Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Zünd-Loch, bey der Kohlen-Brennerey

Band: 63 (1750), Spalte: 1332. (Scan)

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Literatur
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Zünd-Loch, Frantzösisch Lumiere, Holl. Laad-gat, ist ein Loch am Ende der Cammer eines jeden Geschosses, wodurch das Feuer in die Ladung geführet wird. Solches geschiehet bey dem Handgewehr, durch Anzündung des Zündekrauts oder Pulvers, so auf die Pfanne gestreuet worden. Bey Stücken und Mörsern geschiehet es mit einer Lunte, und zuweilen mit einem Zünder, wenn Gefahr vorhanden, daß das Stücke springen möchte, wie bey dem Probiren geschehen kan. Ob besser das Zündloch senckrecht oder schräg, und ob genau an den Boden, oder etwas davon nach fornen zu, in das Stück gehen zu lassen, darüber sind die Kunstverständigen nicht einig. Wenn ein Stück viel gebrauchet, so brennet das Zündloch aus, und muß entweder mit Eisen ausgefüttert, oder gar als unbrauchbar umgegossen werden. Wenn das Zündloch mit einem hierzu bereiteten eisernen Stiffte verstopfet und zugeschlagen wird, wie bey Ausfällen und sonst, wo man des feindlichen Geschützes auf kurtze Zeit mächtig wird, aber es nicht wegbringen, noch verderben kan, zu geschehen pfleget, das heisset ein Stück vernageln, encloüer le canon, und kostet viel Mühe, ehe es wieder brauchbar kan gemachet werden. Mehrere Nachricht findet man davon in des Chevalier de Saint Julien Forge du Vulcain p. 27. u. f. ingleichen siehe davon Wolfs Mathematisches Lexicon; Vollständiges Mathematisches Lexicon, Fäschens Kriegs-Ingenieur-Artillerie- und See-Lexicon; Jablonski Allgemeines Lexicon der Künste und Wissenschafften; Meißners Philosophisches Lexicon. Hübners Natur-Kunst-Berg-Gewerck- und Handlungs-Lexicon.