die im von herr Wilhelm Wernhern mit fleis zu ainer bosheit fürgeschoben. So er dann die titl lass: »Suplicatio des wolgebornnen herren N. freiherren« etc. oder »Suplicatio des edlen und vesten junker N.« etc.,
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war er übel zufriden, schob die wider von im sprechendt: »Das dich Gotz fluch schend, junker Limplin mit der herrschaft!« Es war ain zeit lang ein Haller[17] von Nürmberg am cammergericht, ain ritter und fürwar ain unschuldiger ritter. Das zaigt bemelter von Hürnhaim mit dem an und erzellt,
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wie er den ritterstandt erlangt het, namlichen das er ainsmals winterszeiten hünder offen wer gesessen und het bieren braten, do het er ain blater an dem finger brent; von solcher grosen, überstandnen gefahr wegen were er zu ritter geschlagen worden, wie dann bei unsern zeiten dergleichen
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juppenritter gewesen, als nemlich herr Berchtoldt von Rot, den kaiser Carle mit aim hendtschuch zu ritter schlueg, und andere mehr. Bemeltem von Hürnhaim begegnet uf ain zeit ein schimpfiger boß. Als herzog Ulrich von Würtenberg seine lehensleut einsmals beschreiben war, do ward
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er von herr Wilhelm Wernhern von Zimbern und andern seinen mitgesellen gespait, demnach er ain Würtemberger und ein landtseß, dann sein sitz und haimwesen Rechberghausen wer im landt gelegen, were zuversichtlich, er würde auch erfordert; damit megte im mit der zeit sein
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aigenthumb Rechberghausen für ain lehen angesprochen werden. Das name er zu ainer grosen müeh uf. Nichs destoweniger ließen[18] sie ein brief schreiben in aller form und maß, als ob der in der canzlei zu Stutgarten ußgangen und darin erfordert würde. Der brief wardt mit eim würtenbergischen
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sigel ab einem andern brief im übergeben, als ob der Balthass von Gültlingen im den in sonderhait zuzustellen befolchen het. Welcher aldo gesehen, wie sich Hirnhaim so ernstlich gestellt, der het wol lachen megen. Man stal im haimlich den brief wider und verbrannt in; iedoch ließ man
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in etliche tag uf dem kropf sitzen. Er war merteils über den Balthaser von Gültlingen übel zu paß, sprechende: »Das dich Gotz fluch schende! mein vetter Balthus solt solche und dergleichen newerungen abstellen, so ist er der

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ein ursach.« Letstlich ist er ungern am cammergericht verhart von wegen der gefärlichen leuf im reich, auch das die cammergerichtspersonnen so verhast waren bei den stenden der augspurgischen confession. Darumb, so ein
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beschwerliche sach fürfiele, sprach er: »Het ich meinen bettel und meine lumpen doheim, ich waiß wol, was ich thuen wellte.« Er ist letstlich zu Speir gestorben und hat von seiner hausfrawen, war des alten Reinharts von Newhausen dochter, zwo döchtern verlassen, die in geerbt haben. Ein gueter
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catholicus ist er gewesen und het sonderlich vil uf sant Johanns segen; sprach, zu welcher zeit man eim ain drunk bütte in sant Johanns namen, sollt das keiner abschlagen. Erzellet dessen ain historiam, die sich warhaftigclichen zu der zeit, als er ainest zu Bononia studirt, daselbs begeben,
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namlich weren etlich vom adel, studenten, die er mit namen anzaigt, von Bononia abgescheiden, der mainung, wider nach Deutschlandt zu raisen. Denen het er, auch andere, das glait uf ain halbe tagreis geben, wie in sollichem fahl der studenten geprauch. Zum abstandt hetten sie alle nach
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deutscher gewonhait wol gezecht, weren nach dem imbiß von ainandern geschaiden, auch er und seine gesellen wider geen Bononia geritten. Im abscheiden[19] hetten sie einandern s. Johanns segen zu drinken dargebotten und all getrunken biß an ain jungen edelman, der hett das kurzum nit thuen
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wellen. Also weren sie von ainandern geritten, und desselbigen tags war des jungen edelmans ross in eim kleinen wasser mit im zu haufen gefallen [702] und were der edelman angesichts aller seiner gesellen und mitgeferten, die im auch so geschwindt kein hilf beweisen kunden, ertrunken.
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Bei wenig jaren und zu unsern zeiten, nemlich anno 1534, do sein vil bauren bei ainandern gewesen uf ainer kirchweihe zu Rottenacker. Uf den aubendt, als sie all sat gewest, wie laider gebreuchlich uf den kirchweihinen, das man vil mehr von des weins und gefreß, dann umb Gotes oder
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bettens willen zusamen kompt, do ist ainer under den pauren von den andern abgeschaiden und hat wider heim keren wellen. Dem hat ain anderer zu drinken gebotten und gesprochen, er soll hiemit sant Johanns segen drinken. Diser sprücht: »Fürwar, ich hab disen ganzen tag sovil gedrunken,
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das ich gar nit drinken mag, iedoch will ich sant Johanns

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segen nit verachten.« Darauf, als der nit drinken wellen, do hat im der ander ain glesle mit wein sant Johanns segen in ain ermel geschütt, und hiemit ist mein kerle darvon gangen. Es hat sich auch wol beschaint, das er aller
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trunken gewesen; dann wie er über die Tonowbrucken geen wellen und mitten uf die brucken kommen, ist im der trumel in kopf kommen, und hat also anfahen schwanken, das er angesicht viler pauren, die noch im würtshaus gesessen und das alles wol haben sehen kinden, über die brucken
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hinab in die Tonow gefallen, da dieselb am diefesten und strengesten der enden geloffen. Die pauren sein alle übel erschrocken zugeloffen, in mainung, irem gesellen zu helfen; aber es hat in niemands anfangs wargenomen, wohin er kommen, haben alle besorgt, er seie schon dahin und
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ertrunken; darauf gerathschlagt, wie sie in im wasser suchen wellen. Indes ersicht in ainer, das er am andern gestadt des wassers sitzt und die stiffel abzeucht. Sie laufen gemainlich zu im über die brucken, befinden, das er aller nüchter worden, und als er befragt worden, wie es im
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ergangen und wer im het ußgeholfen, do hat er nichs künden sagen, sonder, so baldt er ab der brucken gefallen, hab er nichs mehr umb sich gewisst, künde auch nit anzaigen, wie er userm wasser kommen. Es sein die pauren alle darauf gefallen, das im sant Johanns segen, den er im ermel mit
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im userm würtshaus getragen, darvon hab geholfen, welches villeucht wol auch sein mag. In wenig jaren darnach do ist ein metzger, sein würt und ain faister, groser münch, sein alle voll gewest, zu Munderchingen ab der brucken in die Tonow hinabgefallen, wie ainer den andern zu erhalten
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sich understanden hat, aber von schickung des glücks kammen sie alle drei mit dem leben darvon. Zu achten, waver etwas an inen gelegen, so weren sie ertrunken; aber guetlich zu glauben, sie haben sant Johanns segen, die sie vor eim halben jar getrunken, noch nit verdeut gehapt, oder
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aber es hab von wegen des überflüssigen weins kain wasser in sie gemegt. Wer guet gewesen, das der groß, faist münch zu Straßburg auch bei inen in der Tonow gelegen, von dessen wegen vil ehrlicher leut zum Spanbet[20] in der

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erschrockenlichen prunst umbkommen und verbrünen müeßen, dann er seiner überschwenklichen faiste halb in ainem laden, do allain die ußflucht gewest, besteckt, hat megen weder hünder sich oder für sich gezogen werden, derhalben er,
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auch die andern jemerlichen verbrunnen. * [1513] Zu unser zeiten will man an tail orten nit vergut haben, da man aim sant Johanns segen darbeut im abschaiden, uf mainung, man geb gemainlich denen, so was am leben verschult[21] und zu ir gepürender und verdienter
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straff hingefürt werden, sonder es ist von etlichen hofleuten ain anderer segen darfür uf die ban kommen, haißt s. Bernharts segen. Derselbig hat die art und die kraft, wo der dargebotten, so gibt es zum oftermal volle brüder, und der segen wurt nit mit ainem trunk, wie der ander, sonder mit
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großen glesern und derselbigen nit wenigen ußgericht. Ich hab auch gesehen, das zu unser lebzeiten etliche, so sant Bernhardts segen so überflissig angenommen, derhalben under die ross gefallen, arm und bain des segens wol entpfunden haben. Also werden den merertail die alten ordnungen
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und cristenliche[22] gepreuch unserer loblichen und frommen altfordern missbraucht, die geraten dergestalt in ain solchs unwesen, das der gemain man hernach ain lauters gespött hierauß gemacht. * Zu aim corollario mueß ich disem capitel anhenken:
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Herr Bastions von Hürnhaims hausfraw die war ain gar kurzweilige fraw und het herr Wilhelm Wernher vil kurzweil mit ir. Ganz karg war sie und lued selten gest; so sie aber schanden halb dleut muest laden, so ließ sie nach allem vortel und zum bösten zurichten; geschach doch selten.
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Herr Wilhelm Wernher und die andern gest liesen ir kein essen guet [703] sein und verachteten alle costen, das war zu vil, das zu wenig. Solchs name sie zu irem bösten und verschwuer, die gesellschaft in aim halben jar nit wider zu berüefen. Hets nit anders begert und war fro, das sie nur
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ain wort het, sie nit bald wider zu laden. Zu zeiten ließ herr Wilhelm Wernher ein sack voller mucken uffahen und durch ain jungen in ir stuben tragen; der muest dann die mucken verborgenlich ußlassen und wider darvon deichen. Dess beclagt sie sich dann hoch. Aber sie ward gern
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geladen, gleichwol sie nit welte darfür angesehen sein, und

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[127] so sie von herr Wilhelm Wernhern, wann es essens zeit, under ir thür standt, darumb angeredt, ob sie nit bei ime welt essen und schmorotzen, verschmur sie das morgenmal, aber gleich darnach legt sie die hendt zusammen, sprechend:
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»Ach! ach!« so ward sie dann geladen. Es legt manichmal herr Wilhelm Wernher mit der gesellschaft an in herr Jörgen Bauren haus, das sie zu der hündern thür welten ins haus geen, damit sie die von Hürnhaim nit sehe oder etwar ursach hetten, sie zu laden. Das beschach dann etwann ein
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vierzehen tagen, oder drei wochen, so het sie dann kein ruhe, biß sie wider ward geladen; dann es beschahe ir nur zu ainer bosshait, deren ir vil begegneten. Sie het ain vettern am cammergericht, ein assessorem, hieß doctor Wilhelm von Newhausen; derselbig wardt manichmal
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angericht, sie anzusprechen, sie sollte sich so narricht nit halten, es wer dem ganzen geschlecht ein verklainerung. Das mogt sie dann nit verguet haben, filzet im auß, was er sie dörft anweisen; sie welte von ime ungemaistert sein, sonder er were ain gröserer narr, dann sie.
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  1. Speir] über die in diesem capitel und später genannten persönlichkeiten am cammergericht zu Speir giebt die vom grafen Wilhelm Wernher von Zimmern verfasste handschrift der hofbibliothek zu Donaueschingen nr. 497: »Des kaiserlichen Kammergerichts zu Speier Kammerrichter, Beisitzer und Doctores von 1529—1553,« nähern aufschluß.
  2. durch] fehlt in der hs.
  3. an] fehlt in der hs.
  4. componia] hs. coponia.
  5. importune] hs. impertune.
  6. Dechwitz] hs. Dehwitzt.
  7. Velte plag] Agricola, Sibenhundert vnd Fünfftzig Deutscher Sprüchwörter, nennt unter nr. 500 das sprichwort: Das dich Sanct Velten ankomme oder schende; s, indess schon oben s. 113, 7.
  8. tractetlin] den titel desselben konnte ich nicht ermitteln.
  9. cavillirn] hs. cavilbirn.
  10. müeßen] hs. mueß.
  11. Martins aubendt] s. z. b. Birlinger a. a. o. II, 162 ff.
  12. componia] hs. coponia.
  13. lohn] d. i. laune.
  14. zu finden] hs. zu friden.
  15. ain künigreich angeschlagen hetten] wohl das spiel, wobei einer durch das loos zum könig gewählt wird, welcher dann den andern als knechten befiehlt; s. Frisch, Teutsch-Lateinisches Wörterbuch s. 536 unter Königsspiel.
  16. Des] hs. Das.
  17. ein Haller] in der handschrift des grafen Wilhelm Wernher von Zimmern über das kaiserliche kammergericht zu Speier (hs. nr. 497 der fürstl. hofbibliothek zu Donaueschingen) heißt er Conrat Haller von Hallerstein.
  18. ließen] hs. ließ.
  19. abscheiden] hs. abschneiden.
  20. Spanbet] die Straßburgische Archiv-Chronik, s. Code historique et diplomatique de la ville de Strasbourg II, 217, erwähnt diesen brand mit den worten: »Anno 1497 verbrandt ein herberg zu Straszburg genant das spambeth und 26 menschen, geschah in der mesz.«
  21. ain leben verschult] s. II, 582, 38.
  22. christenliche] hs. creustenliche.